Niederlande → Sicherheit → Feuerwehr (Brandweer). | Polizei (Politie) | Marechaussee | Ordnungsamt (handhaving) | Rettungsdienst (Ambulance) | Rettungsbrigade | Notrufnummer, Selbstmord & 112 App | Luftalarm, NL-Alert & NL-Alert App | Kommunikation C2000, P2000 & NAFIN | Geheimdienste AIVD und MIVD
Niederlande
Sicherheit
Ein Rettungsdienst, im Niederländischen "hulpdienst" genannt, ist eine staatliche oder nichtstaatliche Stelle mit Hilfsaufgabe bei Unfällen und Katastrophen. Dies sind die Polizei, die Feuerwehr, der Rettungsdienst und die Rettungsmannschaften.
Es gibt aber auch noch weitere Organisationen, die Sicherheits- und Sicherungsaufgaben übernehmen.
Wenn ein Vorfall bei der Rettungszentrale (meldkamer) gemeldet wird, eilen sie größtmöglicher Geschwindigkeit zum Meldeort. Die Einsatzfahrzeuge haben Sirenen und Blaulicht. Wenn diese optischen und akustischen Signale verwendet werden, haben die Fahrzeug der Rettungsdienste Vorrang. Anderer Verkehr muss einem vorrangigen Fahrzeug weichen und Vorfahrt gewähren. Fahrer von solchen Vorrangfahrzeugen können, wenn dies zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlich ist, von den Verkehrsregeln abweichen.
Bei Katastrophen oder schwerwiegenden Einflüssen auf die Gesellschaft können in den Niederlanden mehrere Warnsysteme eingesetzt werden: NL-Alert und Sirenen. So können Personen, die sich im Gefahrengebiet aufhalten, gewarnt werden. Das kann regional oder landesweit geschehen, je nach Ausmaß des Ereignisses.
Die Notrufnummer für Feuerwehr, Polizei und Rettungswagen in den Niederlanden lautet 112. Für nicht dringende Angelegenheiten können Feuerwehr und Polizei auch über eine andere Rufnummer erreicht werden.
Feuerwehr
Die Feuerwehr (brandweer) in den Niederlanden ist in 25 Regionen aufgeteilt. Jede Region ist einzigartig in ihrer Bevölkerung, Natur, Besiedlung und Zusammensetzung. Daher hat jede Region andere Bedürfnisse.
Akute Gefahr oder lebensbedrohliche Situation?
Rufen Sie dann sofort die Notrufnummer 112 an.
Beispiele für akute Gefahren:
- Feuer
- Unfall
- Einsturzgefahr
- Fremder Geruch/Gestank
- Herzstillstand
- Schlaganfall
Wenn es nicht eilt, aber dennoch die Feuerwehr benötigt wird, steht diese Rufnummer zur Verfügung: 0900 0904
Die Aufgabengebiete der Feuerwehr sind:
- Brandbekämpfung
- Technische Unterstützung
- Hilfeleistung bei Unfällen mit Gefahrstoffen
- Katastrophenschutz
Für die Feuerwehr gelten Standards für Ankunftszeiten, die je nach Gemeinde auf der Grundlage der Gefahrenstufe und der Einwohnerzahl eines Dienstgebiets variieren. Die Reaktionszeit sollte bei 8 Minuten liegen.
Berufsfeuerwehren gibt es nur in Großstädten oder Sondergebieten. Eine Schicht wird komplett in und um die Kaserne herum verbracht, während auf eine Alarmierung gewartet wird. In diesen Stunden findet die Instandhaltung von Geräten und Kasernen statt, es werden Bewegung, Sport und Studium betrieben und Ruhezeiten sind eingeschlossen. Natürlich hat ein Notruf höchste Priorität. In der Regel verlassen nach Ertönen des Alarms die Einsatzkräfte innerhalb von 1 bis 2 Minuten die Kaserne.
Gerade in kleinen und mittleren Kommunen gibt es fast immer eine Freiwillige Feuerwehr. Fast 80% der 26.900 Feuerwehrleute in den Niederlanden sind Freiwillige und leisten also nebenbei den Feuerwehrdienst.
Webseite der niederländischen Feuerwehr: https://www.brandweer.nl/
Polizei
Der gesetzliche Auftrag der Polizei (politie) umfasst verschiedene Aspekte wie Überwachung, Aufdeckung von Straftaten und Hilfeleistung. Es ist ein sehr weites Feld mit zu vielen Teilen für eine Funktion, da ein Polizist nicht alles wissen und lösen kann. Deshalb gliedern sich die Aufgaben der niederländischen Polizei in polizeiliche Grundversorgung und Facharbeit. Zur Unterstützung der polizeilichen Grundversorgung arbeiten Polizeibeamte mit aufgabenorientierter Ausbildung und Spezialisten in verschiedenen Bereichen.
Die Polizei an im Notfall unter 112 kostenlos erreicht werden.
Wenn es weniger dringend ist, ist die Polizei unter 0900 8844 oder aus dem Ausland unter +31-34 357 8844 erreichbar. Tier in Not? Dann 114 anrufen.Diee Anrufe sind nicht kostenlos. Es besteht auch die Möglichkeit, ein Kontaktformular auszufüllen, dann wird die Polizei so schnell wie möglich Kontakt aufnehmen.
"Basispolizisten" sorgen rund um die Uhr für eine sichere und lebenswerte Nachbarschaft, Stadt oder Region. Ihre Arbeit besteht im Allgemeinen aus polizeilicher Überwachung, Präventionsberatung, beispielsweise in der Haussicherheit, der Bewältigung von Verkehrsproblemen, Ermittlungsarbeit und Hilfeleistung. Wenn die Polizeiarbeit mehr Wissen erfordert, zieht der Basispolizist Spezialisten hinzu.
Im europäischen Teil der Niederlande gibt es eine nationale Polizei, die aus einer nationalen Einheit, zehn regionalen Einheiten und einem Unterstützungsdienst in Form eines Polizeidienstzentrums besteht. Die Korpsführung wird durch den Korpsführungsstab unterstützt.
Bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und der Durchführung von Nothilfeaufgaben untersteht die Polizei dem Bürgermeister. Wenn die Polizei Straftaten aufdeckt und untersucht, untersteht sie der Staatsanwaltschaft.
Auch die Königlich-Niederländische Marechaussee, die dem Verteidigungsministerium unterstellt ist, kann aufgrund ihrer öffentlich-polizeilichen Aufgaben als (Militär-)Polizei angesehen werden.
Webseite der niederländischen Polizei: https://www.politie.nl/
Koninklijke Marechaussee
Die Marechaussee ist neben der Marine, dem Heer und der Luftwaffe ein Teil der niederländischen Streitkräfte. Die Königlich-Niederländische Marechaussee ist eine Gendarmerie, ein Militärdienst, der Polizeiaufgaben wahrnimmt und die Sicherheit des Staates in den Niederlanden und weit darüber hinaus überwacht.
Die Marechaussee besteht aus einem Stab, einem eigenen Ausbildungszentrum und einem Nationalen Taktischen Kommando (LTC). Das LTC ist das operative Hauptquartier der Marechaussee. Das LTC sammelt und analysiert Informationen, die für die Ausführung der Marechaussee-Aufgaben wichtig sind. Die Brigaden werden auf der Grundlage dieser Informationen eingesetzt. Das LTC wurde 2016 gegründet. Dies hat die Marechaussee zu einer informationsgetriebenen Organisation gemacht. Davor war der Marechaussee in Bezirken und Bezirken tätig. Diese organisatorische Änderung war notwendig, um wirksam auf die zunehmende Bedrohung durch (grenzüberschreitende) Kriminalität, Terrorismus und illegale Migration reagieren zu können.
Grenzkontrolle
An den Außengrenzen des Schengen-Raums gibt es weiterhin Kontrollen, in den Niederlanden durch die Bewachung der europäischen Außengrenze an Flughäfen, in Seehäfen und entlang der Küste. Durch die Beteiligung an der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex leistet die Marechaussee einen wichtigen Beitrag zur Bewachung der europäischen Außengrenzen anderer europäischer Mitgliedstaaten. Ab April 2017 gibt es am Flughafen Schiphol eine 100-prozentige Personenkontrolle. Das bedeutet, dass Grenzschutzbeamte jeden befragen, der an ein Ziel außerhalb des Schengen-Raums reist.
Mobile Überwachungssicherheit (MTV: Mobiel Toezicht Veiligheid) ist die Überwachung von Personen, die aus einem anderen Schengen-Land an den belgischen und deutschen Grenzen in die Niederlande reisen. Die Kontrollen finden auf Straßen, in Zügen, zu Wasser und im Luftverkehr statt. Im Bereich unmittelbar hinter der Grenze kontrolliert die Marechaussee stichprobenartig Reisedokumente. Die Marechaussee nutzt das Kamerasystem @migoboras als Tool für mobile Kontrollen. Die Kontrollen dienen der Bekämpfung der illegalen Einwanderung und der grenzüberschreitenden Kriminalität.
Das @migoboras-System besteht zum einen aus fest installierten Kamera-Setups an festen Standorten und in Fahrzeugen verbauten mobilen Sensoren, zum anderen aus einer zentralen Anwendung, in der alle Daten empfangen und verarbeitet werden. Die stationären Sensoren wurden auf den Hauptwegen im Grenzgebiet zu Belgien und Deutschland platziert.
Marechaussee als Teil der Streitkräfte: https://www.defensie.nl/organisatie/marechaussee
Polizeiaufgaben der Marechaussee: https://www.marechaussee.nl/.
Ordnungsamt
Jede Gemeinde in den Niederlanden hat eine Abteilung "Toezicht en handhaving". Diese ist mit dem Ordnungsamt in Deutschland vergleichbar.
Die Vollstreckungsbeamten und Inspektoren sorgen dafür, dass möglichst viele Bürger die Regeln in der jeweiligen Gemeinde einhalten. Sie tun dies im öffentlichen Raum und bei Unternehmen und Anwohnern. Damit sollen sie zu einer gesunden, lebenswerten und sicheren Gemeinde beitragen.
Das Vollzugsteam besteht aus Sonderermittlern (buitengewoon opsporingsambtenaren, bzw. kurz boa's) und Aufsichtspersonen (toezichthouders). Die Boas sind vereidigt und tragen ein Boa-Abzeichen. Sie haben Ermittlungsbefugnisse, können Identitäten überprüfen, Straftaten aufklären und Personen festnehmen. Ihnen stehen folgende Waffen zur Verfügung: Handschellen, Schlagstöcke und Pfefferspray.
Beispiele für Aufgaben:
- Durchsetzung der Fahrradregeln
- Überprüfen und Feststellen von Parksündern
- Vollstreckung beim falschen Anbieten von Abfällen
- Bereitstellung von Informationen für Anwohner, um Einbruch und Autodiebstahl zu verhindern
- Überprüfung auf sicheres Fahrverhalten
Die Inspektoren prüfen und setzen bei Unternehmen und Privatpersonen die Regeln rund um Immobilien, Alkohol und Umwelt um. Bei Unfällen und Katastrophen wie einem Großbrand oder einem Gasaustritt prüfen die Inspektoren die baulichen Sicherheitsaspekte. Sie untersuchen auch das mögliche Vorhandensein von Asbest. Sie machen eine Bestandsaufnahme der Lage und ergreifen die notwendigen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr.
Rettungsdienst
Ein Rettungsdienst ist eine Organisation, die Rettungseinheiten (ambulance) zur Verfügung hat und diese bei Bedarf einsetzt. Dabei erfüllen die Rettungseinheiten diese Aufgaben:
- medizinisches Personal und Hilfsmittel an einen Ort transportieren, an dem eine Notfallversorgung erforderlich ist
- Raum für die Behandlung von Opfern oder Patienten
- transportieren von Opfer oder Patienten in ein Krankenhaus
Einige Rettungseinheiten erfüllen alle drei Aufgaben, müssen es aber nicht. Der Begriff Ambulance wird nicht nur für Autos verwendet, sondern auch für Flugzeuge, Hubschrauber, Boote, und Motorräder.
In den Niederlanden wurden 25 "Rettungsdienstregionen" eingerichtet. Diese neuen Organisationen heißen Regionale Ambulancevoorziening (RAV). Die Regionen entsprechen exakt den bestehenden 25 Sicherheitsregionen, der regionalen Einteilung, die auch Feuerwehr und Polizei nutzen.
Krankenwagen in den Niederlanden sind zwei Personen besetzt: Fahrer und medizinisches Personal. Die Pflegekraft hat verschiedene Spezialisierungskurse außerhalb der regulären Krankenhausausbildung absolviert und in Krankenhausabteilungen wie Intensivmedizin, Anästhesie oder einer Notaufnahme gearbeitet.
Es gibt 10 Rettungsleitstellen (meldkamer) für die Rettunsgsdienste, die über die Rufnummer 112 erreichbar sind. Die Standorte dieser 10 Kontrollräume sind: Drachten, Apeldoorn, Soest, Haarlem, Amsterdam, Den Haag, Rotterdam, Bergen op Zoom, Den Bosch und Maastricht. Das Personal ist medizinisch geschult und kann telefonisch bei einer möglichen Erstversorgung helfen.
Der Mitarbeiter der zentralen Leitstelle kann auch feststellen, dass kein Krankenwagen kommt, weil die Situation nicht lebensbedrohlich ist. Wenden Sie sich dann an Ihren Hausarzt oder gehen Sie in die Notaufnahme eines Krankenhauses. Sie müssen dann Ihren eigenen Transport organisieren, da dies nicht in den Zuständigkeitsbereich der 112 fällt.
Wenn Sie 112 für einen Krankenwagen anrufen, werden Sie mit der Rettungsleitstelle in Ihrer Region verbunden. Der Mitarbeiter der zentralen Leitwarte fragt, was genau passiert ist. Der Mitarbeiter bestimmt, ob ein Krankenwagen zu Ihnen kommt. Das Rettungsteam versucht so schnell wie möglich am Einsatzort zu sein. Wie lange das dauert, hängt davon ab, wie viele Notfälle es gibt. Auch Entfernung und Verkehrsaufkommen spielen eine Rolle.
Während der Fahrt mit dem Rettungswagen hält die Pflegekraft der zentralen Leitstelle Kontakt zum Team im Rettungswagen. Der Mitarbeiter der zentralen Leitstelle kann Ihnen telefonisch Anweisungen geben, während der Rettungswagen unterwegs ist. Zum Beispiel über die Herz-Lungen-Wiederbelebung (reanimatie). Nach der Ankunft stellt das Rettungsteam genau fest, was los ist. Der Patient wird stabilisiert und für den Transport vorbereitet. Während des Transports führt die Pflegekraft weiterhin regelmäßige Kontrollen durch, beispielsweise den Blutdruck. Im Krankenhaus wird der Patient in die Notaufnahme (SEH: Spoedeisende Hulp) gebracht.
Der Mitarbeiter der zentralen Leitstelle kann auch feststellen, dass kein Krankenwagen kommt, weil die Situation nicht lebensbedrohlich ist. Wenden Sie sich dann an Ihren Hausarzt oder gehen Sie in die Notaufnahme eines Krankenhauses. Sie müssen dann Ihren eigenen Transport organisieren, da dies nicht in den Zuständigkeitsbereich der 112 fällt.
Rijkswaterstaat
Rijkswaterstaat repräsentiert das Herzstück der niederländischen Bemühungen um Sicherheit, Lebensqualität und Erreichbarkeit innerhalb des Landes. Als ausführende Organisation des Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft nimmt sie eine zentrale Rolle in der Verwaltung und Entwicklung der nationalen Infrastruktur ein. Die Behörde ist verantwortlich für das Management von Autobahnen, Wasserstraßen und Gewässern und engagiert sich für eine nachhaltige Umwelt. Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern strebt Rijkswaterstaat danach, die Niederlande vor Überschwemmungen zu schützen, grüne Räume zu fördern und sauberes Wasser bereitzustellen, während gleichzeitig ein schneller und sicherer Verkehr von A nach B gewährleistet wird. In einer Zeit, in der der Klimawandel und die Notwendigkeit nachhaltiger Entwicklungsstrategien immer drängender werden, spielt Rijkswaterstaat eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung eines Landes, das gegenüber zukünftigen Herausforderungen widerstandsfähig ist, ohne dabei die Bedürfnisse seiner Bürgerinnen und Bürger aus den Augen zu verlieren.
In der aktuellen Verkehrssicherheitsdiskussion rückt ein wichtiger Aspekt verstärkt in den Fokus: Die korrekte Meldung potenziell gefährlicher Situationen auf Autobahnen. Die allgemeine Tendenz, im Falle einer Gefahrensituation unmittelbar die Notrufnummer 112 zu wählen, wird hinterfragt. Stattdessen empfiehlt sich eine differenzierte Herangehensweise, bei der die Landesweite Informatielijn von Rijkswaterstaat unter der Rufnummer 0800-8002 als zentrale Anlaufstelle dient. Diese Nummer sollte insbesondere dann gewählt werden, wenn es sich um nicht akut lebensbedrohliche Vorfälle handelt, wie etwa Schäden am Straßenbelag, Fahrzeuge auf dem Standstreifen, verletzte Tiere, fehlerhafte oder defekte Verkehrsschilder und Straßenbeleuchtungen. Der Rat lautet, die Position mittels der Kilometertafel zu notieren und einen sicheren Ort – beispielsweise einen Parkplatz oder eine Tankstelle – für den Anruf anzusteuern. Die Verfügbarkeit dieses Dienstes ist werktags von 07:00 bis 20:00 Uhr und an Wochenenden sowie Feiertagen von 10:00 bis 18:30 Uhr gegeben, außerhalb dieser Zeiten wird zur Kontaktaufnahme mit der Polizei unter 0900-8844 geraten. Bei akuter Gefahr oder lebensbedrohlichen Situationen bleibt der Notruf 112 jedoch die richtige Wahl.
Rettungsbrigade
Rettungsbrigaden (reddingsbrigaden) in den Niederlanden sind ein offizieller Notdienst. Das bedeutet, dass die Verwendung von optischen und akustischen Signalen erlaubt ist. Viele Rettungskräfte sind in der Strandüberwachung, aber auch in der Search and Rescue (SAR) tätig. Darüber hinaus wurden Katastropheneinheiten in den Niederlanden auf Rettungsbrigaden aufgeteilt, die beispielsweise bei Überschwemmungen eingesetzt werden.
Eine Rettungsbrigade ist eine organisierte Gruppe, deren Zweck es ist, Unfälle auf gemeinnütziger Basis zu verhindern und zu bewältigen, insbesondere in manchmal abgelegenen ländlichen Gebieten. Sie sind darauf spezialisiert, um Rettungen in einem bestimmten Gebiet mit einem bestimmten Gelände durchzuführen. In den Niederlanden sind die meisten Rettungsbrigaden für Rettungen an der Nordseeküste und an den Stränden von Binnengewässern und Freizeitseen vorgesehen.
Die Reddingsbrigade Nederland ist die Dachorganisation von 154 angeschlossenen Rettungsbrigaden. Unter den insgesamt 22.000 Mitgliedern sind 2.750 Rettungsschwimmer, gut ausgebildete (meist unbezahlte) Freiwillige, die auch Urlauber betreuen und unterstützen. Das Motte lautet: "Mehr Sicherheit im, auf und am Wasser. Wir tun alles, um sicherzustellen, dass niemand ertrinkt und jeder den Wasserreichtum in den Niederlanden sicher genießen kann." Reddingsbrigade Nederland mit Sitz in IJmuiden hatte Ende 2019 21 Mitarbeiter (17,5 FTE). Die Organisation fungiert auch als Einsatzzentrale für den Einsatz der Nationalen Rettungsflotte (NRV: Nationale Reddingsvloot) bei größeren Wasserkatastrophen und Überschwemmungen.
Durch 45 Rettungsstationen und 1400 Freiwillige stellt die Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij (KNRM) sicher, dass Boote und Männer bereit sind, Menschen zu helfen, die auf dem Wasser in Schwierigkeiten geraten. Die Rettungsstationen sind mit Freiwilligen besetzt. Auf den friesischen Watteninseln Vlieland, Terschelling, Ameland und Schiermonnikoog und in Wassenaar sorgen bezahlte KNRM-Rettungsschwimmer für die Strandüberwachung. Das KNRM bietet auch Informationen zum Hochwasserrisikomanagement. Einige Standorte haben sowohl eine KNRM-Rettungsstation als auch einen oder mehrere Posten einer Rettungsbrigade. Zwischen den befreundeten Rettungsdiensten besteht eine reibungslose Zusammenarbeit. Einige KNRM-Rettungsstationen sind auch Rettungsbrigadenposten, wie in Huizen. Manchmal haben beide Organisationen die gleiche Unterkunft, zum Beispiel in Egmond aan Zee. In einigen Regionen beginnen Kinder bei einer Rettungsbrigade und werden später auch ehrenamtlich für die KNRM-Rettungsstation tätig.
Notfall auf See oder am Strand
In einem Notfall solltest du zunächst versuchen, die Küstenwache über UKW-Kanal 16 oder UKW/DSC-Kanal 70 mit dem Rufnamen "Den Helder Rescue" zu erreichen. Wenn du eine KNRM Helpt-App (Google Play Store | Apple App Store) hast, aktiviere die "Nur verfolgen"-Funktion.
Falls kein UKW-Funkgerät zur Verfügung steht, verwende die rote NOTFALL-Taste in der KNRM Helpt-App, die du über den orangefarbenen Button "Bel voor hulp" erreichst. Dadurch wird sofort eine Verbindung zur Küstenwache hergestellt, die dann Zugriff auf deine Position, Kontaktdaten und Informationen über dein Fahrzeug hat.
Solltest du weder ein UKW-Funkgerät noch die App zur Verfügung haben, kannst du direkt einen Notruf bei der Küstenwache unter der Nummer 0900-0111 bzw. +31 88 958 4000 tätigen oder die landesweite Notrufnummer 112 anrufen, die dich an die Küstenwache weiterleitet.
Incidentenbestrijding ProRail
Das Team der Incidentenbestrijding (ICB, "Vorfallbekämpfung") von ProRail greift bei Zwischenfällen auf der Schiene ein. Die Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Strecke nach einem Vorfall schnellstmöglich geräumt wird. ICB verfügt über speziell ausgerüstete Fahrzeuge, mit denen sie an schwer zugänglichen Stellen zur Strecke gelangen können. Außerdem sind sie im Umgang mit Gefahrstoffen geschult.
Bei der Bearbeitung von Vorfällen arbeiten das Team mit anderen Parteien zusammen. Zum Beispiel beim Spediteur, der Reisende aus einem liegengebliebenen Zug in Empfang nimmt. Mit der Feuerwehr, wenn ein Feuer ausgebrochen ist. Oder mit Eisenbahnbauer, die eventuelle Schäden am Gleis reparieren müssen.
Darüber hinaus ergreift die ICB Maßnahmen, um die Sicherheit von Fahrgästen, Zugpersonal, Anwohnern und Rettungsdiensten zu gewährleisten. Eine große Anzahl von Einsatzkräften sind auch Sonderermittler. Sie sind berechtigt, aktiv gegen Vandalismus, Diebstahl oder Gleisläufer vorzugehen.
Wer oft mit dem Zug in den Niederland reist, hatte sicherlich schon mal Kontakt gehabt oder eins der Fahrzeuge gesehen. Incidentenbestrijding ist 24 Stunden, 7 Tage in der Woche bereits, um Vorfälle im Bahnverkehr schnell und sicher zu lösen. Sie werden über die Netzleitzentrale zum Ort des Geschehens gerufen.
Webseite der Incidentenbestrijding: https://www.prorail.nl/over-ons/wat-doet-prorail/incidentenbestrijding
Notrufnummer
In der Europäischen Union wurde eine universelle Notrufnummer (alarmnummer) eingerichtet, um Notdienste zu erreichen: 112.
Hinweis: 112 ist kostenlos, andere Rufnummern sind dies eventuell nicht. Der Telefonprovider gibt hierzu mehr Auskunft.
Die Nummer 112 ist die zentrale Kontaktmöglichkeit, aber auch lokale Dienststellen nehmen Meldungen entgegen. Für weniger dringende Angelegenheiten, bei denen die Polizei oder die Feuerwehr benötigt wird, gibt es andere Rufnummern. Wenn Sie mit Ihrem Handy die 112 anrufen, sieht der Mitarbeiter der zentralen Leitstelle Ihren Standort und Ihre mobilen Daten. Dadurch können die Rettungsdienste schneller eintreffen, um Hilfe zu leisten.
Die Notrufnummer 112 soll nur im Notfall angerufen werden. Zum Beispiel, wenn jemand dringend medizinische Hilfe benötigt,bei Brand oder bei einem Verbrechen.
Im Notfall gehört der Anruf bei der Notrufnummer oft zu den ersten Dingen, die Sie tun. Aber wer danach einem Opfer helfen will, will die Hände frei haben. Stellen Sie Ihr Telefon also auf Freisprechen. Dann können Sie Hilfe leisten, während der Operator Ihnen am anderen Ende der Leitung Anweisungen gibt.
Wenn Sie die 112 anrufen, geben Sie Folgendes weiter:
- Was ist passiert?
- Wo wird Hilfe benötigt?
- Welcher Notdienst wird benötigt? Polizei, Feuerwehr oder Krankenwagen?
Der Mitarbeiter der zentralen Leitstelle verbindet Sie umgehend mit dem zuständigen Notdienst in Ihrer Nähe.
Wenn ein Notfall passiert, rufen Sie 112 an. Aber nicht jeder umgestürzte Baum bedeutet, dass Sie sofort die 112 anrufen müssen. Für manche Dinge braucht man die Gemeinde, oder man muss es selbst lösen. Die Feuerwehr weiß, wen sie wann rufen muss:
- Einsturzgefahr oder unmittelbare Gefahr: 112 anrufen
- Unfall mit Verletzten: 112 anrufen
- Verletzte Person oder dringende medizinische Hilfe nötig: 112 anrufen
- Lose Dachziegel oder Fassadenplatten, kein Notfall, aber dennoch die Feuerwehr: 0900 0904
- Baum droht auf Straße zu stürzen, kein Notfall, aber dennoch die Feuerwehr: 0900 0904
- Baum ist in den Seitenstreifen entlang der öffentlichen Straße gestürzt: Meldung an die Gemeinde
- Baum ist in den Garten gefallen: selbst aufräumen nach dem Sturm
Es kann auch vorkommen, dass Sie die Polizei brauchen, die Situation aber nicht lebensbedrohlich ist. In diesen Fällen sollten Sie die Nummer der nationalen Polizei anrufen: 0900 8844.
Wenn Sie sehen, dass ein Tier in Not ist, gibt es eine zentrale Nummer der Polizei, die Sie anrufen können, um es zu melden: 144.
Zweifel? 112 anrufen! Die Notrufzentrale verbindet oder gibt die richtige Rufnummer weiter.
112
Notrufnummer
Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen
0900 0904
Feuerwehr
aber kein Notfall
0900 8844
Polizei
aber kein Notfall
144
Tier in Not
über Polizei
Im Notfall: 112 anrufen
Rufen Sie in lebensbedrohlichen Situationen und bei akuten Straftaten die 112 an.
Beispiele:
- Sie haben sich ausgesperrt und der Herd ist an. Ihr Kind ist drinnen. Dies ist möglicherweise eine lebensbedrohliche Situation.
- Auf der Straße riecht es nach Gas. Das ist lebensgefährlich.
- Eine Gruppe Jugendlicher wirft Steine durch die Fenster eines Gebäudes. Sie können auf frischer Tat ertappt werden, wenn Sie schnell die Polizei rufen.
- Sie waren in einen Unfall verwickelt und jemand wurde verletzt.
- Sie werden Zeuge, wie in ein Auto eingebrochen wird.
- Sie wachen nachts auf und bemerken, dass jemand in Ihr Haus eingebrochen ist. Sie haben Grund, sich akut bedroht zu fühlen.
- Ein Hund schwimmt im Kanal. Das Tier droht vor Erschöpfung zu ertrinken. Das Tier ist in unmittelbarer Gefahr.
Keine Eile, aber Hilfe wird benötigt
Es kann auch vorkommen, dass Sie die Polizei brauchen, aber die Situation nicht lebensbedrohlich ist oder jemand auf frischer Tat erwischt wird. Dann rufen Sie die nationale Polizeinummer an: 0900-8844.
Beispiele:
- Sie haben sich ausgesperrt und können Ihr Haus nicht mehr betreten. Rufen Sie einen Schlüsselhersteller an.
- Auf der Straße stinkt es nach Abwasser. Rufen Sie dazu die Gemeinde an.
- Eine Gruppe junger Leute hängt in einem Hauseingang. Sie rauchen und spielen Musik. Sie können die Polizei rufen.
- Sie hatten einen Zusammenstoß, am Auto ist nur Schaden entstanden. Wenn Sie möchten, dass die Polizei eingeschaltet wird, rufen Sie 0900-8844 an.
- Sie kommen morgens an Ihrem Auto an und stellen fest, dass in der Nacht aufgebrochen wurde. Anzeige bei der Polizei erstatten.
- Als Sie nach Hause kommen, stellen Sie fest, dass ein Einbruch stattgefunden hat. Der Täter ist verschwunden. Um Anzeige zu erstatten, rufen Sie die Polizei unter 0900-8844 an.
- Da ist eine Katze im Baum und sie kann nicht raus. Das Tier schwebt nicht in Lebensgefahr. Rufen Sie die Feuerwehr unter 0900 0904 an.
- Der Strom ist aus, die ganze Straße ist ohne Strom. Rufen Sie Ihren Energieversorger an, um den Stromausfall zu melden. Wenn durch den Abbruch eine lebensbedrohliche Situation entsteht, rufen Sie die 112 an.
- Aufgrund eines Sturms ist ein Baum umgestürzt. Der Baum steht nicht auf einer Straße. Rufen Sie die Gemeinde an.
Selbstmord 113
Befindest du dich derzeit in Lebensgefahr? Dann rufe jetzt die 112 an.
Bist du nicht in Lebensgefahr, brauchst aber dringend Hilfe? Rufe gebührenfrei 0800 0113 an. Die Hotline ist rund um die Uhr besetzt.
Die Webseite https://www.113.nl/ kann dir mit Chat-Möglichkeiten und anderen Informationen helfen. Alles anonym und vertraulich.
Stichting 113 Zelfmoordpreventie ist die nationale Organisation für Suizidprävention. Deren Mission ist ein Land, in dem niemand einsam und verzweifelt durch Selbstmord stirbt. Stichting 113 Zelfmoordpreventie ist davon überzeugt, dass jedes Jahr Hunderte weitere Suizide verhindert werden können, wenn Suizid offener diskutiert und die Versorgung innovativer und humaner organisiert wird.
112NL App
Die 112NL App ist die offizielle Notruf-App der Niederlande. Mit der App erreichen Sie Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst im Notfall schnell und einfach.
Jeder kann auch im Notfall die niederländische 112NL-App nutzen, überall in den Niederlanden. Sie rufen dann an oder chatten mit einer der Blaulichtorganisationen. Die App verfügt über eine Chat-Funktion, die das Gespräch in Ihre Sprache übersetzt und durch die Leitstelle aktiviert werden kann. Damit ist die App zum Beispiel auch für Gehörlose und Schwerhörige sinnvoll. Zudem zeigt die App auch die genauen Koordinaten Ihres Standortes an.
Luftalarm & NL-Alert
In den Niederlanden gibt es mehrere Möglichkeiten, Sie über Notsituationen zu informieren. Dazu gehört zum Beispiel der Luftschutzalarm, der jeden ersten Montag im Monat um 12:00 Uhr ertönt. Es besteht auch der NL-Alert Alarm, bei dem Nachrichten auf Mobiltelefone geschickt werden können.
Luftalarm (Sirenen)
Wenn die Sirene ertönt (anders als am ersten Montag im Monat um 12 Uhr), besteht Gefahr im Verzug. Gehen Sie so schnell wie möglich hinein, schließen Sie Fenster und Türen, schalten Sie Radio oder Fernseher ein und schalten Sie den regionalen Sender ein. Die Sirene warnt nur Personen im Gefahrenbereich. Dies kann in einer oder mehreren Gemeinden sein, aber auch nur in einem Bezirk. Um sich auf Katastrophen vorzubereiten, wird empfohlen, ein Notfallset zu Hause zu haben. Denken Sie auch an Futter und mögliche Medikamente von Haustieren.
Es ist wichtig, sofort zu reagieren, wenn die Sirene losgeht. Gehen Sie unterwegs zum nächsten Gebäude, z. B. einem Geschäft oder Büro. Wenn Sie in einem Auto sitzen, parken Sie es und steigen Sie so schnell wie möglich ein. Wenn das nicht möglich ist, halten Sie das Auto am Straßenrand an und schalten Sie das Autoradio ein. Wenn Sie Internet auf Ihrem Telefon haben, besuchen Sie die Website der Gemeinde, soziale Medien oder www.crisis.nl.
Sirenentest am ersten Montag im Monat
NL-Alert
NL-Alert ist seit November 2012 das Alarmmittel, mit dem die Behörden Menschen per Mobiltelefon vor einer lebens- und gesundheitsgefährdenden Situation warnen. Mit einer mobilen Nachricht informiert sie zum Beispiel über einen Großbrand, ein bevorstehendes Hochwasser oder Unwetter. Die Nachricht gibt ausdrücklich an, was vor sich geht und was zu diesem Zeitpunkt am besten zu tun ist. Sie können sehen, wie Sie ein Telefon einrichten können, um NL-Alert über die NL-Alert-Website zu erhalten. Bei einigen Telefonen ist der Empfang bereits standardmäßig aktiviert.
Es gibt in den Niederlanden Warntage. Die Behörden verschicken zweimal im Jahr eine Testnachricht über das Mobilfunknetz. In diesem Moment können Sie überprüfen, ob Ihr Mobiltelefon NL-Alert-Nachrichten empfängt. Wenn Sie NL-Alert nicht erhalten, melden Sie dies bitte dem Anbieter Ihres Mobiltelefons. Die nächste Testnachricht wird voraussichtlich am Montag, 2. Dezember 2024 gegen Mittag (12 Uhr) gesendet.
NL-Alert 03-06-2024 12:00: TESTBERICHT. De overheid waarschuwt je tijdens noodsituaties via NL-Alert. Je leest dan wat je moet doen en waar je meer informatie kan vinden. Kijk op www.crisis.nl/testbericht *** TEST MESSAGE Netherlands Government Public Warning System. No action required. More information: www.crisis.nl/testbericht
Wenn Sie einen NL-Alarm auf Ihrem Handy erhalten, gibt Ihr Handy einen lauten und durchdringenden Alarmton aus. Auf dem Display Ihres Handys sehen Sie sofort den NL-Alert, der Ihnen sagt, was los ist und was Sie tun müssen. Lesen Sie die Nachricht sofort, handeln Sie und helfen Sie anderen.
NL-Alert auf Ihrem Handy verwendet Cell Broadcast. Der große Vorteil dieser Technik ist, dass sie auch bei Überlastung des Mobilfunk-Netzes funktioniert. Cell Broadcast ist kostenlos und anonym: Sie müssen sich nicht registrieren und Ihre Nummer bleibt unbekannt. Der NL-Alert wird per Cell Broadcast über die Masten an alle Mobiltelefone im betroffenen Gebiet verteilt.
Übrigens: Auch die deutschen Behörden setzen dieses Verfahren ab dem 8. Dezember 2022 deutschlandweit ein. Der deutsche Dienst musste Ende 2022 nutzbar sein und den Namen DE-Alert tragen. Bis spätestens 23. Februar 2023 soll der Warndienst DE-Alert in Deutschland vollständig in Betrieb gehen. Die anderen europäischen Ländern werden diese Warnmöglichkeit auch anwenden.
NL-Alert App
Die NL-Alert App ist ein wichtiges Instrument der niederländischen Regierung, das die Sicherheit der Bürger in Notfallsituationen gewährleistet. Sie wurde entwickelt, um sicherzustellen, dass jeder in den Niederlanden, unabhängig von seinem Standort, über potenzielle Gefahren informiert wird. Besonders nützlich ist die App für Menschen in Grenzgebieten, die möglicherweise keine NL-Alerts über Mobilfunkmasten empfangen können. Mit der NL-Alert App erhalten Nutzer auch dann Benachrichtigungen, wenn sie mit dem Internet oder WLAN verbunden sind, wodurch eine umfassende Abdeckung gewährleistet wird.
Die App bietet verschiedene Funktionen zur Barrierefreiheit, die sie besonders wertvoll für Menschen mit Behinderungen machen. Für Menschen mit Hörbehinderungen verfügt die App über visuelle Benachrichtigungen und die Möglichkeit, NL-Alerts auf einer Karte zu sehen sowie bis zu sieben Tage nach dem Empfang nachzulesen. Gehörlose Nutzer können zudem von der Unterstützung durch Blitzmeldungen profitieren, die in den Standardeinstellungen ihres Mobiltelefons aktiviert werden können.
Auch für Menschen mit Sehbehinderungen bietet die NL-Alert App nützliche Funktionen. Sie unterstützt die Vorlesefunktion von Mobiltelefonen, was das Lesen von Benachrichtigungen erleichtert. Zusätzlich ermöglicht die App das Zoomen und Anpassen des Kontrasts sowie die Wahl verschiedener Anzeigeoptionen, einschließlich eines Dunkelmodus, um die Lesbarkeit zu verbessern.
Ein weiterer Vorteil der NL-Alert App ist die Möglichkeit, dass die App auch im Ausland funktioniert, solange eine Internetverbindung besteht. Dies macht sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug für alle, die häufig reisen oder in Grenzgebieten leben.
Die NL-Alert App kann einfach aus dem Apple App Store oder dem Google Play Store heruntergeladen werden, indem man nach „NL-Alert“ sucht. Herausgegeben wird die App von der niederländischen Polizei, was ihre Zuverlässigkeit und Seriosität unterstreicht.
Insgesamt stellt die NL-Alert App eine bedeutende Erweiterung des NL-Alert Systems dar, das bereits als effektives Warnmittel in Notfällen anerkannt ist. Sie bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene und sorgt dafür, dass jeder Bürger in den Niederlanden, unabhängig von seinen individuellen Bedürfnissen oder seinem Aufenthaltsort, schnell und zuverlässig informiert wird.
Download-Links:
Kommunikation der Rettungsdienste und Behörden
In den Niederlanden sind die Kommunikationssysteme C2000 und P2000 entscheidend für die Koordination und Alarmierung von Rettungsdiensten und sicherheitsrelevanten Behörden. Diese Netzwerke bilden das Rückgrat der öffentlichen Sicherheit, indem sie eine zuverlässige und effiziente Kommunikation in Notfällen und im täglichen Einsatz gewährleisten. C2000 ermöglicht eine verschlüsselte und koordinierte Kommunikation zwischen Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und anderen sicherheitsrelevanten Organisationen, während P2000 als Alarmierungssystem fungiert, das schnell und effektiv Einsatzkräfte mobilisiert.
Trotz der wesentlichen Rolle, die diese Systeme spielen, stehen sie vor kontinuierlichen Herausforderungen. Probleme wie die Netzabdeckung in Innenräumen, Systemüberlastungen bei Großereignissen und technische Schwierigkeiten erfordern eine ständige Überwachung und Anpassung. Nur durch kontinuierliche Verbesserungen und eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure kann sichergestellt werden, dass diese Kommunikationssysteme den Anforderungen der öffentlichen Sicherheit gerecht werden und in kritischen Situationen zuverlässig funktionieren.
Das Netherlands Armed Forces Integrated Network (NAFIN), ein hochsicheres Glasfasernetzwerk der niederländischen Streitkräfte, ergänzt diese Infrastruktur durch die Bereitstellung einer stabilen und sicheren Datenkommunikationsplattform, die insbesondere für die Verbindung des C2000-Netzwerks eine Schlüsselrolle spielt. NAFIN stellt sicher, dass die Kommunikation innerhalb der Regierung und der Sicherheitskräfte auch in Krisensituationen gewährleistet ist, und trägt so zur nationalen Sicherheit bei. Dennoch zeigen Vorfälle wie die Störung vom 28. August 2024, dass selbst die robustesten Systeme Schwachstellen aufweisen können. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung und Anpassung der Cybersicherheitsmaßnahmen, um den steigenden Anforderungen an die nationale Sicherheit gerecht zu werden.
C2000: Das digitale Kommunikationsnetz
C2000 ist ein landesweites, digitales Netzwerk für die mobile Kommunikation von Rettungsdiensten wie Polizei, Feuerwehr, Ambulanzdiensten und der Koninklijke Marechaussee. Das System basiert auf dem weltweiten TETRA-Standard (Terrestrial Trunked Radio), der speziell für die öffentliche Sicherheit entwickelt wurde. Ursprünglich unter der Aufsicht des Ministeriums für Inneres, wird C2000 nun vom Ministerium für Justiz und Sicherheit verwaltet.
Das C2000-Netzwerk bietet verschlüsselte Sprach- und Datenkommunikation, die den Einsatzkräften eine sichere und koordinierte Zusammenarbeit ermöglicht. Es wurde 2004 eingeführt und ist Teil der vitalen Infrastruktur der Niederlande. Der Aufbau des Netzes umfasste 525 Funkmasten, die landesweit verteilt sind und über 387 Basisstationen mit einer Masthöhe von 53 Metern verfügen. Diese Masten sind mit Antennen ausgestattet, die für verschiedene Kommunikationsarten genutzt werden, einschließlich einer Topantenne für das P2000-Semafonienetz.
C2000 nutzt die Frequenzbänder 380-385 MHz für mobile Einheiten und 390-395 MHz für feste Einheiten. Das Netzwerk ist so konzipiert, dass es eine hohe Betriebssicherheit bietet, mit Notstromversorgungen, die bei Stromausfällen etwa vier Stunden lang funktionieren. Bei längeren Ausfällen können mobile Funkstationen eingesetzt werden.
Das System wird hauptsächlich von Polizei, Feuerwehr, Ambulanzdiensten, der Küstenwache und anderen sicherheitsrelevanten Diensten genutzt. Es ermöglicht spezielle Funktionen wie Gruppenanrufe und direkte Kommunikation zwischen mobilen Einheiten (Direct Mode Operation, DMO).
Probleme und Herausforderungen mit C2000
Obwohl C2000 im Allgemeinen ein robustes und zuverlässiges Kommunikationssystem darstellt, sind einige Probleme aufgetreten:
- Innendeckung: In bestimmten Gebäuden und städtischen Gebieten kann die Netzabdeckung unzureichend sein, was dazu führt, dass Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte in Gebäuden manchmal den Kontakt zu ihren Kollegen außerhalb verlieren. Einige Feuerwehrkorps verwenden daher alternative Funkgeräte oder den direkten Modus (DMO) der TETRA-Funkgeräte.
- Überlastung bei Großereignissen: Bei großen Ereignissen und Katastrophen kam es gelegentlich zu einer Überlastung des Systems, beispielsweise bei der Schießerei am Strand von Hoek van Holland während des Sunset Grooves Festivals 2009 und der Anschläge am Königinnentag 2009.
- Kosten und Implementierungsverzögerungen: Die Einführung von C2000 war mit erheblichen Kostenüberschreitungen und Verzögerungen verbunden. Das System wurde schließlich 2004 in Betrieb genommen, nachdem Anpassungen und Verbesserungen vorgenommen wurden.
- Technische Herausforderungen: Der Einsatz von TDMA (Time Division Multiple Access) im TETRA-System kann in Gebäuden zu Verbindungsproblemen führen, da Signale durch Reflexionen beeinträchtigt werden können.
P2000: Das Alarmierungssystem
P2000 ist eine wichtige Komponente des niederländischen Alarmierungssystems und ist eng mit dem C2000-Netzwerk verknüpft. Im Gegensatz zu C2000 ist P2000 nicht verschlüsselt, wodurch die gesendeten Nachrichten von jedem empfangen und gelesen werden können, der über die entsprechende Ausrüstung verfügt. P2000 nutzt die Frequenz 169,650 MHz, eine ehemalige ERMES-Frequenz, und basiert auf dem FLEX-Protokoll von Motorola. Nachrichten werden über Frequenzumtastung (FSK) mit einer Geschwindigkeit von 1600 Bit/s übertragen.
Das P2000-System dient hauptsächlich der Alarmierung von Rettungskräften wie Feuerwehr, Rettungsdiensten und der Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij (KNRM). Die Alarmierung erfolgt über Pager, die die Einsatzkräfte mit sich führen. Diese Pager empfangen die Alarme und Benachrichtigungen, die über das P2000-System gesendet werden, was eine schnelle und effiziente Mobilisierung der Rettungskräfte ermöglicht.
Ein typisches P2000-Alarmierungsprotokoll enthält Informationen wie die Art des Vorfalls, den Standort, die Priorität und die alarmierten Einheiten. Ein Beispiel für eine Meldung könnte sein: „A1 DIA DIRECTE INZET AMBULANCE JA) AMBU 17167 DUINSTRAAT 3235NK ROCKANJE ROCKNJ BON 84257“, was eine Priorität-1-Meldung über einen Notfall in Rockanje darstellt.
Erklärung der Meldung
- A1: Dies ist die Priorität des Einsatzes. "A1" steht für einen Notfall mit hoher Dringlichkeit, bei dem die Ambulanz mit Blaulicht und Sirene fahren muss, um innerhalb von 15 Minuten vor Ort zu sein.
- DIA: Steht für "Directe Inzet Ambulance" (Direkteinsatz Ambulanz). Dies bedeutet, dass die Ambulanz sofort zum Einsatzort geschickt wird, ohne auf weitere Informationen zu warten.
- DIRECTE INZET AMBULANCE: Bestätigt die sofortige Entsendung einer Ambulanz.
- JA: Dies könnte eine zusätzliche Bestätigung oder Spezifikation sein, die sich auf den Einsatz bezieht.
- AMBU 17167: Dies ist die Kennung oder das Rufzeichen der spezifischen Ambulanz, die alarmiert wurde.
- DUINSTRAAT: Dies ist der Name der Straße, in der der Einsatzort liegt.
- 3235NK: Dies ist die Postleitzahl des Einsatzorts.
- ROCKANJE: Dies ist der Name der Stadt oder des Ortes, in dem der Einsatz stattfindet.
- ROCKNJ: Dies könnte eine Abkürzung oder ein Code für den Ort sein, möglicherweise eine interne Kennzeichnung.
- BON 84257: Dies ist wahrscheinlich eine Einsatznummer oder ein Referenzcode, der zur internen Nachverfolgung und Dokumentation des Einsatzes dient.
Probleme und Herausforderungen mit P2000
- Öffentliche Zugänglichkeit: Da P2000-Nachrichten nicht verschlüsselt sind, können sie von der Öffentlichkeit empfangen und gelesen werden. Dies wirft Fragen hinsichtlich der Privatsphäre und Sicherheit auf.
- Deckung und Zuverlässigkeit: Obwohl P2000 im Allgemeinen als zuverlässig gilt, kann es in bestimmten Situationen zu Empfangsproblemen kommen, insbesondere in Gebäuden.
NAFIN
Das Netherlands Armed Forces Integrated Network (NAFIN) ist ein hochsicheres Glasfasernetzwerk, das von den niederländischen Streitkräften betrieben wird und eine zentrale Rolle in der nationalen Sicherheit spielt. Ursprünglich in den 1990er Jahren als exklusives Kommunikationsnetzwerk für das Verteidigungsministerium konzipiert, verbindet NAFIN heute etwa 180 militärische Standorte sowie 70 weitere kritische Standorte, darunter Ministerien, Polizeistationen und NATO-Einrichtungen. Das Netzwerk erstreckt sich über 3.300 Kilometer Glasfaser und dient als Rückgrat für die sichere Sprach- und Datenkommunikation innerhalb der niederländischen Regierung.
NAFIN zeichnet sich durch eine robuste und redundante Architektur aus, die Ausfälle praktisch unmöglich machen soll. Es nutzt ein ringförmiges Netzwerkdesign, bei dem Kommunikationsverbindungen über mehrere Routen verlaufen können, was die Widerstandsfähigkeit gegen Störungen und Sabotage erheblich erhöht. Dank dieser Struktur ist NAFIN in der Lage, auch bei technischen Problemen oder Angriffen kontinuierlich zu funktionieren.
Neben der militärischen Nutzung spielt NAFIN eine wesentliche Rolle bei der Verbindung des C2000-Kommunikationssystems, das von Rettungsdiensten und der Polizei genutzt wird. Dies unterstreicht die zentrale Bedeutung des Netzwerks für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit in den Niederlanden. Trotz seiner robusten und ausfallsicheren Struktur bleibt NAFIN jedoch nicht frei von Risiken. Störungen, wie am 28. August 2024, haben gezeigt, dass selbst die zuverlässigsten Systeme anfällig sein können, was zu erheblichen Auswirkungen auf verschiedene Regierungsdienste führte. Diese Vorfälle betonen die Notwendigkeit ständiger Wachsamkeit und kontinuierlicher Verbesserungen in der Cybersicherheit, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden, die an ein solches kritisches Infrastrukturnetzwerk gestellt werden.
Geheimdienste der Niederlande
Die Niederlande verfügen über zwei Hauptgeheimdienste, die für den Schutz der nationalen Sicherheit verantwortlich sind: den Allgemeinen Nachrichtendienst (AIVD) und den Militärischen Nachrichtendienst (MIVD). Beide arbeiten eng zusammen, haben jedoch unterschiedliche Aufgabenbereiche.
AIVD - Algemene Inlichtingen- en Veiligheidsdienst (Allgemeiner Geheim- und Sicherheitsdienst)
Der AIVD ist der niederländische zivile Geheimdienst, der für die nationale Sicherheit und die Sammlung von Informationen über Bedrohungen im In- und Ausland verantwortlich ist. Er untersteht dem Ministerium für Inneres und Königreichsbeziehungen. Die militärische Entsprechung des AIVD ist der MIVD.
Hauptaufgaben des AIVD:
- Überwachung extremistischer Gruppen: Aufklärung über Personen und Organisationen, die die nationale Sicherheit oder die Demokratie gefährden.
- Schutz vor Cyberbedrohungen: Abwehr von Cyberangriffen und Schutz kritischer Infrastrukturen.
- Sicherheitsüberprüfungen: Durchführung von Hintergrundprüfungen für Personen, die in sensiblen Positionen arbeiten.
- Internationale Zusammenarbeit: Austausch von Informationen mit ausländischen Geheimdiensten, insbesondere bei der Terrorismusbekämpfung.
Organisation:
- Hauptsitz: Zoetermeer
- Mitarbeiter: ca. 2.000
- Leitung: Erik Akerboom (seit 2020)
Der AIVD ist an der Bekämpfung von Terrorismus, Spionage und der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen beteiligt. Zudem arbeitet er eng mit internationalen Partnerdiensten und der niederländischen Polizei zusammen. Die Arbeit des AIVD ist streng geheim, aber er veröffentlicht regelmäßig Jahresberichte über seine Aktivitäten und aktuelle Bedrohungen für die Niederlande.
Webseite des AIVD: https://www.aivd.nl
MIVD - Militaire Inlichtingen- en Veiligheidsdienst (Militärischer Nachrichtendienst)
Der MIVD ist der militärische Geheimdienst der Niederlande und dem Verteidigungsministerium unterstellt. Er hat die Aufgabe, militärische Informationen über das Ausland zu sammeln und die Sicherheit der niederländischen Streitkräfte zu gewährleisten. Der Dienst wurde 2002 gegründet und ist der Nachfolger der Militaire Inlichtingendienst (MID).
Hauptaufgaben des MIVD:
- Militärische Aufklärung: Sammeln und Analysieren von Informationen über militärische Aktivitäten und Fähigkeiten anderer Staaten.
- Schutz der Streitkräfte: Gewährleistung der Sicherheit niederländischer Militärangehöriger, insbesondere im Ausland.
- Gegenspionage und Cybersicherheit: Abwehr von Spionage, Cyberangriffen und Bedrohungen durch Massenvernichtungswaffen.
- Kooperation mit internationalen Partnern: Zusammenarbeit mit ausländischen Nachrichtendiensten und Teilnahme an internationalen Missionen.
Der MIVD spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung niederländischer Militäroperationen im Ausland, wie etwa in Afghanistan oder Mali. Der Dienst nutzt auch modernste Technologie, wie die Joint Sigint Cyber Unit (JSCU), um Funkverkehr und Cyberbedrohungen zu überwachen.
Organisation:
Der MIVD besteht aus verschiedenen Abteilungen, darunter:
- Abteilung Inlichtingen (AI): Sammlung und Analyse von militärischen Informationen.
- Abteilung Geheime Inlichtingen Operaties (AGIO): Durchführung verdeckter Operationen.
- Joint Sigint Cyber Unit (JSCU): Überwachung und Abwehr von Cyberbedrohungen.
Der MIVD arbeitet eng mit dem zivilen Nachrichtendienst AIVD zusammen, besonders bei der Terrorismusabwehr und in gemeinsamen internationalen Einsätzen.
Webseite des MIVD: https://www.defensie.nl/onderwerpen/militaire-inlichtingen-en-veiligheid