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Vermiste Kinder: Jeffrey, Emma und Vater tot aufgefunden

| letzte Änderung 21.05.2025 15:00 | von Redaktion

Politie | Foto: HOLLAND.guide

WINSCHOTEN · Polizei bestätigt tragisches Familiendrama: Die seit Samstag vermissten Kinder Jeffrey (10) und Emma (8) sowie ihr Vater Klaas (67) sind tot. Die Polizei fand die drei Leichen am Dienstagabend in einem Auto, das in einem Kanal bei Winschoten entdeckt und später geborgen wurde. Das Fahrzeug, ein grauer Toyota Avensis, wurde zuvor mit dem Vater der Kinder in Verbindung gebracht. Nach Tagen intensiver Suche gibt es nun traurige Gewissheit: Die Kinder sind Opfer eines erweiterten Suizids geworden.

Was als großangelegte Vermisstensuche begann, endete am Mittwochmorgen mit einer furchtbaren Nachricht: Die Polizei bestätigte, dass die Leichen von Jeffrey, Emma und ihrem Vater Klaas in einem versunkenen Fahrzeug bei Winschoten entdeckt wurden. Das Auto wurde am Vorabend gegen 20:30 Uhr im Wasser bei der Renselweg lokalisiert und in der Nacht zu Mittwoch mit einem Kran geborgen. Im Wageninneren fanden die Einsatzkräfte die drei Leichen. Die Identität wurde offiziell bestätigt. Die Polizei geht von einem erweiterten Suizid aus. Der Vater hatte die Kinder am Samstagnachmittag aus Beerta mitgenommen und galt seither als flüchtig. Eine umfassende Fahndung – inklusive AMBER Alert – hatte das ganze Land bewegt.

Nachtrag der Redaktion (15:00 Uhr): In Beerta und Umgebung zeigen viele Menschen öffentlich ihre Anteilnahme am Tod von Jeffrey (10) und Emma (8). In der Hoofdstraat, im ehemaligen Wohnviertel des Vaters, an der Kirche sowie an mehreren Pflegeeinrichtungen wurden die niederländische und groninger Flagge auf Halbmast gesetzt – ein stilles Zeichen der Trauer und Solidarität. Auch im benachbarten Finsterwolde sind zahlreiche Flaggen gesenkt worden.
Zudem wurde eine Spendenaktion für die Beisetzung der Kinder gestartet. Marleen Duit aus Finsterwolde, die bereits die Bürger-Suchaktionen koordiniert hatte, organisierte die Sammlung auf GoFundMe in enger Abstimmung mit der Familie. Bereits wenige Stunden nach dem Start war das ursprüngliche Ziel von 9.000 Euro überschritten - über 30.000 Euro wurden gespendet. Die Spendengelder sollen helfen, „Jeffrey und Emma einen würdevollen Abschied zu ermöglichen“, wie es in der Kampagne heißt.

Entdeckung des Fahrzeugs beendet tagelange Suche

Nach Angaben von der niederländischen Polizei war der Wagen des Vaters bereits am Samstag gegen 15:45 Uhr in der Nähe der A7 bei Winschoten das letzte Mal gesichtet worden. Die Polizei durchkämmte daraufhin die Region systematisch, unterstützt von Hunderten Freiwilligen. Am Dienstagabend führte eine Suchaktion in einem Kanal im Industriegebiet von Winschoten schließlich zur Entdeckung des Fahrzeugs. Die Polizei bestätigte, dass es sich um den gesuchten grauen Toyota Avensis handelt und dass alle drei vermissten Personen tot im Fahrzeug aufgefunden wurden.

Hinweise auf geplanten Suizid

Bereits im Vorfeld hatte die Polizei mitgeteilt, dass es Hinweise auf eine suizidale Absicht des Vaters gebe. Freunde berichteten, dass er psychisch stark belastet gewesen sei und kurz vor der Entführung in emotional instabilem Zustand gesehen wurde. Klaas Bijl soll geäußert haben, er wolle mit seinen Kindern „ins Paradies“, schreibt das AD. Trotz eines ersten Versuchs, ihn von seinem Vorhaben abzuhalten, verließ er Bekannte mit den Kindern in einem Ersatzfahrzeugschlüssel.

Reaktionen der Familie: Wut, Trauer und ein Appell

Die Familie der getöteten Kinder hat sich nach der offiziellen Bestätigung tief erschüttert geäußert. In einer über die Organisation Namens de Familie verbreiteten Erklärung heißt es: „Erschüttert, wütend und unendlich traurig. Kein Wort kommt dem nahe, was wir jetzt fühlen. Wir können es nicht begreifen und wollen es eigentlich auch nicht begreifen.“

Die Angehörigen sprechen von „grauenhaften Tagen“ voller Hoffnung, Angst und Ungewissheit. Sie bitten ausdrücklich um Ruhe und Privatsphäre, um das Geschehene verarbeiten zu können. Ihr Dank gilt allen, die sich an der Suche beteiligt haben, sei es durch Hinweise, Teilen der Fahndung oder aktive Mithilfe vor Ort. Viele Familienmitglieder haben ihre Profilbilder in sozialen Netzwerken durch schwarze Felder ersetzt – ein stilles Zeichen der Trauer.

Die Polizei hat unterdessen das AMBER Alert offiziell zurückgenommen und angekündigt, alle verbreiteten Fotos von Jeffrey, Emma und ihrem Vater aus ihren Kanälen zu entfernen. In einer Erklärung heißt es: „Wir bitten alle, die Bilder geteilt haben, diese ebenfalls zu löschen. Wir danken allen, die auf irgendeine Weise bei der Suche oder mit Hinweisen geholfen haben.“

Am Fundort der Leichen in Winschoten wurden am Mittwochmorgen bereits Blumen, Karten und Stofftiere niedergelegt. Auf einem rosa Zettel steht in Kinderschrift: „Rust zacht“ – „Ruhe in Frieden“.

Polizei setzt auf sorgfältige Spurensicherung

Das geborgene Fahrzeug wurde für eine umfassende kriminaltechnische Untersuchung an einen abgesperrten Ort gebracht. Die Polizei will alle Spuren sichern und die genaue Todesursache klären. Klar ist: Es handelt sich um ein gezieltes Familiendrama, das die Niederlande erschüttert hat. Laut De Telegraaf war der Fundort nicht Ergebnis eines konkreten Hinweises, sondern Teil eines systematisch ausgeweiteten Suchgebiets. Die Ermittler hatten die Region „Stück für Stück ausgekämmt“.

Ein Land trauert

Die tragischen Umstände des Todes von Jeffrey und Emma haben in der niederländischen Gesellschaft tiefe Spuren hinterlassen. Politiker, Medien und Bürger zeigen Anteilnahme. Die Behörden bitten weiterhin darum, Spekulationen zu vermeiden und der Familie mit Respekt zu begegnen. Eine offizielle Gedenkveranstaltung ist bislang nicht angekündigt worden.

Offizielle Stellungnahme der Gemeinden

In einer gemeinsamen Mitteilung erklärten die Bürgermeisterin von Oldambt, Cora-Yfke Sikkema, und der Bürgermeister von Eemsdelta, Ben Visser, dass sie mit großem Bedauern vom Tod der Kinder und ihres Vaters erfahren haben. „Das schwärzeste Szenario ist leider Wirklichkeit geworden“, so Sikkema. „Für die Familie, Freunde, aber auch für Klassenkameraden, ehemalige Mitschüler und Spielkameraden ist dies ein dramatisches Ende. Und ebenso für alle, die mitgefühlt haben.“

Ben Visser fügte hinzu: „Dies ist ein immens trauriges Ende einer tagelangen Ungewissheit, die uns tief getroffen hat. Unsere Gedanken sind in erster Linie bei der Mutter von Jeffrey und Emma sowie bei der nahen Familie. Wir fühlen diesen Schmerz in unserer Gesellschaft.“

Die betroffenen Gemeinden arbeiten eng mit Einsatzkräften und Opferhilfsorganisationen zusammen, um der Familie sowie dem schulischen und sozialen Umfeld der Kinder angemessene Unterstützung zu bieten. Es besteht direkter Kontakt zur Schule und weiteren Einrichtungen, um Nachsorge und Begleitung zu gewährleisten. Beide Bürgermeister baten darum, der Familie und den Betroffenen Raum und Ruhe zur Trauer zu lassen. „Lasst uns einander beistehen“, endet die Mitteilung.

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