Vierter Verdächtiger nach Kunstraub verhaftet
| letzte Änderung 20.02.2025 21:01 | von Redaktion

OBDAM · Die niederländische Polizei hat in der Gemeinde Obdam (Nordholland) einen vierten Verdächtigen im Zusammenhang mit dem spektakulären Kunstraub aus dem Drents Museum in Assen festgenommen. Die Ermittler nahmen den 26-jährigen Mann aus Heerhugowaard am heutigen Morgen fest. Die drei zuvor inhaftierten Verdächtigen befinden sich weiterhin in Gewahrsam. Die geraubten Kunstwerke, darunter wertvolle Goldartefakte, bleiben weiterhin verschwunden, und die Suche nach weiteren Tatbeteiligten dauert an.
Die Verhaftung des vierten Tatverdächtigen erfolgte aufgrund intensiver Ermittlungen der niederländischen Polizei, die weiterhin mit Hochdruck an der Aufklärung des Falls arbeitet. Der Mann wurde in "vollständiger Einschränkung" festgesetzt, was bedeutet, dass er nur Kontakt zu seinem Anwalt haben darf. Er soll in die Planung und Ausführung des Kunstraubs involviert gewesen sein, doch seine genaue Rolle bleibt vorerst unklar. Die Polizei betonte, dass er nicht der Mann ist, der auf Videoaufnahmen einer Bauhaus-Filiale in Assen zu sehen war. Diese Person ist nach wie vor unbekannt und wird von den Ermittlern gesucht.
Durchsuchungen an mehreren Orten
Unmittelbar nach der Festnahme durchsuchten die Ermittler mehrere Orte in Nordholland, darunter eine Garage in der Gemeinde Koggenland und eine Wohnung in Heerhugowaard. Dabei wurden Datenmaterial, zwei Fahrzeuge und verschiedene Kleidungsstücke sichergestellt, die nun kriminaltechnisch untersucht werden.
Zusätzlich zu den Durchsuchungen setzt die Polizei umfangreiche technische und taktische Ermittlungsmethoden ein. Ein Team von mehreren Dutzend Kriminalbeamten analysiert Videoaufnahmen, befragt Zeugen und verfolgt Hinweise auf die gestohlenen Kunstgegenstände. Bislang blieben diese Bemühungen erfolglos, doch die Polizei gibt sich optimistisch, die Werke wiederzufinden.
Raub von Millionenwerten
Der Einbruch im Drents Museum am 25. Januar hatte für internationales Aufsehen gesorgt. Die Diebe entwendeten mehrere antike Kunstgegenstände, darunter eine nahezu aus reinem Gold bestehende römische Helmmaske sowie drei goldene Armbänder. Die Artefakte waren Teil einer temporären Ausstellung und stammen aus dem Nationalmuseum für Geschichte in Bukarest, Rumänien. Ihr geschätzter Versicherungswert liegt bei 5,8 Millionen Euro.
Sollten die gestohlenen Stücke nicht wiederbeschafft werden, droht der niederländischen Regierung eine hohe Schadensersatzzahlung an Rumänien.
Ungeklärte Verbindungen innerhalb der Gruppe
Bislang ist unklar, wie der vierte Verdächtige mit den bereits inhaftierten Tatbeteiligten verknüpft ist. Die Polizei untersucht weiterhin, ob es sich um eine gut organisierte Bande handelt oder ob verschiedene Gruppen an dem Raub beteiligt waren. Die Ermittlungen konzentrieren sich unter anderem darauf, ob der Kunstraub von Profis durchgeführt wurde oder ob die Tat improvisiert war.
Eine zentrale Frage bleibt zudem die Identität des unbekannten Mannes, der auf den Videoaufnahmen aus einer Bauhaus-Filiale in Assen zu sehen ist. Die Ermittler rufen die Öffentlichkeit weiterhin dazu auf, sachdienliche Hinweise zu liefern, um diesen Verdächtigen ausfindig zu machen.
Polizei bittet um Hinweise
Die niederländische Polizei hofft weiterhin auf Mithilfe aus der Bevölkerung. Besonders gesucht werden Informationen zu:
- Dem Unbekannten aus der Bauhaus-Filiale in Assen
- Einem schwarzen Ford Transit, der möglicherweise als Fluchtfahrzeug genutzt wurde
- Dem Verbleib der gestohlenen Kunstgegenstände
Zeugen können sich anonym an die Ermittler wenden über Meld Misdaad Anoniem (0800-7000), die Opsporingstiplijn (0800-6070) oder über das offizielle Online-Tipformular der niederländischen Polizei.
Die Ermittlungen dauern an, und es bleibt abzuwarten, ob durch die neue Festnahme weitere Hinweise auf die verschollenen Kunstschätze und die Hintermänner des Raubes ans Licht kommen.
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