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A10 blockiert: Klimaprotest legt Verkehr lahm

| von Redaktion

Politie | Foto: HOLLAND.guide

AMSTERDAM · Am heutigen Samstagmittag wurde die A10 in Amsterdam von Klimaaktivisten der Gruppe Extinction Rebellion (XR) blockiert. Die Aktion fand in der Nähe des ehemaligen ING-Hauptsitzes statt. Mehrere Dutzend Demonstranten besetzten die Autobahn und sorgten für einen Verkehrschaos auf wichtigen Streckenabschnitten. Trotz des Verbots der Amsterdamer Bürgermeisterin Femke Halsema setzten die Aktivisten ihre Proteste fort. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Laut Angaben von Rijkswaterstaat wurde der Verkehr in mehreren Richtungen, unter anderem von der A4 in Richtung Knotenpunkt Amstel, blockiert.

Die Gruppe Extinction Rebellion fordert von der Bank ING einen sofortigen Stopp der Finanzierung fossiler Industrien. Mit Transparenten und Parolen, wie „Extinction! Rebellion!“, machten sie auf ihre Anliegen aufmerksam, ist im De Telegraaf zu sehen. Bereits bei früheren Aktionen hatten die Aktivisten Autobahnen blockiert und dabei wiederholt Konflikte mit den Behörden ausgelöst.

Polizeieinsatz und Reaktionen

Die Polizei reagierte schnell auf die unerlaubte Demonstration. Wie Rijkswaterstaat und niederländische Medien berichten, wurden die Demonstranten, die sich an der Ausfahrt S109 sowie auf der Zufahrt zur Autobahn versammelt hatten, umstellt und mehrfach aufgefordert, den Bereich zu verlassen. Einige Demonstranten verweigerten dies, woraufhin erste Verhaftungen vorgenommen wurden. Dabei setzten die Beamten vereinzelt auch auf Busse, um Festgenommene abzutransportieren.

Ein Sprecher der Bank ING wies die Forderungen von Extinction Rebellion als „unrealistisch“ zurück. ING habe bereits ambitionierte Klimaziele formuliert, darunter den Ausstieg aus der Finanzierung von Öl- und Gasprojekten bis 2040, schreibt das AD. Die Proteste der Aktivisten wurden von ING als „inakzeptabel“ bezeichnet.

Wiederholte Proteste trotz Verbots

Bürgermeisterin Femke Halsema hatte die Demonstration auf der A10 im Vorfeld untersagt, ähnlich wie bei früheren Aktionen. Laut einer Stellungnahme der Stadt seien derartige Proteste auf Autobahnen „lebensgefährlich“. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Polizei mehrfach gegen Aktionen von Extinction Rebellion interveniert, wobei einige der Organisatoren vor Gericht gestellt wurden. Der niederländische Staat geht seit einiger Zeit rigoroser gegen unautorisierte Blockaden vor.

Das Openbaar Ministerie (OM) hatte im September angekündigt, 13 Aktivisten wegen „Gefährdung“ zu verklagen. Dies betrifft insbesondere Personen, die Fahrzeuge zur Blockade genutzt hatten. Die Prozesse sollen noch in diesem Jahr beginnen.

Verkehrschaos in Amsterdam

Die Blockade der A10 hatte weitreichende Auswirkungen auf den Verkehr in und um Amsterdam. Rijkswaterstaat meldete Staus auf mehreren Abschnitten der Ringstraße. Autofahrer wurden über alternative Routen geleitet, doch Verzögerungen waren unvermeidlich. Besonders betroffen war die Strecke von der Ring-West zur Ring-Süd, sowie der Verkehr von der A4 in Richtung Knotenpunkt Amstel.

Aktivismus versus Sicherheit

Die Blockaden werfen erneut die Frage nach der Balance zwischen Klimaprotesten und öffentlicher Sicherheit auf. Während Extinction Rebellion auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes hinweist, betonen Behörden und Kritiker die Risiken für Verkehrsteilnehmer und Einsatzkräfte. Laut einer Analyse des AD standen bei der heutigen Aktion viele Teilnehmer im fortgeschrittenen Alter, was ebenfalls die Herausforderungen für Polizei und Rettungskräfte verstärkte.

Der Einsatz dauert aktuell noch an. Demonstranten und Polizei liefern sich ein Katz-und-Maus-Spiel um strategische Punkte der Autobahn. Ob die Forderungen von Extinction Rebellion bei ING zu Veränderungen führen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass sich die Fronten zwischen Aktivisten und Behörden weiter verhärten.

Mit der heutigen Blockade zeigt Extinction Rebellion, dass sie ihre Strategie trotz Verboten und rechtlicher Konsequenzen beibehalten will. Experten sehen jedoch Risiken für die Akzeptanz der Gruppe in der Öffentlichkeit. Gleichzeitig steht die niederländische Regierung vor der Herausforderung, einerseits das Versammlungsrecht zu wahren und andererseits die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.

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