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Erster Rückgang der Coronafallzahlen seit Monaten

Das RIVM hat in der vergangenen Woche 64.087 positive Coronatests gemeldet. Das sind 3.455 weniger als in der Woche zuvor. Die Zunahme der Infektionen war schon vor einer Woche verlangsamt. In der letzten Woche konnte zum ersten Mal seit Monaten ein Rückgang festgestellt werden.

Das RIVM meldet, dass in der letzten Woche die Anzahl neuer COVID-19 Meldungen  im Vergleich zur Vorwoche leicht zurückgegangen ist. Die Reproduktionszahl R liegt immer noch vollständig über 1. Die Zahl der Neuaufnahmen in Krankenhäusern hat leicht zugenommen.

Fallzahlen

In der vergangenen Woche gingen 64.087 neue COVID-19 Meldungen, was 3.455 weniger ist als in der Woche zuvor. Das entspricht einem Rückgang von ca. 5%. Besonders in den letzten Tagen wurden weniger Meldungen mitgeteilt. Dies scheint eine Auswirkung der Maßnahmen zu sein, die Ende September und Mitte Oktober in Kraft getreten sind. Die Reproduktionszahl sinkt langsam, liegt aber kurz nach den Mitte Oktober ergriffenen Maßnahmen immer noch nicht unter 1. Die Zahl der Infektiösen bleibt mit 166.000 Personen in dieser Woche hoch.

In den Altersgruppen über 60 ist ein Rückgang der Anzahl positiv getesteter Personen noch nicht sichtbar. Der Unterschied zwischen der Anzahl der Meldungen in jüngeren und älteren Altersgruppen hat sich diese Woche erneut verringert.

In 16 der 25 Regionen der niederländischen Gesundheitsämtern ist die Anzahl der Meldungen positiver COVID-19-Tests zurückgegangen. Der größte Rückgang ist in den Regionen Amsterdam-Amstelland und Hollands-Midden zu verzeichnen. Im Vergleich zur Vorwoche verringerte sich die Anzahl um mindestens 20%. Die Regionen mit der höchsten Anzahl von Meldungen pro 100.000 Einwohner sind Rotterdam-Rijnmond, Zuid-Holland-Zuid sowie Midden- en Westbrabant. Diese Regionen hatten mehr als 500 Meldungen pro 100.000 Einwohner.

Vom 26. Oktober bis 1. November wurden in den Teststraßen der Gesundheitsämter 295.147 Personen getestet, das sind über 26.500 Personen weniger als in der Vorwoche. Die Ergebnisse sind für 292.613 Personen bekannt. Von dieser Gruppe wurden 48.495 Personen positiv getestet. Der Anteil positiver Tests ist immer noch hoch (16,6%), ist jedoch erstmals seit Juli 2020 gegenüber der Vorwoche zurückgegangen.

Der Prozentsatz positiver Tests nahm in fast allen Regionen ab. Es gibt jedoch große Unterschiede zwischen den Regionen. Die Regionen mit dem niedrigsten Prozentsatz an positiven Tests waren Groningen, Fryslân und Drenthe (<10%) und die Regionen mit dem höchsten Prozentsatz waren Rotterdam-Rijnmond und Zuid-Holland-Zuid (> 20%).[1][2][3][5]

COVID-19 Meldungen pro Sicherheitsregion [5]

Tabelle 1: Anzahl der COVID-19-Patienten, die bei den GGDs gemeldet wurden bzw. verstorben sind pro Sicherheitsregion in der vergangenen Woche insgesamt und pro 100.000 (100k) Einwohner [a][b]

Veilig­heids­regio[c] ge­mel­dete Infek­tionen ge­mel­dete Ster­be­fälle
  Total /100k Total /100k
Landes­weit 56822 326,4 257 1,5
Gro­nin­gen 520 88,8 9 1,5
Frys­lân 786 120,9 5 0,8
Dren­the 710 143,8 4 0,8
IJssel­land 1028 193,5 3 0,6
Twen­te 2651 420,1 16 2,5
Noord- en Oost-Gel­der­land 2197 265,4 8 1,0
Gel­der­land-Mid­den 2199 315,7 11 2,1
Gel­der­land-Zuid 1825 325,0 12 2,0
Ut­recht 5275 389,3 27 2,0
Noord-Hol­land-Noord 1638 247,2 6 0,9
Zaan­streek-Water­land 1359 400,7 7 2,1
Ken­nemer­land 1383 251,5 6 1,1
Amster­dam-Amstel­land 3978 371,6 12 1,1
Gooi en Vecht­streek 741 288,2 2 0,8
Haag­lan­den 4043 361,9 17 1,5
Hol­lands-Mid­den 3179 393,0 17 2,1
Rot­ter­dam-Rijn­mond 6172 466,4 16 1,2
Zuid-Hol­land-Zuid 2264 492,8 7 1,5
Zee­land 775 202,1 2 0,5
Mid­den- en West-Bra­bant 5193 464,0 39 3,5
Bra­bant-Noord 2640 398,0 6 0,9
Bra­bant-Zuid­oost 2991 383,2 11 1,4
Lim­burg-Noord 1098 211,1 6 1,2
Lim­burg-Zuid 1057 177,0 4 0,7
Flevo­land 1120 264,8 4 0,9

[a] Betrifft die Anzahl der COVID-19-Patienten mit einem Datum der Meldung an die Gesundheitsämter (GGD), dem Aufnahmedatum oder dem Todesdatum in der Zeit vom 27. Oktober um 10:01 Uhr bis zum 3. November um 10:00 Uhr.
[b] Seit dem 1. Juni kann sich jeder mit Beschwerden testen lassen. Nicht alle mit SARS-CoV-2 infizierte Personen werden getestet. Die tatsächlichen Zahlen in den Niederlanden sind daher wahrscheinlich höher als die hier genannten Zahlen. Die tatsächliche Anzahl der verstorbenen COVID-19-Patienten ist höher als die Anzahl der verstorbenen Patienten, die gemeldet wurden. Dies liegt daran, dass keine Meldepflicht besteht für die Sterbeursache COVID-19. Die hier dargestellten Sterblichkeitszahlen werden daher zu niedrig und grau dargestellt. Das RIVM wird nicht darüber informiert, wer sich erholt hat.
[c] Von den Berichten, die dem RIVM zwischen dem 27. Oktober, 10:01 Uhr und dem 3. November, 10:00 Uhr gemeldet wurden, waren 29 Personen bei den Sicherheitsregionen unbekannt.

Quelle: ecdc.europa.eu | 14-day COVID-19 case notification rate per 100 000, weeks 41-42

Krankenhauseinweisungen, Intensiveinweisungen und Sterbefälle

Letzte Woche registrierte die NICE-Stiftung 1.966 Personen, die aufgrund von COVID-19 in Krankenstationen aufgenommen wurden. Dies sind 227 Neuaufnahmen mehr als in der Woche zuvor (+ 13%). Die Anzahl der in dieser Woche registrierten Intensivaufnahmen betrug 312, etwas weniger als in der Woche zuvor, als 333 Neuaufnahmen auf der Intensivstation registriert wurden (-3,5%).

Das niederländische Statistikamt CBS weist in der Woche vom 19. bis 25. Oktober wie in den Vorwochen eine höhere Sterblichkeit als erwartet aus. Die Sterblichkeit in dieser Woche lag fast 600 Sterbefälle höher als erwartet. Das RIVM aktualisiert außerdem wöchentlich die Sterblichkeitszahlen. In den jüngsten RIVM Daten vom 15. bis 21. Oktober ist die Mortalität in der Altersgruppe "55-64 Jahre" leicht angestiegen, in der Altersgruppe "65-74 Jahre" gestiegen und in der Altersgruppe "75 Jahre und älter" stark angestiegen.

Reproduktionszahl R

Die Reproduktionszahl R hat sich im Vergleich zur letzten Woche, als die Reproduktionszahl 1,16 betrug, auf 1,11 verbessert. Das Konfidenzintervall mit 1,09 - 1,13 liegt noch über 1. Die heute bekannt gegebene Reproduktionszahl bezieht sich übrigens auf den 16. Oktober 2020.

Die Reproduktionszahl R zeigt, wie viele andere Personen durchschnittlich eine Person mit dem neuartigen Coronavirus infizieren. In dem aktuellen Fall bedeutet dies, dass 100 Personen, die mit dem neuen Coronavirus infiziert sind, 111 weitere Personen infizieren.

In Deutschland lag R am 16.10. bei 1,45.[4] Dabei liegen die Grenzen des Prädiktionsintervalls bei 1,42 und 1,49.*

Das RIVM geht davon aus, dass die Anzahl der infektiösen Menschen jetzt bei 166.000 liegt (Untergrenze von über 120.000 und einer Obergrenze von fast 210.000).

Ausbreitung verhindern? Halten Sie sich an die grundlegenden Maßnahmen!

Es bleibt wichtig, dass Menschen mit geringfügigen Beschwerden, die auf COVID-19 hindeuten können, sich immer testen lassen. Auch wenn Sie denken, dass es eine Erkältung ist.

Abstand von 1,5 Metern einhalten. Zuhause arbeiten. Bei Beschwerden zu Hause bleiben und sich testen lassen. Regelmässig die Hände. Niesen und husten in den eigenen Ellbogen.


Quellen:
[1] RIVM (03.11.2020, 14:55). Lichte daling aantal nieuwe COVID-19 meldingen, R nog steeds boven de 1. Abgerufen am 3. November 2020, https://www.rivm.nl/nieuws/lichte-daling-aantal-nieuwe-COVID19-meldingen
[2] Stichting NICE (03.11.2020). COVID-19 infecties op de IC’s. Abgerufen am 3. November 2020, https://stichting-nice.nl/covid-19-op-de-ic.jsp
[3] GGD GHOR (03.11.2020). Weekupdate cijfers coronatests bij de GGD’en. Abgerufen am 3. November 2020, https://ggdghor.nl/actueel-bericht/weekupdate-cijfers-coronatests-bij-de-ggden/
[4] RKI (02.11.2020). Nowcasting und R-Schätzung: Schätzung der aktuellen Entwicklung der SARS-CoV-2-Epidemie in Deutschland. Abgerufen am 3. November 2020, https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Projekte_RKI/Nowcasting.html
[5] RIVM (03.11.2020). Wekelijkse update epidemiologische situatie COVID-19 in Nederland. Abgerufen am 3. November 2020, https://www.rivm.nl/documenten/wekelijkse-update-epidemiologische-situatie-covid-19-in-nederland

*Prädiktionsintervalle ähneln Konfidenzintervallen, sind jedoch aufgrund ihrer Eigenschaften nicht mit ihnen zu verwechseln.

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