Orkan Éowyn wütet mit 200 km/h über Europa
| von Redaktion

DE BILT · Irland erlebt derzeit eine der heftigsten Stürme seiner Geschichte, ausgelöst durch Orkan Éowyn, der mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h das Land heimsucht. Meteorologen warnen vor einer „Bombenzyklone“, die nicht nur Irland, sondern auch Großbritannien massiv trifft. Für weite Teile Irlands wurde die höchste Wetterwarnstufe ausgerufen, während in den Niederlanden mit starken Windböen und stürmischem Wetter gerechnet wird. Der Sturm, der über den Atlantik außergewöhnlich schnell herangezogen ist, beeinträchtigt bereits jetzt den Flug- und Straßenverkehr in Irland und Großbritannien, während auch auf dem europäischen Festland Störungen erwartet werden.
Die irische Regierung hat für Freitag eine landesweite Code-Rot-Warnung ausgegeben, die höchste Unwetterwarnstufe. Bereits am frühen Morgen traf der Sturm mit ungebremster Wucht auf die Küsten und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Dächer wurden abgedeckt, Straßen überflutet und der Flugverkehr nahezu vollständig eingestellt. Die britische Wetterbehörde Met Office beschreibt die Situation als lebensgefährlich und rät der Bevölkerung, ihre Häuser nicht zu verlassen.
Der Begriff „Bombenzyklone“ beschreibt ein meteorologisches Phänomen, bei dem der Luftdruck innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Hektopascal fällt. Dieses schnelle Abfallen des Luftdrucks erzeugt extrem starke Winde und macht Stürme wie Éowyn so gefährlich. Laut Weerplaza begann die Entwicklung über dem Golf von Mexiko, bevor der Sturm über den Atlantik zog und nun Irland und Großbritannien erreicht hat. Innerhalb von weniger als 48 Stunden legte das Tiefdruckgebiet die gesamte Strecke zurück und entwickelte dabei eine beispiellose Intensität.
Irland im Ausnahmezustand
Für Irland ist Éowyn ein historischer Sturm. Windböen von bis zu 200 km/h wurden gemessen, was Orkanstärke 12 entspricht. Die Behörden haben umfassende Evakuierungspläne aktiviert, insbesondere in gefährdeten Küstenregionen. In den südwestlichen Landesteilen wurden bereits Tornadowarnungen ausgesprochen. Der öffentliche Verkehr liegt nahezu lahm, und die Stromversorgung ist in mehreren Regionen unterbrochen.
Großbritannien ebenfalls stark betroffen
Auch in Großbritannien sind die Auswirkungen dramatisch. Besonders in Schottland und Nordirland gelten Warnungen vor lebensgefährlichen Wetterbedingungen. Laut Met Office könnten dort ebenfalls Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h auftreten. Schneefall in höheren Lagen erschwert zusätzlich die Situation, da milde Luftmassen auf kalte Regionen treffen.
Auswirkungen in den Niederlanden
Wie die niederl'ndischen Wetterdienste berichten, wird Éowyn auch die niederländische Küstenregion am Freitag in Mitleidenschaft ziehen. Obwohl keine Warnung ausgegeben wurde, rechnet man im Nordwesten des Landes mit Windböen von bis zu 90 km/h, laut Weerplaza. Besonders in den Provinzen Noord-Holland und Friesland mit den Watteninseln sollten Menschen sich auf stürmisches Wetter vorbereiten. Am späten Nachmittag soll der Sturm jedoch weiter nach Skandinavien ziehen, wodurch sich die Lage beruhigen könnte.
Wissenschaftler warnen vor zunehmender Häufigkeit solcher Stürme
Meteorologen betonen, dass die außergewöhnliche Stärke von Éowyn nicht nur durch natürliche Variabilität erklärbar ist. Der Klimawandel trägt dazu bei, dass Extremwetterereignisse wie Bombenzyklonen häufiger und intensiver werden. Höhere Meerestemperaturen und eine stärkere Verdunstung liefern den Treibstoff für solche Stürme. Die schnelle Entwicklung von Éowyn könnte ein Vorbote kommender Herausforderungen sein.
Verhaltenstipps für die Bevölkerung
Behörden in allen betroffenen Ländern raten dazu, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Dazu gehören das Sichern von losen Gegenständen im Freien, die Vermeidung von unnötigen Fahrten und die Vorbereitung auf mögliche Stromausfälle. In Großbritannien wurden zusätzliche Warnungen für Autofahrer herausgegeben, da umgestürzte Bäume und Überflutungen vielerorts für Chaos sorgen.
Der Sturm deckt Schwachstellen in der europäischen Infrastruktur auf. Fluggesellschaften wie Ryanair und British Airways mussten Hunderte Flüge streichen, während Züge in Irland und Großbritannien weitgehend eingestellt wurden.
Unterschiedliche Namen für den Sturm in Europa
Während der Orkan in den Niederlanden als „Éowyn“ bekannt ist, trägt das Tiefdruckgebiet in Deutschland den Namen „Gilles“. Diese unterschiedlichen Bezeichnungen haben einen einfachen Grund: Verschiedene meteorologische Institutionen benennen die Wetterphänomene unabhängig voneinander. In Deutschland vergibt das Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin die Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete im Rahmen des sogenannten Wetterpatensystems. Die Niederlande hingegen übernehmen häufig die Bezeichnungen, die von der britischen Wetterbehörde Met Office festgelegt werden, um eine europaweite Einheitlichkeit bei internationalen Meldungen zu gewährleisten. So kommt es, dass ein und derselbe Sturm in den Ländern unter unterschiedlichen Namen bekannt ist.
Blick nach vorne
Nach ersten Prognosen wird sich das Wetter über Irland und Großbritannien am Wochenende beruhigen, doch bereits für die nächste Woche kündigt sich ein neues Tiefdruckgebiet an. Europa scheint sich in einer Phase extremer Wetterlagen zu befinden, die alle Beteiligten vor große Herausforderungen stellt.
Wetterbericht KNMI
KNMI, 23. Januar 2025, 18:30 UHR LT
In der Nacht bleibt es zunächst fast überall trocken. Gegen Ende der Nacht beginnt es im Südwesten zu regnen. Die Tiefsttemperatur liegt zwischen 3°C im Nordosten und 6°C an der Westküste. Der Wind weht aus süd- bis südwestlicher Richtung und ist mäßig, an der Küste und auf dem IJsselmeer (mäßig) stark, Windstärke 5-6. Am Morgen ist es bewölkt, und von Westen her setzt überall Regen ein. Der Wind kommt aus Süden und ist zunächst mäßig, an der Küste und auf dem IJsselmeer (mäßig) stark. Allmählich nimmt der Wind zu, wird über Land mäßig stark, an der Küste und auf dem IJsselmeer stark bis stürmisch, Windstärke 6-7. Am Nachmittag bleibt es bewölkt, und an vielen Orten regnet es. In der zweiten Hälfte des Nachmittags wird es in den meisten Regionen trocken, während es im Südosten weiter regnet. Die Nachmittagstemperatur liegt bei etwa 9°C. Der Wind kommt zunächst aus Süden und ist über Land mäßig stark, an der Küste und auf dem IJsselmeer stark bis stürmisch, Windstärke 6 bis 7, im nordwestlichen Küstengebiet möglicherweise stürmisch, Windstärke 8. Im nordwestlichen Küstengebiet sind zudem schwere Windböen mit Geschwindigkeiten um die 80 km/h möglich. Im Laufe des Nachmittags dreht der Wind auf Südwest und lässt etwas nach. Am Abend regnet es im Südosten, während es in anderen Regionen trocken bleibt. Der Wind aus Südwest ist über Land überwiegend mäßig, an der Küste und auf dem IJsselmeer (mäßig) stark, Windstärke 5-6. (Quelle: KNMI)
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- Rijkswaterstaat Verkehrsinformationen: https://rwsverkeersinfo.nl/
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- Bahngesellschaft NS: https://www.ns.nl/
- Bahngesellschaft Arriva: https://www.arriva.nl
Anmerkung der Redaktion:
23.01.2025, 20:24 Uhr: Wetterwarnung aktualisiert
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