Kriminalität in den Niederlanden leicht rückläufig
| von Redaktion

DRIEBERGEN · Die niederländische Polizei registrierte im Jahr 2024 insgesamt 812.000 Straftaten – durchschnittlich 2.220 pro Tag. Damit liegt die Zahl der erfassten Straftaten leicht unter dem Vorjahreswert von 816.000. Besonders ins Gewicht fallen Vermögensdelikte, die fast 60 Prozent aller Straftaten ausmachen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank um rund 500 auf 22.000, während Gewaltverbrechen (inklusive Sexualdelikten) mit 78.000 Fällen leicht anstiegen. Insgesamt bleibt die Kriminalitätsrate auf einem stabilen Niveau, nachdem sie zwischen 2011 und 2018 kontinuierlich zurückgegangen war. Die größten städtischen Hotspots waren erneut Amsterdam, Rotterdam und Eindhoven, wo die meisten Straftaten pro Kopf registriert wurden.
Die Zahl der Straftaten ist im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken,. Während in den Jahren 2011 bis 2018 ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen war, bewegt sich die registrierte Kriminalität seitdem auf einem relativ konstanten Niveau. 2024 wurden landesweit 45 Straftaten pro 1.000 Einwohner erfasst – etwas weniger als im Jahr zuvor. Amsterdam bleibt mit fast 90 Straftaten pro 1.000 Einwohnern Spitzenreiter, gefolgt von Rotterdam und Eindhoven mit rund 80. Auch in Den Haag und Utrecht war die Kriminalitätsrate vergleichsweise hoch. In ländlichen Gebieten und kleineren Gemeinden wie Bronckhorst fiel die Kriminalitätsbelastung mit nur 16 Straftaten pro 1.000 Einwohner deutlich geringer aus.
Vermögensdelikte dominieren weiterhin
Ein Großteil der erfassten Straftaten in den Niederlanden betrifft Vermögensdelikte. Dazu zählen Diebstahl, Betrug und andere Formen der finanziellen Kriminalität. Diese machten 2024 fast 60 Prozent aller registrierten Vergehen aus. Besonders bemerkenswert ist der anhaltende Rückgang von Wohnungseinbrüchen: Während 2014 noch 71.000 Fälle registriert wurden, waren es 2024 nur noch 22.000 – ein Rückgang um fast 70 Prozent innerhalb eines Jahrzehnts. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Wohnungseinbrüche um 500 Fälle.
Auch die Zahl der Straßenraube und Überfälle nahm weiter ab. Wurden 2014 noch 5.500 Straßenraube und 1.300 Überfälle registriert, lagen die Zahlen 2024 nur noch bei 2.800 bzw. 500. Diese Entwicklung zeigt, dass klassische Diebstahlsdelikte tendenziell rückläufig sind, was möglicherweise auf verbesserte Sicherheitsmaßnahmen und eine verstärkte Präventionsarbeit zurückzuführen ist.
Gewaltkriminalität bleibt stabil
Während die Zahl der Eigentumsdelikte weiter sank, blieb die Gewaltkriminalität nahezu unverändert. Im Jahr 2024 wurden 78.000 Fälle von Gewaltverbrechen, einschließlich sexueller Übergriffe, gemeldet. Das entspricht einem leichten Anstieg um 1.800 Fälle im Vergleich zu 2023. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren lag diese Zahl noch bei knapp 100.000.
Besonders auffällig ist, dass die Zahl der Gewaltverbrechen trotz der insgesamt stabilen Kriminalitätslage in einigen Städten anstieg. In Amsterdam, Rotterdam und Den Haag blieb die Anzahl der Gewaltverbrechen hoch. Gleichzeitig wurde in einigen kleineren Gemeinden ein Rückgang registriert. Die Ursachen für diese Entwicklung sind nicht abschließend geklärt, könnten aber mit sozialökonomischen Faktoren und verstärkten polizeilichen Maßnahmen in Verbindung stehen.
Mehr Waffenvergehen, konstante Drogendelikte
Ein auffälliger Trend ist der Anstieg der registrierten (Schuss-)Waffenvergehen. 2024 wurden 7.300 solcher Fälle erfasst – ein Anstieg um 24 Prozent im Vergleich zu 2014. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass der illegale Waffenbesitz oder -gebrauch in den Niederlanden zunimmt, was für die Behörden ein wachsendes Problem darstellt.
Die Zahl der Drogendelikte blieb dagegen im Langzeitvergleich weitgehend stabil. 2024 wurden 15.300 Drogendelikte registriert, ähnlich wie zehn Jahre zuvor. Dies zeigt, dass die Strafverfolgung in diesem Bereich relativ konstant bleibt, auch wenn sich möglicherweise das Konsum- und Vertriebsverhalten verändert hat.
Kriminalitäts-Hotspots: Großstädte im Fokus
Wie in den Vorjahren wurden die meisten Straftaten in den großen Städten registriert. Amsterdam führte mit fast 90 Straftaten pro 1.000 Einwohner die Statistik an, gefolgt von Rotterdam und Eindhoven mit rund 80. Auch Den Haag und Utrecht wiesen mit etwa 68 Straftaten pro 1.000 Einwohner eine hohe Kriminalitätsrate auf.
Ein interessanter Trend zeigt sich in der Entwicklung der Kriminalitätsrate in einzelnen Städten: Während die Zahl der registrierten Straftaten in Utrecht um 3 Prozent sank, stieg sie in Den Haag um 2 Prozent an. In Amsterdam und Rotterdam blieb das Niveau weitgehend konstant. Diese regionalen Unterschiede könnten auf gezielte Maßnahmen der Strafverfolgungsbehörden sowie soziodemografische Entwicklungen zurückzuführen sein.
Im Kontrast dazu sind ländliche Regionen deutlich weniger von Kriminalität betroffen. Die Gemeinde Bronckhorst verzeichnete mit 16 Straftaten pro 1.000 Einwohner die geringste Kriminalitätsrate des Landes. Auch andere kleinere Städte und ländliche Gemeinden blieben weit unter dem landesweiten Durchschnitt.
Kriminalitätsrate bleibt stabil, aber Herausforderungen bleiben
Die niederländische Kriminalitätsstatistik für 2024 zeigt ein weitgehend stabiles Bild: Die Gesamtzahl der registrierten Straftaten sank leicht, wobei insbesondere Eigentumsdelikte weiter zurückgingen. Gleichzeitig blieben Gewaltverbrechen auf konstantem Niveau, während die Zahl der (Schuss-)Waffenvergehen über die letzten zehn Jahre deutlich gestiegen ist.
Besonders in den Großstädten bleibt die Kriminalitätsrate hoch, während ländliche Regionen weiterhin sicherer sind. Trotz des leichten Rückgangs in der Gesamtkriminalität bleibt die Bekämpfung von Gewalt- und Waffenverbrechen eine zentrale Herausforderung für die niederländischen Behörden.
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