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Fahrzeuge stoßen weniger Feinstaub aus

| von Redaktion

Feinstoff ist ein Problem. | Foto: HOLLAND.guide

DEN HAAG · Emissionsrückgang trotz mehr Verkehr – Die Feinstaubemissionen durch den Straßenverkehr in den Niederlanden sind innerhalb eines Jahrzehnts deutlich gesunken. Wie das Centraal Bureau voor de Statistiek (CBS) mitteilt, wurde 2023 rund 16,3 Prozent weniger Feinstaub als noch 2013 ausgestoßen – obwohl im gleichen Zeitraum 6,9 Prozent mehr Kilometer gefahren wurden. Der Rückgang wird vor allem auf technische Verbesserungen bei Motoren und den Einsatz von Rußfiltern zurückgeführt. Besonders leichte Nutzfahrzeuge trugen zur Reduktion bei. Die Zahlen des CBS zeigen jedoch auch, dass Personenwagen weiterhin den Großteil der Emissionen verursachen.

Im Jahr 2023 verursachte der Straßenverkehr in den Niederlanden laut CBS eine Feinstaubemission von insgesamt 3,6 Millionen Kilogramm. Im Vergleich zum Jahr 2013 entspricht das einem Rückgang von 700.000 Kilogramm, also 16,3 Prozent. Besonders auffällig ist der Rückgang bei den leichten Nutzfahrzeugen, deren Emissionen um mehr als 40 Prozent sanken – von 0,89 Millionen Kilogramm im Jahr 2013 auf nur noch 0,53 Millionen Kilogramm in 2023. Trotz dieser positiven Entwicklung stieg der Anteil des Straßenverkehrs an der gesamten nationalen Feinstaubemission von 11,9 Prozent auf 12,6 Prozent. Dies liegt unter anderem daran, dass die Verkehrsleistung insgesamt zunahm: Im Jahr 2023 wurden fast 14 Prozent mehr Kilometer gefahren als 2020, dem Jahr mit dem pandemiebedingten Tiefstand. Dennoch lag die Feinstaubemission 2023 um 7,5 Prozent unter dem Wert von 2019. Der meiste Feinstaub im Straßenverkehr entfiel 2023 auf Personenautos, die 57,8 Prozent der Emissionen verursachten.

Größter Rückgang bei leichten Nutzfahrzeugen

Ein genauer Blick auf die Entwicklung nach Fahrzeugklassen zeigt, dass die Feinstaubemissionen bei leichten Nutzfahrzeugen besonders stark zurückgingen. Im Jahr 2013 lagen diese bei 0,89 Millionen Kilogramm, 2023 waren es noch 0,53 Millionen Kilogramm – ein Rückgang um rund 40,4 Prozent. Der Einsatz von moderneren Antriebstechniken, strengeren Abgasnormen sowie die Ausstattung mit Rußpartikelfiltern trugen wesentlich zu dieser Entwicklung bei. Auch bei Personenwagen – dem Hauptverursacher – wurde ein Rückgang um knapp zehn Prozent gemessen. Die Emissionen sanken von 2,3 auf 2,08 Millionen Kilogramm. Weniger deutlich war der Rückgang bei schweren Nutzfahrzeugen (0,88 Mio. kg in 2013 auf 0,87 Mio. kg in 2023) und bei Bussen (von 0,09 auf 0,05 Mio. kg). Motor- und Bromfietsen reduzierten ihren Ausstoß von 0,14 auf 0,06 Millionen Kilogramm.

Elektroautos sind nicht emissionsfrei

Obwohl Elektrofahrzeuge im Betrieb keine Abgase ausstoßen, bleibt ihre Feinstaubbilanz nicht unberührt. Der Grund liegt in ihrem Gewicht: Durch schwere Batterien sind sie deutlich schwerer als vergleichbare Benzinfahrzeuge. Dies führt zu mehr Abrieb an Reifen, Bremsen und Fahrbahn – alles Quellen von Feinstaub. Laut CBS verursachen Elektroautos im Schnitt 0,017 Gramm Feinstaub pro Kilometer, nahezu gleichauf mit Benzinern (0,018 g/km). Besonders auffällig: Plug-in-Hybride stoßen mit 0,027 Gramm pro Kilometer sogar mehr Feinstaub aus als Dieselautos (0,025 g/km). Diese Entwicklung steht im Gegensatz zu ihrem Ruf als „saubere“ Alternative. Die Ursachen liegen ebenfalls im hohen Gewicht und der Tatsache, dass viele Hybridfahrzeuge selten im rein elektrischen Modus bewegt werden.

Weiterhin hoher Anteil von Benzin-Pkw

Bei den Personenfahrzeugen sind Benziner für den Großteil der gefahrenen Kilometer verantwortlich und tragen somit auch am stärksten zur Emission bei. 2023 entfiel 68,8 Prozent der Feinstaubbelastung aus dem Personenwagenbereich auf Benzinfahrzeuge. Der durchschnittliche Ausstoß pro Kilometer liegt bei 0,018 Gramm. Diesel- und Plug-in-Hybridfahrzeuge machen zwar nur einen kleinen Teil der Gesamtkilometer aus, weisen jedoch eine deutlich höhere Emission pro Kilometer auf. Interessanterweise sind vollständig elektrisch betriebene Fahrzeuge in der Emissionsstatistik kaum besser als Benziner – und das trotz ihrer emissionsfreien Antriebsform.

Anteil am Gesamtausstoß gestiegen

Trotz der rückläufigen Emissionsmengen stieg der Anteil des Straßenverkehrs an der gesamten niederländischen Feinstaubemission. Das CBS berichtet, dass dieser Anteil von 11,9 Prozent im Jahr 2013 auf 12,6 Prozent im Jahr 2023 zunahm. Die Gründe liegen unter anderem in der gestiegenen Verkehrsleistung sowie möglicherweise stagnierenden oder weniger stark sinkenden Emissionen in anderen Sektoren. Das bedeutet: Obwohl der Straßenverkehr sauberer geworden ist, nimmt seine relative Bedeutung in der nationalen Feinstaubbilanz zu.

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