Rekordpreis für Strom: Dynamische Verträge im Fokus
| von Redaktion
DEN HAAG · Rekordpreise für Strom sorgen heute in den Niederlanden für Aufsehen. Wer einen dynamischen Energievertrag besitzt, muss zwischen 17 und 18 Uhr bis zu 1,21 Euro pro Kilowattstunde zahlen – ein historisches Hoch. Der Grund: fehlende Sonnen- und Windenergie sowie erhöhte Nachfrage in der abendlichen Spitzenzeit. Rund 370.000 Haushalte sind von den extremen Kosten direkt betroffen. Diese Entwicklung beleuchtet die Herausforderungen der Energiewende und zeigt die Abhängigkeit von fossilen Energiequellen trotz ehrgeiziger Klimaziele.
Am heutigen Donnerstag spitzt sich die Lage zu, besonders für Haushalte mit dynamischen Verträgen. Diese zahlen die Strompreise stundenweise, abhängig von Angebot und Nachfrage. In der frühen Abendspitze, wenn Lichter, Kochfelder und Elektroautos zeitgleich betrieben werden, steigt die Nachfrage auf ein Maximum. Parallel herrscht Flaute bei der Windenergie und auch Solarpanels liefern bei bewölktem Himmel kaum Strom.
Dynamische Verträge: Fluch oder Segen?
Für Menschen mit dynamischen Energieverträgen sind die schwankenden Preise Fluch und Segen zugleich. Während in den Sommermonaten Strompreise durch überschüssige Solarenergie sogar negativ sein können, kommt es in wind- und sonnenarmen Zeiten zu Rekordhöhen. Anbieter solcher Verträge betonen jedoch, dass bewusster Energieverbrauch langfristig oft günstiger ausfällt als bei festen Tarifen. Dennoch sind dynamische Verträge bisher nur für rund fünf Prozent der niederländischen Haushalte interessant. Die Mehrheit setzt weiterhin auf feste oder variable Verträge.
Ursachen der Preisexplosion
Energieexperten wie Martien Visser, Lektor an der Hanzehogeschool Groningen, erklärten gegenüber der NOS, dass die aktuelle Entwicklung vor allem auf das Wetter zurückzuführen ist: Keine Sonne, kein Wind – und damit keine günstige erneuerbare Energie. Zusätzlich verschärft sich die Lage durch den Wartungsbedarf zahlreicher Gaskraftwerke, die aktuell unter Vollauslastung arbeiten. Weil der Strombedarf nicht gedeckt werden kann, steigt die Abhängigkeit von teuren Gasimporten.
Eine weitere Rolle spielt der Stromexport nach Deutschland, wo die Preise derzeit noch höher sind. Durch den Atomausstieg und den eingeschränkten Einsatz von Braunkohle wird niederländische Elektrizität vermehrt dorthin geliefert, was die Preise im Inland weiter antreibt.
Zukunftsperspektiven: Lösungen dringend nötig
Die steigende Abhängigkeit von erneuerbaren Energien führt zu neuen Herausforderungen. Ohne ausreichende Speichertechnologien bleibt das Energiesystem anfällig für Wetterextreme. Daher wird über eine sogenannte Kapazitätsmarkt-Regelung diskutiert, bei der Gaskraftwerke in Bereitschaft gehalten werden, um Engpässe auszugleichen. Doch die Kostenfrage bleibt: Wer zahlt für die Vorhaltung dieser Anlagen?
Feste Verträge und Preisvergleich lohnen sich
Auch wenn dynamische Verträge viele Vorteile bieten, können langfristige feste Verträge in Zeiten hoher Marktpreise eine sinnvolle Alternative sein. Verbraucher profitieren von stabilen Tarifen, die sie vor kurzfristigen Preisspitzen schützen. Gleichzeitig ist ein regelmäßiger Anbieterwechsel oft der beste Weg, um langfristig die günstigsten Tarife zu nutzen. Ein Preisvergleich der verfügbaren Anbieter lohnt sich in jedem Fall. Unser eigenes Tool auf Vergleichsportal.nl hilft Ihnen dabei, den passenden Tarif zu finden und bares Geld zu sparen.
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