DE BILT · Für ganz die Niederlande gilt am Sonntag eine amtliche Unwetterwarnung: Der Wetterdienst KNMI hat für den Nachmittag und Abend des 20. Juli 2025 Code Gelb ausgegeben. Grund sind erwartete schwere Gewitter mit Hagel, Starkregen und Sturmböen, die von Südwesten nach Nordosten über das Land ziehen werden. Es besteht erhöhte Gefahr für Überströmungen (Keller und Gärten), Astbruch und Verkehrsbehinderungen. Besonders Autofahrerinnen und Autofahrer sollten sich auf Aquaplaning einstellen.

Nach Angaben des KNMI kann es am Sonntag im gesamten Land ab dem frühen Nachmittag zu kräftigen Gewittern kommen. Die Unwetter ziehen aus südwestlicher Richtung nordostwärts über das Land. Laut den aktuellen Warnungen ist mit örtlich heftigen Niederschlägen von bis zu 30 Millimetern Regen pro Stunde, Hagel mit einem Durchmesser von bis zu zwei Zentimetern sowie Windböen von etwa 60 Kilometern pro Stunde zu rechnen. Dies entspricht den Kriterien für Code Gelb, das für wetterbedingte Risiken mit möglichen lokalen Schäden ausgegeben wird.

Bereits am Abend zuvor deutete sich die Wetterlage mit zunehmender Bewölkung und einzelnen Schauern an. Am Sonntag selbst startet der Tag vielerorts noch sonnig und warm mit Temperaturen von bis zu 31 Grad im Süden des Landes. Doch im Laufe des Nachmittags nehmen Bewölkung und Instabilität deutlich zu. Besonders im Übergangsbereich zwischen der tropischen Warmluft und nachrückender kühlerer Luft können sich kräftige Gewitterzellen bilden. Laut NU.nl kann es dabei zu Wasseransammlungen auf Straßen kommen, wodurch die Gefahr von Aquaplaning steigt. Das KNMI warnt in diesem Zusammenhang auch vor der Möglichkeit, dass Äste durch plötzliche Windböen abbrechen können.

Die größte Gefahr bei diesen Wetterlagen besteht häufig darin, dass die extremen Verhältnisse sehr lokal auftreten können, aber mit hoher Intensität. Ein Gewitter kann beispielsweise innerhalb weniger Minuten einen Keller oder eine Unterführung überfluten, während es in der Nachbargemeinde trocken bleibt. Auch können Hagelkörner Schäden an Fahrzeugen und Pflanzen verursachen. Obwohl die Hagelkörner laut KNMI in der Regel unter zwei Zentimetern bleiben, ist bei empfindlichen Materialien bereits mit Beeinträchtigungen zu rechnen.

Meteorologisch entsteht das Unwetter durch die Kollision von sehr warmer, feuchter Luft mit deutlich kälterer Luftmasse. Dabei steigen warme Luftmassen mit hoher Geschwindigkeit auf, während kalte Luft absinkt. Dies ist eine Voraussetzung für Gewitterbildung. In den entstehenden Gewitterwolken können sich starke elektrische Spannungen aufbauen, die zu Blitz und Donner führen. Donnergrollen und dunkle Wolken sind dabei oft nur der Vorbote intensiver Niederschläge. Auch Fallwinde oder in Einzelfällen Windhosen sind bei solchen Wetterlagen möglich, wie das KNMI erläutert.

Im Verkehrsbereich ist besondere Vorsicht geboten. Aufgrund der starken Regenfälle und möglichen Hagelschauer kann es nicht nur zu Aquaplaning kommen, sondern auch zu Sichtbehinderungen. Autofahrerinnen und Autofahrer sollten ihre Geschwindigkeit den Wetterbedingungen anpassen und größere Pfützen meiden. Das KNMI empfiehlt zudem, Gartenmöbel und andere lose Gegenstände zu sichern, um Sachschäden durch plötzlich aufkommende Böen zu vermeiden.

Was bedeutet Code Gelb konkret?

Laut den vom KNMI veröffentlichten Kriterien wird Code Gelb dann ausgegeben, wenn örtlich mit einer oder mehreren der folgenden Erscheinungen zu rechnen ist: Windböen ab 60 km/h, starker Niederschlag von mehr als 30 Millimeter pro Stunde oder Hagel bis zwei Zentimeter. Zwar sind die Auswirkungen meist lokal begrenzt, können aber je nach Intensität durchaus gefährlich werden. Ein höheres Warnniveau, etwa Code Orange oder Rot, wird nur bei organisierteren und intensiveren Unwettern mit noch stärkeren Begleiterscheinungen wie größeren Hagelkörnern oder Windgeschwindigkeiten über 75 km/h ausgesprochen.

Das aktuelle Wettergeschehen wird voraussichtlich in den Abendstunden wieder abklingen. Nach mehreren Stunden intensiver Gewitter ist laut KNMI mit einer Wetterberuhigung zu rechnen. Dennoch sollten sich Bürgerinnen und Bürger auf mögliche kurzfristige Änderungen einstellen und aktuelle Warnungen verfolgen.