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US-Pharmariese Lilly baut Milliardenfabrik in Katwijk

| von Redaktion

Screenshot Werbefilm "Lilly in the Netherlands" | ©2025 Eli Lilly
Screenshot Werbefilm "Lilly in the Netherlands" | ©2025 Eli Lilly

KATWIJK · Große Investition in den Niederlanden: Der amerikanische Pharmakonzern Eli Lilly plant eine neue Produktionsstätte in Katwijk (Provinz Zuid-Holland) mit einem Investitionsvolumen von 2,6 Milliarden Euro. Die Fabrik soll bis zu 500 Dauerarbeitsplätze und rund 1.500 Bauarbeitsplätze schaffen und Medikamente für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Immunleiden und Adipositas herstellen. Das Werk soll Milliarden Tabletten für den weltweiten Markt produzieren und gilt als eine der größten Auslandsinvestitionen in den Niederlanden der vergangenen Jahre. Die Anlage wird Teil des Leiden Bio Science Parks sein und die pharmazeutische Lieferkette in Europa stärken.

Eli Lilly, einer der größten Pharmakonzerne der Welt, will mit der neuen Anlage seine Produktionskapazitäten deutlich erweitern. Nach Angaben von NOS sollen in Katwijk „Milliarden Pillen für die ganze Welt“ entstehen. Der US-Konzern plant dort unter anderem die Herstellung des bekannten Diabetes- und Abnehmmedikaments Mounjaro, das direkt mit Produkten des dänischen Konkurrenten Novo Nordisk konkurriert. Auch laut AD wurde der Standort gewählt, weil er in der Nähe der Häfen von Rotterdam, des Flughafens Schiphol und des Europäischen Arzneimittelamts (EMA) liegt. Das Gelände im Bereich Zijlhoek–De Woerd umfasst etwa 15 Hektar. Der Bau soll noch 2025 beginnen, die Eröffnung ist für 2030 geplant. Während der Bauphase werden 1.500 Arbeitskräfte benötigt. Laut Lilly entstehen in der Provinz Zuid-Holland 500 hochqualifizierte Stellen für Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker.

Bedeutung für die Region

Nach Einschätzung des niederländischen Wirtschaftsministers Vincent Karremans ist die Investition „eine der größten der vergangenen Jahre“ und bringe eine „enorme Belebung“ für Wirtschaft und Beschäftigung. Auch die Provinz Zuid-Holland begrüßt den Schritt: Laut AD sieht der zuständige Provinzvertreter Meindert Stolk die Baugenehmigungen nun als nächsten Schritt. Umweltauflagen wie Stikstoffgrenzen gelten in diesem Fall nicht als Hindernis, da die Fläche bereits vorbereitet wurde. Die neue Anlage soll vollständig in das Ökosystem des Leiden Bio Science Parks integriert werden, der als wichtiges Zentrum der europäischen Biotechnologie gilt.

Teil eines globalen Produktionsnetzwerks

Eli Lilly verfügt bereits über Produktionsstätten in Deutschland, Frankreich, Irland, Italien und Spanien. Mit dem niederländischen Standort ergänzt das Unternehmen seine europäischen Kapazitäten. Wie das Unternehmen mitteilte, soll die lokale Fertigung helfen, Lieferketten zu verkürzen und die Verfügbarkeit wichtiger Medikamente in Europa zu verbessern. CEO David Ricks betonte, dass Lilly durch den Ausbau in Europa „schneller auf regionale Nachfrage reagieren“ und den Zugang zu innovativen Arzneimitteln beschleunigen könne, wie aus der Mitteilung von Lilly Niederlande hervorgeht.

Wirtschaftliches Umfeld

Die Entscheidung für die Niederlande kommt in einer Phase, in der das Land laut NOS mit einem gemischten Investitionsklima konfrontiert ist. Studien der Universität Amsterdam und des World Competitiveness Rankings zeigen, dass die Niederlande seit 2021 von Platz 4 auf Platz 10 gesunken sind. Gründe sind hohe Energiekosten, Regulierungsdruck und ein überlastetes Stromnetz. Gleichzeitig verweisen Experten auf die starke Wissensinfrastruktur und die hohe Lebensqualität, die internationale Unternehmen weiterhin anziehen. Die Zusammenarbeit zwischen Regierung, Forschungseinrichtungen und Wirtschaft wird von Beobachtern wie EY und PWC als wichtiger Standortvorteil hervorgehoben.

Nachhaltigkeit im Fokus

Wie Lilly mitteilt, soll die neue Fabrik nach neuesten Umweltstandards gebaut werden. Das Unternehmen strebt CO₂-Neutralität und null Deponieabfälle an. Rund 15 Prozent des Energiebedarfs sollen vor Ort aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Die weltweiten Nachhaltigkeitsziele des Konzerns sehen bis 2030 eine deutliche Reduktion von Energieverbrauch, Wasserbedarf und Treibhausgasemissionen vor.
Sollte das Genehmigungsverfahren reibungslos verlaufen, könnte in Katwijk bis 2030 die erste Medikamentenproduktion anlaufen. Damit entsteht in den Niederlanden ein neuer globaler Pharmastandort, der sowohl die Versorgungssicherheit stärkt als auch Tausende Arbeitsplätze schafft.

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