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Auto brennt auf Dam: Polizei vermutet Absicht

| letzte Änderung 03.04.2025 21:07 | von Redaktion

Politie | Foto: Holland.guide
Hinweis der Redaktion: neue Informationen unten im Artikel

AMSTERDAM · Erschütternde Szenen im Herzen der niederländischen Hauptstadt: Auf dem zentralen Dam-Platz in Amsterdam ist am Donnerstagnachmittag ein Auto unmittelbar vor dem Nationalmonument in Flammen aufgegangen. Nach Angaben der Polizei erlitt der mutmaßliche Fahrer schwere Brandverletzungen – es wird von absichtlicher Selbstentzündung ausgegangen. Die Umgebung wurde weiträumig abgesperrt. Der Vorfall ereignete sich zur Stoßzeit, als sich viele Passanten am Ort aufhielten. Eine Explosion ging dem Feuer voraus. Die Polizei geht laut eigenen Angaben von einem gezielten Handeln des Fahrers aus. Der Explosieven Opruimingsdienst Defensie (EODD) wurde hinzugezogen, um das Fahrzeug auf weitere gefährliche Stoffe zu untersuchen.

Um 13:25 Uhr fuhr ein roter Chevrolet Matiz auf den Dam und kam fast direkt vor dem niederländischen Nationalmonument zum Stehen. Kurz darauf kam es zu einer Explosion, wie die Polizei bestätigte – Kamerabilder dokumentieren den Moment. Dabei brach ein Feuer im Wagen aus, das auf die Person im Fahrzeuginneren übergriff. Der mutmaßliche Fahrer stand in Flammen und lief – laut Zeugenaussagen – einige Minuten orientierungslos umher, bevor er durch Einsatzkräfte mit einem Schaumlöscher gelöscht und medizinisch versorgt wurde. Die Polizei bestätigte über X (ehemals Twitter), dass sie davon ausgeht, dass der Fahrer den Brand selbst herbeigeführt hat. Viele Umstehende beobachteten die Szene, doch offenbar wurde niemand sonst verletzt. Das Fahrzeug brannte vollständig aus. Die Umgebung wurde rasch von der Polizei abgesperrt, zahlreiche Rettungs- und Ermittlungsdienste rückten an. Der EODD wurde zur weiteren Untersuchung hinzugezogen, da sich möglicherweise noch gefährliche Substanzen im Fahrzeug befinden könnten. Laut Polizei liegt der Fokus zunächst auf der medizinischen Versorgung des schwer verletzten Fahrers, über seine Identität oder ein mögliches Motiv wurde bisher nichts bekannt.

Ermittlungen auf dem Dam: Viele Fragen offen

Der Vorfall hat die Innenstadt von Amsterdam in einen Ausnahmezustand versetzt. Hunderte Schaulustige wurden durch die Explosion und das Feuer aufgeschreckt. Ein Zeuge berichtete gegenüber der NOS, dass er nur wenige Sekunden vor der Explosion das Fahrzeug beobachtet habe: „Ein kleines Auto direkt vor dem Monument, dann eine laute Knall – es war sofort klar, dass das kein Unfall war.“ Der Mann vermutete frühzeitig eine vorsätzliche Tat.

Auch eine Mitarbeiterin der nahegelegenen Filiale von Peek & Cloppenburg äußerte sich gegenüber De Telegraaf erschüttert: Sie sprach von einer „Selbstmordaktion“ – der Mann sei bereits brennend aus dem Wagen gestiegen. Aussagen wie diese unterstreichen die Brutalität der Szenerie, die sich im touristischen Herz Amsterdams abspielte. In der Folge wurde das Kaufhaus aus Sicherheitsgründen geschlossen.

Die Polizei hält sich mit genaueren Angaben bislang zurück. Es sei zu früh für Spekulationen, so ein Sprecher gegenüber dem AD, die „Priorität liege aktuell auf der medizinischen Versorgung“ des Verletzten. Dennoch deuten zahlreiche Indizien auf eine gezielte Handlung hin: Die Explosion vor dem Nationalmonument, die Anwesenheit zahlreicher Passanten, das Verhalten des Fahrers sowie die rasche Reaktion der Sicherheitsdienste – all dies spricht gegen einen technischen Defekt.

Verbindung zu vorherigen Vorfällen?

Ein Zusammenhang mit früheren Gewaltakten in der Umgebung wird derzeit nicht ausgeschlossen, ist aber bislang nicht bestätigt. Besonders der zeitliche Kontext lässt Beobachter aufhorchen: Exakt eine Woche zuvor kam es in unmittelbarer Nähe zu einer schweren Messerattacke mit terroristischem Hintergrund. Damals hatte ein ukrainischer Mann fünf Personen rund um die Sint Nicolaasstraat verletzt.

Ein Augenzeuge, der laut De Telegraaf während der Explosion mit Kollegen über den Dam ging, berichtete von einer „dumpfen, unterwasserartigen Explosion“. Die Druckwelle habe Glassplitter auf seine Gruppe geschleudert. Wenige Meter hätten über das Leben entschieden, sagte er.

Sicherheitslage und Folgen für die Öffentlichkeit

Die Polizei hat den Dam weiträumig abgesperrt. Noch Stunden nach dem Vorfall sind Teile des Platzes nicht zugänglich. Die EOD und Sprengstoffexperten der Polizei untersuchen das Fahrzeug auf mögliche weitere Zündquellen oder gefährliche Stoffe.

In einer Mitteilung der Polizei Amsterdam auf X heißt es, man wolle „Sicherheit über mögliche brennbare Stoffe in dem Fahrzeug erlangen“ und führe entsprechende Tests mit einem Teamleiter für Explosivensicherheit durch. Ob und wann der Dam wieder freigegeben werden kann, ist derzeit unklar.

Viele Passanten, auch Touristen, die sich zum Zeitpunkt der Explosion auf dem Platz befanden, wurden durch Absperrbänder auf Abstand gehalten. Die Stimmung sei angespannt, berichtet ein Fotograf vor Ort. Auch psychologische Betreuung für Augenzeugen wird derzeit geprüft.

Keine Hinweise auf weitere Täter

Zum jetzigen Zeitpunkt geht die Polizei davon aus, dass der Fahrer allein gehandelt hat. Es gibt keine Hinweise auf weitere Beteiligte oder eine organisierte Tat. Auch ein Bekennerschreiben liegt nicht vor. Die Polizei betont, dass die Ermittlungen in alle Richtungen geführt werden, aber derzeit kein terroristischer Hintergrund bekannt sei.

Unklar bleibt weiterhin das Motiv des Fahrers. War es ein verzweifelter Einzeltäter? Ein symbolischer Akt? Oder ein geplanter Angriff mit politischem Hintergrund? Diese Fragen beschäftigen nun die Ermittler der Kriminalpolizei und die Sicherheitsbehörden.

Reaktionen aus Politik und Gesellschaft

Bis zum Nachmittag lagen noch keine offiziellen Stellungnahmen von Stadtverwaltung oder Regierung vor. Es ist jedoch zu erwarten, dass Bürgermeisterin Femke Halsema in den kommenden Stunden ein Statement abgeben wird. Die Geschehnisse könnten erneut die Diskussion über Sicherheit im Stadtzentrum befeuern.

Die niederländische Öffentlichkeit ist alarmiert – insbesondere, da es sich um einen der prominentesten Plätze des Landes handelt. Die Kombination aus spektakulärer Lage, symbolischem Ort und der zeitlichen Nähe zu anderen Vorfällen sorgt für angespannte Stimmung.

Ein drastischer Vorfall mit offenem Ausgang

Was genau den Mann dazu bewegt hat, sich und sein Fahrzeug auf dem Dam in Brand zu setzen, bleibt vorerst offen. Die dramatischen Bilder und die Aussagen von Augenzeugen legen nahe, dass es sich nicht um einen Unfall handelte. Die Ermittlungen werden zeigen, ob es sich um eine symbolische Tat, einen psychischen Ausnahmezustand oder gar einen politischen Hintergrund handelt.

Schockierende Bilder: Das Bildmaterial kann verstörend wirken!

Schockierende Aufnahmen vom Dam pic.twitter.com/VU2qYsT549


VIDEO: Mann zündet Fahrzeug (rotes Auto) und sich selbst auf dem Dam in Amsterdam an. Die Aufnahmen können als schockierend empfunden werden. pic.twitter.com/yuPCOiSBhd

Update

Update 15:30 Uhr:

Der Fahrer des Autos wurde festgenommen. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen 50-jährigen Mann mit niederländischer Staatsangehörigkeit, der in Nordholland wohnhaft ist.

Update 21:00 Uhr:

Die Polizei geht mittlerweile davon aus, dass es sich bei dem Vorfall auf dem Dam um einen Suizidversuch handelt. Der 50-jährige Mann niederländischer Staatsangehörigkeit aus Nordholland, der den roten Chevrolet Matiz gezielt vor dem Nationalmonument zum Stillstand brachte und anschließend zur Explosion brachte, ist laut Polizei ein Bekannter der Behörde. Er wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht und dort festgenommen. Die Ermittler sprechen von „starken Vermutungen“, dass der Mann mit seiner Tat sein Leben beenden wollte.

Hinweis:
Wenn Sie selbst an Suizid denken oder sich um jemanden sorgen, holen Sie sich Hilfe. Ein Gespräch kann Leben retten – anonym und kostenlos unter www.113.nl, telefonisch unter den niederländischen Rufnummern 113 oder 0800-0113.

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