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Update Blaubeeren: 6 wichtige Fragen beantwortet

| letzte Änderung 17.01.2025 19:46 | von Redaktion

©Albert Heijn

AMSTERDAM · Der Rückruf der tiefgefrorenen Blaubeeren von Albert Heijn hat sich als grenzübergreifendes Problem erwiesen. Laut neuen Berichten wurden auch in Belgien vier Verdachtsfälle von Hepatitis A gemeldet, die auf den Konsum der Blaubeeren zurückzuführen sind. In den Niederlanden steigt die Zahl der Infektionen weiter an. Bislang sind offiziell zwölf Menschen bestätigt, von denen zwei stationär behandelt werden mussten. Albert Heijn hat umgehend alle betroffenen Produkte mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum bis zum 14. April 2026 aus dem Sortiment genommen und eine umfassende Rückrufaktion gestartet.

Die Blaubeeren stammen aus Polen und wurden in den Niederlanden und Belgien verkauft. Laut dem niederländischen Institut für Volksgesundheit und Umwelt (RIVM) könnten die tatsächlichen Infektionszahlen weit höher liegen, da viele Infektionen mild verlaufen und nicht gemeldet werden. Besonders kritisch ist, dass das Virus unbemerkt übertragen werden kann, was die Eindämmung der Ausbreitung erschwert. Die Supermarktkette Albert Heijn hat auf die Situation reagiert und bietet den Kunden weiterhin die Möglichkeit, die Blaubeeren auch in geöffnetem Zustand zurückzugeben und den Kaufpreis erstattet zu bekommen.

Auch in Belgien wurde eine Verknüpfung zwischen dem Verzehr der Blaubeeren und Hepatitis-A-Infektionen hergestellt. Das flämische Gesundheitsministerium hat bestätigt, dass vier Menschen aus verschiedenen Regionen Flanderns betroffen sind. Eine detaillierte Untersuchung ergab, dass alle vier Erkrankten die Blaubeeren über einen längeren Zeitraum konsumiert hatten. Die belgischen Behörden überprüfen weiterhin andere mögliche Infektionsquellen, um eine potenzielle weitere Verbreitung einzudämmen.

Was wir bisher über die Kontamination wissen

Nach Erkenntnissen des RIVM ist die Kontamination auf mangelnde Hygiene bei der Ernte oder Verarbeitung zurückzuführen. Das Hepatitis-A-Virus wird über menschliche Ausscheidungen übertragen, was durch unzureichend gewaschene Hände eines Erntehelfers auf die Blaubeeren gelangt sein könnte. In der Landwirtschaft werden hygienische Standards oft durch die Arbeitsbedingungen beeinflusst, und nicht immer sind alle Beteiligten über die Gefahren von Infektionskrankheiten ausreichend informiert.

Eine weitere mögliche Quelle der Kontamination könnte verunreinigtes Bewässerungswasser sein. Besonders in Regionen mit schlechter Wasserqualität oder unzureichender Kontrolle kann das Wasser durch menschliche oder tierische Fäkalien belastet sein. Dieses Wasser wird häufig zur Bewässerung von Feldern genutzt, was das Risiko für die Übertragung des Virus erhöht. Laut der niederländischen Lebensmittel- und Warenaufsicht (NVWA) handelt es sich hier um eine seltene, aber ernstzunehmende Lebensmittelsicherheitsfrage. Solche Vorfälle unterstreichen die Wichtigkeit strenger Hygienekontrollen und effektiver Maßnahmen zur Vermeidung von Kontaminationen.

Der Fall zeigt, wie wichtig umfassende Lebensmittelsicherheitskontrollen und transparente Kommunikation sind. Verbraucher sollten wachsam bleiben und betroffene Produkte nicht konsumieren. Albert Heijn hat den Vorfall ernst genommen und entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Dennoch bleibt der Vorfall eine Mahnung für die gesamte Lebensmittelbranche.

6 wichtige Fragen zum Blaubeeren-Rückruf

• Welche Produkte sind betroffen?

Betroffen sind ausschließlich tiefgefrorene Blaubeeren in 1-Kilogramm-Beuteln mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum bis zum 14. April 2026. Andere Blaubeerprodukte oder Beerenmischungen sind laut Albert Heijn sicher.

• Was tun, wenn ich die Blaubeeren gegessen habe?

Verbraucher sollten auf Symptome wie Übelkeit, Gelbsucht oder Bauchschmerzen achten und bei Beschwerden einen Arzt aufsuchen. Es wird empfohlen, bis zu sechs Wochen nach dem Verzehr wachsam zu bleiben.

• Wie wurde die Kontamination entdeckt?

Nachdem mehrere Hausärzte vermehrt Hepatitis-A-Fälle meldeten, startete das RIVM eine Untersuchung. Eine Befragung der Betroffenen ergab, dass alle Blaubeeren von Albert Heijn konsumiert hatten. Weitere Tests durch die NVWA bestätigten die Kontamination.

• Sind auch andere Produkte betroffen?

Nein, die Kontamination betrifft ausschließlich die genannten Kiloverpackungen der tiefgefrorenen Blaubeeren. Alle anderen Produkte sind laut NVWA und Albert Heijn unbedenklich.

• Welche Verantwortung trägt Albert Heijn?

Albert Heijn ist verpflichtet, Verbraucher zu informieren und die betroffenen Produkte aus dem Verkehr zu ziehen. Die Supermarktkette hat sofort reagiert und arbeitet mit den Behörden zusammen, um die Lieferkette zu überprüfen.

• Wie kann man sich vor einer Infektion schützen?

Hepatitis A lässt sich nur durch ausreichende Hitzebehandlung des Essens abtöten. Rohes Obst und Gemüse sollte gründlich gewaschen werden, obwohl dies das Risiko nicht vollständig beseitigen kann. Eine gute Handhygiene ist essenziell, um Infektionen zu vermeiden.

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