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Zugstillstand im Südwesten droht Chaos

| von Redaktion

Züge bleiben stehen. | Foto: Holland.guide

Hinweis der Redaktion: Inzwischen hat sich die Lage verschärft und am Dienstag steht der gesamt NS Zugverkehr still. Weitere Informationen hier.

ROTTERDAM · Erneuter Bahnstreik legt Südwesten lahm – Am Dienstag, dem 10. Juni, fahren in großen Teilen von Zuid-Holland, Zeeland und West-Brabant keine Züge der Nederlandse Spoorwegen (NS). Grund ist ein regionaler Streik im Tarifkonflikt mit den Gewerkschaften, die mit ihrer Aktion erneut den Druck auf den Bahnkonzern erhöhen wollen. Internationale Züge verkehren nur eingeschränkt, nationale Verbindungen in der Region entfallen vollständig. Reisende müssen sich auf erhebliche Beeinträchtigungen einstellen, auch mit Blick auf weitere Streiktage in den kommenden Wochen.

Reisende im Südwesten der Niederlande stehen am Dienstag, dem 10. Juni, vor massiven Herausforderungen: Aufgrund eines von den Gewerkschaften FNV, CNV und VVMC ausgerufenen Streiks wird der Bahnverkehr der NS in weiten Teilen von Zuid-Holland, Zeeland und West-Brabant vollständig eingestellt. Das bestätigte die NS auf ihrer Website. Hintergrund ist der festgefahrene Tarifkonflikt um eine neue Kollektivvereinbarung (cao). Die Arbeitnehmervertretungen fordern eine deutlich höhere Lohnanpassung als die von der NS angebotenen 2,55 Prozent – insbesondere angesichts der aktuellen Inflation. Da die Verhandlungen trotz monatelanger Gespräche ohne Ergebnis blieben, greifen die Gewerkschaften nun zu gestaffelten regionalen Arbeitsniederlegungen. Internationale Zugverbindungen wie EuroCity Direct und EuroCity sollen am Dienstag zwar grundsätzlich verkehren, jedoch rechnet die NS mit zahlreichen Ausfällen. Wer reisen muss, sollte seinen Reiseplan kurzfristig überprüfen – nationale Alternativverbindungen stehen in den betroffenen Regionen nicht zur Verfügung. Für den Rest des Landes kündigte die NS an, den Fahrplan so stabil wie möglich aufrechtzuerhalten.

Betroffene Regionen und Streckenausfälle

Die Auswirkungen des Streiks beschränken sich am 10. Juni geografisch auf den Südwesten der Niederlande, betreffen dort jedoch nahezu den gesamten Bahnverkehr. Kein Zugverkehr wird es laut Angaben der NS in großen Teilen der Provinz Zuid-Holland sowie in Zeeland und Teilen von West-Brabant geben. Besonders betroffen sind Pendlerverbindungen rund um Rotterdam, Dordrecht, Goes, Roosendaal und Vlissingen. Auch wenn die NS betont, dass im übrigen Land die regulären Fahrpläne weitgehend eingehalten werden sollen, ist mit überregionalen Verspätungen oder Anschlussproblemen zu rechnen.

Hintergrund des Arbeitskampfs

Die Gewerkschaften FNV, CNV und VVMC sehen sich durch die wirtschaftliche Entwicklung und die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu deutlich höheren Lohnforderungen veranlasst. Das von der NS angebotene Lohnplus von 2,55 Prozent reicht ihnen nicht aus. Die Gespräche sind nach monatelangem Ringen ohne Einigung beendet worden. Die Streiks sind Teil eines strategischen Druckaufbaus – zunächst regional, in der Folge womöglich landesweit. Für Dienstag ist dies bereits der zweite großflächige Ausfall innerhalb weniger Tage.

Internationale Reisende eingeschränkt mobil

Wie die NS mitteilt, sollen internationale Züge grundsätzlich fahren. Aufgrund des Streiks wird jedoch in den Fahrplänen von EuroCity Direct und EuroCity mit erheblichen Einschränkungen gerechnet. Nur Fahrgäste mit internationalem Ticket dürfen die grenzüberschreitenden Verbindungen am Streiktag nutzen. Informationen dazu stehen ab Montag, dem 9. Juni, auf nsinternational.com bereit.

Weitere Streiks geplant

Die Gewerkschaften haben bereits weitere Streiks angekündigt. Am Donnerstag, dem 12. Juni, ist ein Streik im Nordwesten und Osten der Niederlande geplant – einschließlich Nord-Holland, Gelderland, Lelystad und Teilen von Overijssel. Auch für Montag, den 16. Juni, wurden Ausstände in Nord- und Süd-Niederlande (u. a. Groningen, Friesland, Zwolle, Noord-Brabant und Limburg) in Aussicht gestellt. Für Dienstag, den 17. Juni, könnte es laut NS sogar zu einem landesweiten Bahnstreik kommen.

Empfehlungen für Reisende

Die NS empfiehlt, sich kurz vor Reiseantritt über die aktuelle Lage zu informieren. Auf ns.nl/staking werden aktuelle Entwicklungen bekannt gegeben. Auch auf nsinternational.com finden internationale Reisende relevante Informationen. Wer am Dienstag im Südwesten unterwegs sein muss, sollte auf alternative Verkehrsmittel umsteigen oder nicht notwendige Fahrten verschieben.

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