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Verteidigungs­bereit­schaft verschärft: Alarmstufe A+

| letzte Änderung 14.05.2025 22:32 | von Redaktion

Alert States | Quelle: Defensie

DEN HAAG · Verteidigung auf erhöhter Alarmbereitschaft: Die niederländischen Streitkräfte haben am 14. Mai 2025 die sogenannte Alert State von Stufe A auf A+ angehoben. Grund ist eine laut Verteidigungsministerium gestiegene Bedrohungslage, die vor allem auf Erkenntnissen des Militärischen Geheimdienstes MIVD basiert. Die Maßnahmen gelten für alle militärischen Standorte im Land. Zwar besteht derzeit keine konkrete Gefahr für eine einzelne Einrichtung, doch wurden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen veranlasst. Die Truppe ist zu besonderer Wachsamkeit aufgerufen – bei verdächtigen Personen, Fahrzeugen, Paketen oder Drohnen.

Seit der russischen Invasion in die Ukraine ist die niederländische Verteidigung durchgehend in erhöhter Bereitschaft. Nun wurde erstmals seit Einführung dieser Maßnahmen das Niveau A+ aktiviert – die zweite von insgesamt sechs Stufen. Das Verteidigungsministerium erklärte, dass diese Maßnahme auf Basis einer aktuellen Analyse des Militärischen Abschirm- und Sicherheitsdienstes (MIVD) erfolgt sei. Darin warnt der Dienst, dass feindliche Staaten zunehmend bereit sind, Sabotageakte durchzuführen – auch direkt an oder nahe der niederländischen Grenze.

Wie das Verteidigungsministerium berichtet, wurden in den vergangenen Jahren insbesondere russische Cyberoperationen festgestellt. So sei bereits 2024 eine Sabotageattacke auf ein digitales Leitsystem einer öffentlichen Einrichtung erfolgt – mutmaßlich durch eine russische Hackergruppe. Zwar blieb diese Attacke ohne konkrete Schäden, verdeutlichte aber die Verwundbarkeit der Infrastruktur. Darüber hinaus wurden Angriffe auf Webseiten politischer Parteien und öffentlicher Verkehrsunternehmen registriert, mit dem Ziel, Einfluss auf die Europawahlen zu nehmen.

Wachsamkeit und Schweigepflicht

Konkrete Informationen über die neuen Sicherheitsmaßnahmen bleiben unter Verschluss. Es gilt innerhalb der Streitkräfte eine Informationssperre, um keine operativen Details preiszugeben. Das Ministerium forderte jedoch sämtliche Einheiten auf, erhöhte Vorsicht walten zu lassen. Verdachtsmomente, etwa auffällige Fahrzeuge oder Drohnen, seien umgehend zu melden. Kommandeure wurden verpflichtet, das gesamte Personal entsprechend zu instruieren. Zudem appelliert das Ministerium an eine lückenlose Einhaltung der internen Sicherheitsvorgaben.

Strategische Lage macht Niederlande zum Ziel

Im öffentlich zugänglichen Jahresbericht 2024 des MIVD heißt es, dass die Niederlande wegen ihrer geografischen Lage und Infrastruktur ein strategisch wichtiges Ziel für potenzielle Sabotageakte seien. Neben Kabelverbindungen in der Nordsee beobachte man auch Unterwasseraktivitäten, die auf mögliche Spionage hindeuten. Schon 2023 hatte die MIVD Russland beschuldigt, gezielt Infrastruktur zu kartieren – ein möglicher Vorbote für Störaktionen gegen Energie- und Kommunikationsnetze.

Politische Einordnung durch Verteidigungsminister

Verteidigungsminister Ruben Brekelmans (VVD) erklärte, die Bedrohungslage befinde sich in einer „grauen Zone zwischen Krieg und Frieden“. Er betonte, dass sich die NATO-Staaten – und damit auch die Niederlande – bereits heute täglich gegen Cyberangriffe, Spionageversuche und Sabotage verteidigen müssten. Der MIVD beobachte mit Sorge, dass Russland auf eine Kriegwirtschaft umgestellt habe, die deutlich schneller militärische Kapazitäten aufbaue als westliche Bündnispartner.

Dauerhafte Wachsamkeit erforderlich

Die Erhöhung der Alert State ist nicht als Alarmismus zu verstehen, sondern als präventive Maßnahme im Rahmen einer langfristigen sicherheitspolitischen Strategie. Die Verteidigung setzt damit ein deutliches Zeichen der Entschlossenheit, auf hybride Bedrohungen flexibel und konsequent zu reagieren – ohne die Öffentlichkeit mit unnötigen Details zu beunruhigen. Klar ist: Die Sicherheitslage in Europa bleibt angespannt, und die niederländische Armee rüstet sich für alle Eventualitäten.

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