Zeestern-Invasion: Naturphänomen an niederländischen Stränden
| von Redaktion
BLOEMENDAAL · Die niederländischen Strände sind erneut Schauplatz eines faszinierenden Naturphänomens. Tausende Seesterne wurden an Küstenabschnitten von Zandvoort bis Hoek van Holland angespült. Experten vermuten starke Windströmungen und Winterkälte als Hauptursachen. Während viele Tiere zurück ins Meer gelangen könnten, dienen die meisten bereits als Nahrung für Vögel. Solche Massenstrandungen wiederholen sich regelmäßig, könnten jedoch durch Klimaveränderungen zunehmen. Der aktuelle Vorfall ist nicht das erste Ereignis dieser Art, gibt jedoch Rätsel auf – welche Rolle spielt menschliches Handeln wie die Bodenfischerei?
Wer an den Feiertagen an den Stränden Nord- und Südhollands spazieren ging, konnte ein beeindruckendes, aber auch melancholisches Bild beobachten: Der Sand war übersät mit Seesternen. Diese Tiere leben normalerweise nahe der Küste auf dem Meeresboden und werden selten an Land gespült. Doch starker auflandiger Wind und Kälte scheinen in den letzten Tagen zahlreiche Tiere aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen zu haben.
Ursachen für die Massenstrandungen
Wind und Wetter als Hauptfaktoren
Wie der Biologe Johan Craeymeersch gegenüber NOS erklärte, können starke Windströmungen den Meeresboden aufwühlen und Seesterne ins seichte Wasser treiben. Dort verlieren die Tiere durch die Strömung ihre Haftung und landen schließlich an Land. Solche Ereignisse kommen laut Ecomare, einem Naturzentrum auf Texel, vor allem im Winter vor, wenn die Tiere zusätzlich durch die Kälte geschwächt sind.
Menschliche Eingriffe als Mitursache?
Neben natürlichen Faktoren könnten auch Eingriffe wie die Bodenfischerei zur Problematik beitragen. Insbesondere Garnelenfischer, die den Meeresboden umpflügen, werden von Experten wie Kees Camphuysen im Interview mit NH Nieuws als mögliche Verursacher solcher Strandungen genannt. Diese Eingriffe erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Meerestiere ihren Lebensraum verlieren und an Land gespült werden.
Ökologische Folgen und Chancen
Obwohl der Anblick von Tausenden gestrandeten Seesternen besorgniserregend ist, weisen Experten darauf hin, dass solche Ereignisse keine langfristigen Schäden im Ökosystem verursachen. Die toten Seesterne dienen als wichtige Nahrungsquelle für Vögel wie Möwen, die besonders im Winter auf zusätzliche Nahrung angewiesen sind. Dennoch könnten häufigere Massenstrandungen, ausgelöst durch Klimawandel und veränderte Wettermuster, das ökologische Gleichgewicht beeinflussen.
Was Strandbesucher wissen sollten
Auch wenn der Impuls groß ist, gestrandete Seesterne zurück ins Meer zu bringen, raten Fachleute davon ab. Viele Tiere sind bereits tot oder zu geschwächt, um zu überleben. Zudem stellen sie eine wichtige Nahrung für andere Tiere dar und tragen so zur natürlichen Nahrungskette bei.
Solche Strandungen passieren etwa ein- bis zweimal pro Quartal und gelten als Teil der natürlichen Dynamik der Küstenregion. Doch die steigende Häufigkeit solcher Vorfälle könnte auf tiefgreifendere Umweltprobleme hinweisen, die es langfristig zu beobachten gilt.
In eigener Sache
Bitte unterstütze uns
Unsere Aktivitäten und diese Webseite bieten wir kostenlos an. Wir tun dies gerne und freiwillig. Um unseren Service weiterhin anbieten zu können, schalten wir Werbung und nutzen Affiliate-Links. Deine Unterstützung, sei es durch Mitarbeit oder eine Spende in Höhe einer Tasse Kaffee über PayPal, ist uns sehr willkommen und hilft uns enorm.
Vielen Dank dafür!
Kommentare
Kommentar von Peter |
Unglaublich viele gesehen.
Einen Kommentar schreiben