Information

einfach auf den Punkt gebracht

Turm eingestürzt: Valkenburg verliert Wahrzeichen

| letzte Änderung 17.03.2025 21:22 | von Redaktion

© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

VALKENBURG · Die historische Wilhelminatoren in Valkenburg ist am frühen Sonntagmorgen eingestürzt. Die Ursache des Einsturzes ist noch unklar. Die Rettungskräfte sind im Einsatz, um nach möglichen Opfern zu suchen, doch es gibt bislang keine Hinweise auf Verletzte oder Vermisste. Die Wilhelminatoren, ein 1906 errichtetes Rijksmonument, galt als eine der bekanntesten Touristenattraktionen der Region.

Der Einsturz ereignete sich gegen 6:45 Uhr auf der Heunsberg, einem der markantesten Höhenzüge der Stadt. Die ersten Notrufe gingen kurz darauf bei den Behörden ein, als Anwohner bemerkten, dass der Turm verschwunden war. Einsatzkräfte der Veiligheidsregio Limburg-Zuid rückten sofort aus und sicherten das Gebiet weiträumig ab.

Schon bald nach dem Einsturz begann die Suche nach möglichen Opfern. Drohnen mit Wärmebildkameras wurden eingesetzt, um Personen unter den Trümmern auszumachen, bevor Spürhunde das Gelände absuchen konnten. Trotz intensiver Bemühungen gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass sich jemand zum Zeitpunkt des Unglücks in oder nahe der Wilhelminatoren aufhielt.

Update 16.3. um 18:30 Uhr: Bei den Sucharbeiten nach dem Einsturz des Wilhelminaturms in Valkenburg wurden keine Opfer gefunden. Spezielle Rettungshunde schlugen zunächst an, vermutlich aufgrund von Kleidungsstücken unter den Trümmern, doch spätere Untersuchungen durch das deutsche Bergungsteam ergaben keine Hinweise auf verschüttete Personen. Bürgermeister Daan Prevoo betonte, dass es unwahrscheinlich war, dass sich Menschen im Turm aufhielten, wollte jedoch absolute Sicherheit. Die Ursache des Einsturzes ist weiterhin ungeklärt, doch laut Prevoo gab es keine seismischen Bewegungen in den unterirdischen Grotten, weshalb die Ursache oberirdisch, am Turm selbst oder in seiner direkten Umgebung, zu suchen ist.
Update 17.3. um 21:20 Uhr: Die Untersuchungen zur Ursache des Einsturzes des Wilhelminaturms in Valkenburg laufen weiter. Bereits 2022 wurde in der sechsten Etage Betonkrebs festgestellt, zudem gab es Rostschäden an der Stahlkonstruktion. Eine Baugenehmigung für die Sanierung lag vor, doch die Arbeiten hatten noch nicht begonnen. Experten vermuten, dass die strukturelle Schwächung durch die Schäden möglicherweise zum plötzlichen Einsturz führte. Die genaue Ursache bleibt jedoch unklar. Die niederländische Untersuchungsbehörde OVV wird morgen eine erste Begutachtung vornehmen, um zu entscheiden, ob eine umfassendere Untersuchung eingeleitet wird. Bürgermeister Prevoo betont, dass der Einsturz glücklicherweise keine Opfer forderte.

Ein Wahrzeichen verschwindet

Die Wilhelminatoren war eine Ikone Valkenburgs. Sie bot einen atemberaubenden Blick über das Geuldal und war bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebt. Der 35 Meter hohe Turm war über eine Seilbahn vom Stadtzentrum aus erreichbar und beherbergte zuletzt eine Brasserie. Für Wartungsarbeiten war der Turm bereits geschlossen, doch die eigentlichen Renovierungsmaßnahmen hatten noch nicht begonnen.

Der Einsturz des Bauwerks sorgt in der Region für Bestürzung. "Man kann sich Valkenburg ohne die Wilhelminatoren kaum vorstellen", sagte Manon Luijten von Visit Zuid-Limburg zu De Telegraaf. Viele Anwohner und Besucher teilen ihre Trauer in den sozialen Medien.

Rätsel um die Einsturzursache

Noch ist unklar, warum die Wilhelminatoren plötzlich einstürzte. Spekulationen reichen von baulicher Instabilität bis hin zu möglichen Auswirkungen des unterirdischen Gangsystems, das unter Valkenburg verläuft. Auch eine Gasexplosion könnte eine Rolle gespielt haben. Techniker des Energieversorgers Enexis haben vorsorglich Gas- und Stromleitungen abgeschaltet, um mögliche Gefahren auszuschließen.

Bereits in der Vergangenheit gab es Hinweise auf bauliche Mängel. Zwei Fußwege zur Wilhelminatoren wurden 2024 wegen Sicherheitsbedenken gesperrt, schreibt De Telegraaf. Der Zustand des Bauwerks war offenbar seit Jahren ein Thema, doch eine akute Gefahr war nicht bekannt.

Bedeutung für den Tourismus

Die Wilhelminatoren war eine der Hauptattraktionen von Valkenburg. Mit ihrem imposanten Erscheinungsbild und der exponierten Lage auf 145 Metern Höhe prägte sie das Stadtbild und zog zahlreiche Touristen an. Neben der Seilbahnverbindung gab es dort Möglichkeiten zum Abseilen und eine Panoramaterrasse.

Mit dem plötzlichen Verlust der Wilhelminatoren stellt sich nun die Frage, wie Valkenburg auf das Unglück reagieren wird. Die Betreiber der Seilbahn sowie lokale Tourismusverbände arbeiten daran, alternative Attraktionen und Programme für Besucher zu entwickeln.

Die Sicherheitsregion Limburg-Zuid appellierte an die Bevölkerung, das abgesperrte Gebiet zu meiden und den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen. Die Untersuchungen zur Ursache des Einsturzes dauern an.

Wilhelminaturm Valkenburg in 100 Worten
Der Wilhelminaturm in Valkenburg, Niederlande, war ein 30 Meter hoher Aussichtsturm auf dem Heunsberg. Er wurde 1906 aus Mergelstein im historistischen Stil mit neogotischen Elementen erbaut und bot einen weiten Blick über das Geuldal und das Limburger Hügelland. Ab 1954 konnte der Turm per Seilbahn erreicht werden. Während seiner Geschichte erfuhr er mehrere Renovierungen und war lange im Besitz der Familie Schetters-Bours. Ein beleuchtetes Kreuz prägte das Erscheinungsbild und war nachts weithin sichtbar. Heute Morgen stürzte der Turm plötzlich ein und hinterließ nur noch Ruinen an seinem einstmaligen Standort. Die Ursache des Einsturzes ist noch unklar, Untersuchungen sind im Gange.

Verschiedene niederländische Medien

L1 Nieuws

Heuvelland Vandaag

112 Limburg

Mehr über die Sicherheitskräfte in den Niederlanden erfahren? Wie arbeiten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste in den Niederlanden? Welche Notrufnummern gibt es, und wie reagieren die Behörden in Notfällen? Wenn Sie mehr über die Sicherheitsstruktur und den Katastrophenschutz in den Niederlanden erfahren möchten, besuchen Sie unsere ausführliche Informationsseite.

In eigener Sache

Bitte unterstütze uns

Unsere Aktivitäten und diese Webseite bieten wir kostenlos an. Wir tun dies gerne und freiwillig. Um unseren Service weiterhin anbieten zu können, schalten wir Werbung und nutzen Affiliate-Links. Deine Unterstützung, sei es durch Mitarbeit oder eine Spende in Höhe einer Tasse Kaffee über PayPal, ist uns sehr willkommen und hilft uns enorm.

Vielen Dank dafür!


Bild: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 1 und 7?

Weitere Nachrichten