In den Niederlanden hat die Zahl der juristischen Streitfälle im Jahr 2024 deutlich zugenommen. Besonders betroffen sind Konflikte zwischen Nachbarn und innerhalb von Vereinigungen von Wohnungseigentümern (VvEs). Diese Streitigkeiten, oft ausgelöst durch Bauprojekte oder Maßnahmen zur Nachhaltigkeit, haben zu einer Zunahme der Konflikte um 12 % beziehungsweise 21 % geführt. Auch Streitigkeiten über Verbraucherkäufe und Arbeitsrecht nahmen zu. Die häufig polarisierende und verhärtete gesellschaftliche Stimmung verschärft diese Konflikte zusätzlich.
In den Niederlanden hat die vergangene Silvesternacht Sachschäden von geschätzten 16 Millionen Euro verursacht, wie aus einer ersten Analyse des Data Analytics Centre des Verbands der Versicherer hervorgeht. Besonders auffällig war der Anstieg der Schäden an Fahrzeugen, während die Schäden an Wohngebäuden in Gemeinden mit einem Feuerwerksverbot rückläufig waren. Die Daten zeigen zudem, dass in Gemeinden ohne Verbot das Schadensniveau unverändert blieb. Gleichzeitig verzeichnete die Stiftung Salvage eine Zunahme von Einsätzen bei Brandfällen. Diese Entwicklungen rücken die Effektivität der bisherigen Feuerwerksregulierungen ins Zentrum der Debatte.
Die niederländische Wirtschaft zeigt sich als Gewinner in einer von Unsicherheit geprägten europäischen Wirtschaftslage. Während die deutsche Wirtschaft 2024 um 0,2 % schrumpfte, verzeichneten die Niederlande ein deutlich stabileres Wachstum. Experten betonen, dass die stärkere Diversifizierung und die geringere Abhängigkeit von der traditionellen Industrie eine zentrale Rolle spielen. Diese Entwicklung markiert eine Zäsur für die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder, die bislang von Deutschlands Dominanz geprägt waren.
In Friesland werden ab 2026 Verkehrsschilder mit zweisprachigen Texten auf Niederländisch und Friesisch eingeführt. Diese Maßnahme betrifft vorerst ausschließlich die Schilder entlang der Provinzstraßen und ist das Ergebnis einer Vereinbarung zwischen der niederländischen Regierung und der Provinz Friesland zur Förderung der friesischen Sprache. Im Vorfeld wurden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt und die Erfahrungen aus ähnlichen Projekten, wie in Schottland, berücksichtigt. Ziel ist es, die friesische Sprache sichtbarer im Alltag zu machen und die regionale Identität zu stärken.
Die Technische Universität Eindhoven (TU/e) hat beschlossen, die geplanten Prüfungen und Lehrveranstaltungen um eine Woche zu verschieben, nachdem das Netzwerk der Hochschule durch einen Cyberangriff lahmgelegt wurde. Die Wiederherstellung des Systems schreitet voran, jedoch bleiben Risiken bestehen. Ab Montag, 20.01.2025, sollen die netzwerkgebundenen Systeme wieder eingeschränkt verfügbar sein, wodurch Studierende und Lehrende mehr Zeit für Vorbereitung und Nacharbeit erhalten.
Eine potenziell schwere Gesundheitsgefahr veranlasst den niederländischen Supermarkt Albert Heijn (AH) zu einer groß angelegten Rückrufaktion. Der Grund: In tiefgefrorenen Blaubeeren, die unter der Eigenmarke verkauft wurden, wurde das Hepatitis-A-Virus nachgewiesen. Laut dem niederländischen Institut für Volksgesundheit und Umwelt (RIVM) sind bereits zwölf Menschen an der Virusinfektion erkrankt, zwei von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die betroffenen Produkte sind Blaubeeren in 1-Kilogramm-Beuteln mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum vom 14. April 2026 und früher. Kunden werden aufgefordert, die Ware nicht zu verzehren und in den Geschäften zurückzugeben.
Die Inflation in den Niederlanden lag 2024 bei durchschnittlich 3,3 Prozent und damit etwas unter dem Vorjahreswert von 3,8 Prozent, wie das CBS (Centraal Bureau voor de Statistiek) bekanntgab. Haupttreiber waren die Preissteigerungen bei Wohnen und Tabak. Die Mieten stiegen um 3,7 Prozent, während Tabakprodukte aufgrund höherer Verbrauchssteuern im April 2024 um drastische 29 Prozent teurer wurden. Gleichzeitig trugen sinkende Preise für Möbel und Haushaltswaren zur Dämpfung der Inflation bei. Der Unterschied zwischen der nationalen und der europäisch harmonisierten Inflationsrate (HICP) zeigt die spezifischen Schwerpunkte in der niederländischen Berechnung.
Die Sicherheit von Weginspektoren des Rijkswaterstaat gerät zunehmend unter Druck. Im Jahr 2024 wurden 16 Fahrzeuge der auffällig gelben Pick-ups in Unfälle verwickelt – dreimal mehr als 2023. Die Zahlen zeigen eine alarmierende Entwicklung, die deutlich macht, wie gefährlich die Arbeit der Inspektoren entlang der niederländischen Straßen geworden ist. Experten führen den Anstieg vor allem auf Unaufmerksamkeit und Ablenkung am Steuer zurück, doch strukturelle Lösungen bleiben schwierig. Die Behörden appellieren eindringlich an alle Verkehrsteilnehmer, sich wieder auf die Straße zu konzentrieren.
Das niederländische Kosmetikunternehmen Rituals fordert eine Schadensersatzsumme von 20 Millionen Euro vom insolventen Branchenkonkurrenten The Body Shop. Grund dafür ist eine Entscheidung des Haager Gerichtshofs, der im vergangenen Jahr feststellte, dass The Body Shop mit der prominenten Nutzung des Begriffs „Ritual“ Markenrechte verletzt habe. Während die Forderung Rituals auf eine Schätzung beruht, bleibt unklar, ob genügend Mittel in der Konkursmasse vorhanden sind, um den Anspruch zu begleichen. Die Einordnung: Die Insolvenz von The Body Shop stellt Rituals vor erhebliche Hürden, da konkurrierende Gläubiger wie das Finanzamt Vorrang haben.
In den Niederlanden droht ein gravierendes Trinkwasserproblem: Bereits bis 2030 könnte ein Defizit von über 100 Millionen Kubikmetern pro Jahr entstehen. Der Grund: Der steigende Wasserbedarf durch Wirtschaftswachstum und Klimawandel wird durch längst überholte Infrastruktur und langwierige Genehmigungsverfahren verschärft. Um dies zu verhindern, hat das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft heute ein neues nationales Aktionsprogramm vorgestellt, das gemeinsam mit Trinkwasserunternehmen und Provinzen erarbeitet wurde. Dieses sieht sowohl regionale als auch überregionale Maßnahmen vor, um die Trinkwasserversorgung langfristig zu sichern.
Die niederländische Gastronomie steht vor einer ernsten Krise. Wachsende Logistikkosten, sinkende Kundenzahlen und häufigere Insolvenzen belasten die Branche. Laut dem Foodservice Instituut Nederland (FSIN) stieg der Umsatz 2024 zwar nominal um 4,1 Prozent auf 22 Milliarden Euro, doch dieser Anstieg ist ausschließlich auf Preissteigerungen zurückzuführen. Ein tieferer Blick zeigt: Konsumenten meiden Restaurants, und selbst Fast-Food-Ketten und Lieferdienste kämpfen mit Rückgängen. Experten fordern drastische Maßnahmen, um die Abwärtsspirale zu stoppen.
Vorsorge gegen Virusausbruch – Nach der Bestätigung von Fällen von Maul- und Klauenseuche (MKS) in der deutschen Region Brandenburg hat die niederländische Regierung umfassende Vorsichtsmaßnahmen für die Haltung von Kälbern ergriffen. Rund 3600 Kälber aus Brandenburg wurden seit Dezember 2024 über Sammelstellen in Deutschland in die Niederlande transportiert und auf mehr als 125 Mastbetriebe verteilt. Obwohl es bisher keine Hinweise auf Infektionen in den Niederlanden gibt, hat Landwirtschaftsministerin Femke Marije Wiersma ein landesweites Abfuhrverbot für Mastkälber verhängt. Dieses Verbot soll die Verbreitung des Virus verhindern und weitere Untersuchungen ermöglichen. Die Maßnahmen verdeutlichen die Ernsthaftigkeit der Lage und die Entschlossenheit, möglichen Ausbrüchen frühzeitig entgegenzuwirken.