Neue Regeln für Online-Casinos: Strenge Maßnahmen geplant
| letzte Änderung 16.02.2025 17:55 | von Redaktion

DEN HAAG · Die niederländische Regierung verschärft die Gesetze für Online-Glücksspiele drastisch. Zum Schutz der Spieler, insbesondere junger Menschen, werden die Mindestteilnahmegrenzen für riskante Spiele von 18 auf 21 Jahre erhöht. Zudem sollen verbindliche Einzahlungslimits mit Bonitätsprüfungen eingeführt werden. Werbung für Online-Casinos wird nur noch in Ausnahmefällen erlaubt, und die Aufsichtsbehörde Kansspelautoriteit (Ksa) erhält weitreichendere Befugnisse zur Bekämpfung illegaler Anbieter. Die Maßnahmen basieren auf aktuellen Studien und Berichten, die zeigen, dass trotz vorheriger Regulierungen weiterhin viele problematische Spieler und eine große illegale Glücksspielindustrie bestehen.
Der Staatssekretär für Rechtsschutz, T.H.D. Struycken, setzt damit eine Kehrtwende im niederländischen Glücksspielgesetz um. Seit der Legalisierung der Online-Glücksspielmärkte im Jahr 2021 ist die Zahl der Spieler signifikant gestiegen, insbesondere unter Minderjährigen und jungen Erwachsenen. Trotz bereits erfolgter Einschränkungen, wie dem Verbot von irreführenden Werbeanzeigen und Spiellimits, sieht die Regierung dringenden Handlungsbedarf. Laut einer aktuellen Evaluierung der Wet Kansspelen op Afstand (koa) sind besonders junge Spieler anfällig für Spielsucht und finanzielle Probleme. Struycken betont: „Wir müssen nicht nur Spielsucht verhindern, sondern auch die finanziellen Folgen von Glücksspielen begrenzen. Deshalb setze ich mich für umfassendere Schutzmaßnahmen ein.“
Strengere Regeln für Anbieter und Spieler
Die geplanten Maßnahmen umfassen eine Reihe tiefgreifender gesetzlicher Anpassungen:
- Erhöhung der Altersgrenze: Die Teilnahme an den riskantesten Online-Glücksspielen wird erst ab 21 Jahren erlaubt.
- Einzahlungslimits mit Bonitätsprüfung: Anbieter müssen sicherstellen, dass Spieler sich ihre Einsätze leisten können. Bei Überschreiten von Grenzwerten sind sie verpflichtet, die Einzahlung zu stoppen.
- Strenge Werberegulierung: Online-Casino-Werbung wird nahezu komplett verboten. Nur in klar definierten Ausnahmefällen, etwa zur Lenkung auf legale Angebote, kann Werbung weiterhin erlaubt sein.
- Schärfere Kontrollen und Blockaden: Die Ksa erhält erweiterte Befugnisse, illegale Anbieter effektiver zu verfolgen und zu sperren.
- Anpassungen an die Wet Kansspelen op Afstand: Die gesetzliche Grundlage für Online-Glücksspiel wird überarbeitet, um gezielt gegen Spielsucht und illegales Angebot vorzugehen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt den sogenannten "risikoreichen Glücksspielen", bei denen Spieler besonders leicht in problematische Spielmuster geraten. Hier sind strengere Regeln für Einsatzhöhen, Spielzeiten und Boni geplant.
Illegales Glücksspiel weiterhin ein Problem
Laut der Ksa verlagert sich ein erheblicher Teil der problematischen Spieler in illegale Glücksspielangebote. Rund die Hälfte der Einsätze in den letzten drei Monaten von 2024 entfiel auf nicht lizenzierte Anbieter. Diese Unternehmen umgehen bestehende Regularien und locken Spieler mit höheren Boni und uneingeschränkten Einzahlungsmöglichkeiten. Die neue Gesetzgebung soll hier ansetzen, um illegale Anbieter effizienter zu identifizieren und zu blockieren.
Struycken betont, dass es nicht darum gehe, Glücksspiele komplett zu verbieten, sondern um eine Balance zwischen Spielerschutz und reguliertem Angebot. "Es wird immer Menschen geben, die spielen wollen. Aber je riskanter das Spiel und je verwundbarer der Spieler, desto wichtiger ist der Schutz."
Der Gesetzgebungsprozess startet in der zweiten Jahreshälfte 2025, mit einer Umsetzung bis 2026. Einige Maßnahmen, darunter die Einschränkung von Werbung und die Durchsetzung strengerer Auflagen für Anbieter, könnten jedoch bereits früher greifen.
Schärfere Gesetze als Reaktion auf besorgniserregende Entwicklungen
Die Niederlande reagieren mit diesen Maßnahmen auf eine besorgniserregende Entwicklung: Trotz Regulierung sind Spielsuchtprobleme und illegale Angebote weiterhin präsent. Durch strengere Altersbeschränkungen, Einzahlungslimits und Werbeverbote soll die Situation verbessert werden. Die Regierung will damit nicht nur bestehende Spieler schützen, sondern auch verhindern, dass neue Generationen unkontrolliert ins Glücksspiel abgleiten.
Der geplante Fahrplan lässt jedoch einige Fragen offen: Wie wird die Wirksamkeit der Maßnahmen überprüft? Und wie effektiv kann das illegale Glücksspiel tatsächlich bekämpft werden? Klar ist, dass mit den neuen Gesetzen ein entscheidender Schritt hin zu einem sichereren, regulierten Glücksspielmarkt gemacht wird.
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