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Koningsdag findet statt – nur etwas später

| von Redaktion

© Königstag in Doetinchem

DOETINCHEM · Festakt verschoben wegen Papst-Beisetzung: Der niederländische Koningsdag 2025 findet wie geplant in Doetinchem statt, allerdings mit einem geänderten Zeitplan. Grund ist die zeitgleich stattfindende Beisetzung von Papst Franziskus in Rom. Während König Willem-Alexander und Königin Máxima mit ihrer Familie wie vorgesehen an den Feierlichkeiten teilnehmen, vertreten Ministerpräsident Dick Schoof und Außenminister Caspar Veldkamp die niederländische Regierung beim Trauergottesdienst. Der königliche Besuch in Doetinchem beginnt nun um 12.00 Uhr – eine Stunde später als ursprünglich angekündigt –, ebenso wie die Liveübertragung durch die NOS. Das Programm selbst bleibt unverändert.

Das niederländische Königshaus hält auch 2025 an der Tradition fest, den Geburtstag von König Willem-Alexander gemeinsam mit der Bevölkerung zu feiern – dieses Jahr in Doetinchem. Trotz des Todes von Papst Franziskus und der damit verbundenen internationalen Anteilnahme bleibt das königliche Programm bestehen. Die Entscheidung, den Start der Feierlichkeiten um eine Stunde zu verschieben, wurde in enger Abstimmung mit der Gemeinde getroffen. Bürgermeister Mark Boumans zeigte sich dankbar für die Flexibilität aller Beteiligten. Die königliche Familie wird damit ab 12.00 Uhr den zweistündigen Rundgang durch die Stadt antreten. Auch die Liveübertragung durch die NOS passt sich entsprechend an.

Die Entscheidung des Königshauses, nicht an der Beisetzung von Papst Franziskus teilzunehmen, folgt einer bewährten Linie: Schon bei früheren Papst-Begräbnissen war das niederländische Königshaus nicht vertreten. Stattdessen reisen – wie in der Vergangenheit – Regierungsmitglieder nach Rom. Ministerpräsident Schoof und Außenminister Veldkamp vertreten das Land bei der Zeremonie in der Basilika Santa Maria Maggiore. Wie die NOS berichtet, war bereits im Jahr 2005 Kritik laut geworden, als Königin Beatrix der Trauerfeier für Papst Johannes Paul II. fernblieb – damals waren fast alle europäischen Königshäuser in Rom vertreten.

Seitdem hat sich das Verhältnis zwischen dem niederländischen Königshaus und dem Vatikan jedoch intensiviert. König Willem-Alexander und Königin Máxima pflegten persönliche Kontakte zum verstorbenen Papst, unter anderem beim Staatsbesuch 2017. In einem gemeinsamen Statement äußerten sie sich „tief getroffen“ über seinen Tod und erinnerten an seine „Barmherzigkeit“ und sein Eintreten für die Schwachen. Besonders Königin Máxima, selbst römisch-katholisch und wie Franziskus gebürtige Argentinierin, hatte eine persönliche Verbindung zum Pontifex.

Dass die Königshausfamilie trotz des weltweiten Interesses an der Beisetzung des Papstes am Koningsdag festhält, zeigt auch die Bedeutung des nationalen Feiertags: Für viele Niederländer ist er Ausdruck von Einheit und Bürgernähe. Der spätere Beginn ist ein symbolischer Kompromiss – die Würde des Papstbegräbnisses wird respektiert, ohne die eigene Feierlichkeit aufzugeben.

Änderungen im Ablauf

Die ursprüngliche Planung sah vor, dass der königliche Besuch in Doetinchem um 11.00 Uhr an der Schouwburg Amphion beginnt. Nun wurde der Auftakt um eine Stunde auf 12.00 Uhr verschoben. Die Dauer der Veranstaltung bleibt mit rund zwei Stunden gleich. Die Gemeinde Doetinchem bestätigte, dass alle Programmpunkte beibehalten werden und lobte die Kooperationsbereitschaft der zahlreichen Mitwirkenden.

Auch die Liveübertragung durch die NOS, ursprünglich für 10.45 Uhr angesetzt, beginnt nun um 12.00 Uhr. Die Umstellung wurde von der Rijksvoorlichtingsdienst (RVD) bekannt gegeben, der offiziellen Kommunikationsstelle des Königshauses.

Kein Bruch mit der Tradition

Dass kein Mitglied des Königshauses zur Beisetzung reist, entspricht einer konstanten Praxis: Schon 2005, 2013 und 2023 blieb das Königshaus den Begräbnissen der Päpste fern. In einem historisch bemerkenswerten Fall äußerten niederländische Katholiken jedoch Unverständnis, als Königin Beatrix dem Begräbnis von Papst Johannes Paul II. fernblieb – ein Papst, der mehr als 25 Jahre lang im Amt war.

Die aktuelle Entscheidung hingegen stößt kaum auf Kritik. Die niederländische Gesellschaft ist religiös vielfältig, und das Königshaus tritt bewusst überkonfessionell auf. König Willem-Alexander erklärte bereits 2015, dass seine Glaubensrichtung Privatsache sei. Die Verfassung verlangt seit 1815 keine religiöse Bindung mehr vom Staatsoberhaupt.

Persönliche Erinnerung an den Papst

Die jüngste öffentliche Erklärung des Königspaars betonte ihre persönliche Beziehung zu Papst Franziskus. Er habe „in allem Barmherzigkeit ausgestrahlt“ und stets „die Seite der Bedürftigen“ gewählt. Auch lobten sie sein Engagement für den interreligiösen Dialog. Diese Worte verdeutlichen die emotionale Nähe, die trotz physischer Abwesenheit bei der Beisetzung besteht.

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