Wolf-Unfall auf A28: Autobahn dicht
| von Redaktion

TYNAARLO · Schwerer Zwischenfall mit Wildtier auf Autobahn – Verkehr auf der A28 vollständig lahmgelegt: Am Dienstagvormittag kam es auf der A28 zwischen Groningen und Zwolle bei Vries zu einem außergewöhnlichen Unfall. Gegen 11:15 Uhr wurde ein Wolf von einem Auto erfasst, woraufhin die Autobahn in beide Richtungen gesperrt wurde. Die Polizei leitete die Sperrung ein, ein Tierarzt wurde hinzugezogen. Die Autobahn ist laut aktuellen Angaben noch immer nicht wieder freigegeben – es ist unklar, wann der Verkehr wieder aufgenommen werden kann. Der Vorfall führt aktuell zu erheblichen Verkehrsbehinderungen, insbesondere im Süden der Provinz Drenthe.
Die A28 ist am Dienstagmittag nach einem Wildunfall vollständig gesperrt worden. Wie RTV Drenthe und NOS berichten, wurde gegen 11:15 Uhr ein Wolf bei Tynaarlo von einem Auto erfasst. Die Kollision ereignete sich in Fahrtrichtung Süden, die Polizei sperrte daraufhin die Schnellstraße in beide Richtungen bei Vries ab. Der verletzte Wolf liegt auf dem Standstreifen, während ein hinzugezogener Tierarzt das Tier untersucht und über weitere Maßnahmen entscheidet. Der Wagen, der den Wolf erfasste, wurde durch ein Bergungsunternehmen abgeschleppt. Über den Zustand des Fahrers liegen bislang keine Informationen vor. Aufgrund der Sperrung kam es zu langen Staus; die ANWB rät Autofahrerinnen und Autofahrern derzeit zu einer Umleitung über Hoogezand. Die Dauer der Sperrung ist ungewiss.
Wolfspräsenz in Drenthe sorgt für Debatten
Die Region Drenthe ist kein unbekanntes Terrain für Wölfe. Seit einigen Jahren haben sich die Tiere dort dauerhaft niedergelassen, insbesondere im Südwesten der Provinz sowie im angrenzenden Südosten von Friesland. Bereits 2022 wurde von einem Wolfsrudel mit Nachwuchs in der Gegend berichtet. Das Zusammenleben mit dem geschützten Wildtier sorgt jedoch zunehmend für Spannungen: Laut NOS haben mehrere CDA-Fraktionen aus Gemeinden wie Tynaarlo, Coevorden, Hoogeveen und Westerveld erst in der vergangenen Woche eine Motion für konkrete Maßnahmen gegen die wachsende Wolfspopulation eingebracht.
Die Fraktionen argumentieren, dass die Sichtungen in Wohngebieten zunehmen und das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung dadurch beeinträchtigt werde. Besonders Hundebesitzer sind beunruhigt – sie werden seitens der Provinz aufgefordert, ihre Tiere beim Spaziergang anzuleinen und mindestens 100 Meter Abstand zu Wölfen zu halten.
Verkehrslage und Umleitungen
Der aktuelle Unfall auf der A28 bringt den überregionalen Verkehr zwischen Groningen und Zwolle weitgehend zum Erliegen. Bereits zur Mittagszeit bildeten sich kilometerlange Staus. Der ANWB hat empfohlen, großräumig über die N34 und Hoogezand auszuweichen, doch auch dort stockt der Verkehr.
Wie lange die Sperrung noch andauert, ist offen – weder Polizei noch Behörden haben bisher Angaben dazu gemacht. Besonders für den Pendlerverkehr in den frühen Abendstunden könnte die Lage kritisch werden.
Tierschutz versus Verkehrssicherheit
Der Vorfall wirft erneut Fragen zum Umgang mit Wölfen in den Niederlanden auf. Während Tierschützer auf das hohe Schutzbedürfnis der Tiere hinweisen, wächst in der Bevölkerung – insbesondere in ländlichen Regionen wie Drenthe – die Sorge vor Unfällen, Bedrohung von Nutztieren oder gar direkten Begegnungen. Der Unfall auf der A28 verdeutlicht das Spannungsfeld zwischen Natur- und Verkehrsschutz: Wildtiere wie der Wolf bewegen sich in ihrem angestammten Lebensraum, der zunehmend von menschlicher Infrastruktur durchzogen ist.
Eine politische Einigung zur Regulierung oder Umsiedlung von Wölfen steht bislang aus. Die Diskussion wird durch Vorfälle wie den heutigen Unfall weiter befeuert.
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