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Neue regionale Maßnahmen zur Eindämmung des Virus

| von Thomas Klimeck

[Nachtrag der Redaktion: Ab dem 29.09. um 18 Uhr gelten landesweite neue Maßnahmen. Die Maßnahmen, die hier beschrieben, werden ersetzt.]

In enger Zusammenarbeit mit sechs stark betroffenen Sicherheitsregionen hat das niederländische Kabinett neue Maßnahmen angekündigt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Diese Maßnahmen basieren auf Empfehlungen des Outbreak Management Teams (OMT) und werden am Sonntag, den 20. September um 18:00 Uhr wirksam

Die neuen Maßnahmen gelten für die Sicherheitsregionen Amsterdam-Amstelland, Rotterdam-Rijnmond, Haaglanden, Utrecht, Kennemerland und Hollands-Midden. Die Zahl der Infektionen nimmt derzeit in diesen 6 Regionen am stärksten zu.[1][2]

Die neuen Regeln treffen hauptsächlich die Gastronomie:

  • In der Gastronomie darf es ab Mitternacht keinen Einlass mehr geben. Zudem muss dann auch die Musik ausgeschaltet werden. Um 1 Uhr morgens, also eine Stunde später, muss dann komplett geschlossen werden.
  • Es wird verboten sein, sich in Gesellschaften von mehr als 50 Personen aufzuhalten. Dies gilt z.B. für Feste, Zusammenkünfte und Ausflüge für Gruppen dieser Größe. Dies gilt sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich. Es gibt eine Reihe von Ausnahmen von dieser Regel, z.B. Demonstrationen, religiöse Versammlungen, Beerdigungen sowie Tanz- und Theaterpraktiken. Für Hochzeit gilt diese Grenze.
  • Treffen mit mehr als 50 Personen unterliegen einer Meldepflicht. Dies gilt z.B. für öffentlich zugängliche Konzerte in einem Park. Eine Ausnahme von dieser Meldepflicht besteht z.B. für Veranstaltungsorte mit einer Gaststättenlizenz, religiöse Versammlungen, (Super-)Märkte, Geschäfte, Bibliotheken, Kultureinrichtungen und ähnliche Orte, an denen es einen fließenden Besucherstrom gibt.

Darüber hinaus ergreifen die 6 Regionen spezifische Maßnahmen pro Region.

Zweite Welle

"Das Coronavirus erlebt ein Comeback. Dies ist die zweite Welle", sagten Premierminister Mark Rutte und Gesundheitsminister Hugo de Jonge. Die Zahl der Infektionen verdoppelt sich derzeit in etwas mehr als einer Woche, so der Premierminister. Wenn das so weitergeht, bedeutet das laut Rutte, dass in drei Wochen täglich zehntausend weitere Menschen mit dem Coronavirus diagnostiziert werden.[1]

Kinder unter 13

Kinder unter 13 Jahren mit leichten Beschwerden müssen nicht auf das Coronavirus getestet werden. Sie können sich aber testen lassen. Das Kabinett beschloss dies nach Beratung durch die OMT.

Kinder mit einer laufenden Nase, juckendem Husten oder Halsschmerzen können einfach zur Schule gehen, sagte der Minister. "Das Risiko einer Ausbreitung ist sehr gering." Es spart auch Kapazitäten bei den überfüllten Teststraßen, wenn sie nicht mehr getestet werden.

Lokale Maßnahmen

Die großen Städte und Studentenstädte in der Randstad werden weitere Kommunikationskampagnen entwickeln, um junge Menschen, Studenten und Menschen, die die niederländische Sprache nicht gut sprechen, besser zu erreichen. Darüber hinaus wird es maßgeschneiderte Präventionspakete für Orte geben, an denen viele Infektionen auftreten, z. B. gezielte Hilfe und Informationen an Schulen, in der Gastronomie und in Studentenverbänden.

Neben einer Informationskampagne werden auch schutzbedürftige Gruppen geschützt, indem Geschäfte, Bibliotheken und Gemeindezentren gefragt werden, ob sie besondere Öffnungszeiten festlegen können, zu denen beispielsweise ältere Menschen ungestört vorbeikommen können.

Um illegale Partys zu verhindert, werden Bereiche ausgewiesen , in denen sich Menschen nachts nicht aufhalten dürfen. Dazu gehören u.a. Parks. Es wird auch die Einhaltung der Coronaregeln strenger überwacht werden.

Der Rotterdamer Bürgermeister Ahmed Aboutaleb schließt die Wiedereinführung der Maskenpflicht in stark frequentierten Bereichen nicht aus.

Corona-Dashboard

Die niederländischen Behörden stellen unter https://coronadashboard.rijksoverheid.nl/ mehr Informationen zur Verfügung. Wie bereits angekündigt wurden auch drei Warnstufen eingeführt:

  1. wachsam
  2. besorgniserregend
  3. ernst

Besucher können landesweit, für eine Sicherheitsregion und selbst bis auf das Gemeindeniveau Informationen abrufen, um so einen Eindruck von der Situation zu bekommen.

Die sechs oben genannten Regionen, in denen Coronavirus-Infektionen rasch zunehmen, springen von der Alarmphase wachsam zu besorgniserregend. Laut Minister Hugo De Jonge ist es wahrscheinlich, dass weitere Sicherheitsregionen folgen und auch neue Maßnahmen einführen müssen.


Quellen:
[1] Pressekonferenz Overheid, 18.09.2020, 19:00-20:00 Uhr
[2] Rijksoverheid (18.09.2020, 19:33). Nieuwe regionale maatregelen om het virus in te dammen. Abgerufen am 18. September 2020, https://www.rijksoverheid.nl/actueel/nieuws/2020/09/18/nieuwe-regionale-maatregelen-om-het-virus-in-te-dammen

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