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Feiertage in den Niederlanden

Ketikoti

Ketikoti, auch Keti-koti oder Keti Koti geschrieben, ist ein ursprünglich surinamischer Feiertag, der jedes Jahr am 1. Juli stattfindet, um die Abschaffung der Sklaverei zu feiern. Der Name bedeutet "Ketten gebrochen". In den Niederlanden wird dieser Tag ebenfalls begangen, obwohl er (noch) kein offizieller Feiertag ist. Es gibt schon seit Jahren Bestrebungen, diesen Tag als offiziellen Feiertag in den Niederlanden anzuerkennen.

Die Abschaffung der Sklaverei durch das Königreich der Niederlande am 1. Juli 1863, mit dem "Emanzipationsgesetz", betraf Suriname und die Niederländischen Antillen. Damals wurden über 45.000 afrikanische Sklaven, darunter 34.441 in Suriname, in die Freiheit entlassen. Allerdings bedeutete das Gesetz nicht die tatsächliche Freiheit für die Befreiten: Sie erhielten keine Entschädigung und wurden in Suriname verpflichtet, ihre Arbeit für weitere zehn Jahre auf Vertragsbasis fortzusetzen.

Dies führte dazu, dass das tatsächliche Ende der Sklaverei erst 1873 erreicht wurde. Diese zehn Jahre der "Zwangsarbeit" waren jedoch nicht einheitlich. Viele der ehemaligen Sklaven zogen sich bereits früher aus der staatlichen Kontrolle zurück und es gab auch Unterschiede zwischen den verschiedenen Karibischen Inseln.

Niederländischer Staat und Königshaus

Im Jahr 2023 jährt sich das Ende der Sklaverei in den Niederlanden zum 160. Mal, und es sind 150 Jahre vergangen, seit die Sklaverei tatsächlich in den niederländischen Kolonien aufgehört hat zu existieren. König Willem-Alexander entschuldigte sich am 1 Juli 2023 in einer Rede für die Vergangenheit der Sklaverei in den Niederlanden und bat um Vergebung, weil seine Vorfahren damals nicht gegen das System eingegriffen haben.

Die offizielle Anerkennung der komplexen Geschichte der Sklaverei und ihrer langfristigen Auswirkungen ist immer noch ein wichtiges Thema in den Niederlanden. Trotz der offiziellen Entschuldigung und des Bewusstseins für die Bedeutung des Ketikoti-Feiertags, bleibt die genaue Darstellung und Anerkennung dieser Periode in der Geschichte in den niederländischen Schulen und in der breiteren Gesellschaft eine fortlaufende Herausforderung.

Die jüngste Studie (und das daraus entwickelte Buch) "Staat en Slavernij" offenbart, dass der niederländische Staat bewusst und strukturell an der Sklaverei beteiligt war. Die Auswirkungen sind weltweit noch spürbar. Die Untersuchung schaut auch erstmals auf die finanziellen Gewinne der Familie Van Oranje-Nassau durch die Sklaverei. Die Forscher schätzen, dass die Oranjes von 1675 bis 1770 mindestens 545 Millionen Euro (in heutigen Werten) in den niederländischen Kolonien verdient haben, wo die Sklaverei weit verbreitet war.

Dieses Wissen verändert das Selbstbild der Niederlande als tolerante, demokratische Handelsnation und fordert zur Neubewertung auf. Hanke Bruins Slot, Ministerin für Inneres und Königreichsbeziehungen im Kabinett Rutte IV, bezeichnet die Resultate als "konfrontierend und sehr schmerzhaft". Die Entdeckungen haben die nationale Diskussion über die Sklavereigeschichte ausgeweitet. Nun stellt sich die Frage, wie die Niederlande und ihre Bürger diese Vergangenheit aufarbeiten und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Auswirkungen der Sklaverei zu mildern.

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