TU Eindhoven verschiebt Lehrpläne und Prüfungen nach Cyberangriff
| von Redaktion

EINDHOVEN · Die Technische Universität Eindhoven (TU/e) hat beschlossen, die geplanten Prüfungen und Lehrveranstaltungen um eine Woche zu verschieben, nachdem das Netzwerk der Hochschule durch einen Cyberangriff lahmgelegt wurde. Die Wiederherstellung des Systems schreitet voran, jedoch bleiben Risiken bestehen. Ab Montag, 20.01.2025, sollen die netzwerkgebundenen Systeme wieder eingeschränkt verfügbar sein, wodurch Studierende und Lehrende mehr Zeit für Vorbereitung und Nacharbeit erhalten.
Die Entscheidung wurde vom Zentralen Krisenteam der TU/e in Absprache mit verschiedenen Gremien getroffen, um die Auswirkungen auf Studierende und Lehrende so gering wie möglich zu halten. Der Vorfall hat nicht nur die Vorbereitung auf Prüfungen behindert, sondern auch den regulären Lehrbetrieb sowie die rechtzeitige Abgabe von Arbeiten erschwert. Durch die Verschiebung der Lehrpläne wird die aktuelle Lehrperiode um eine Woche verlängert, wobei geplante Semesterferien und andere Deadlines entsprechend angepasst werden.
Fortschritte bei der Netzwerkwiederherstellung
Seit dem Angriff am 11. Januar arbeitet die TU Eindhoven intensiv an der Wiederherstellung ihrer IT-Systeme. Priorität haben dabei Plattformen wie Canvas, Teams und Osiris, die für Lehrzwecke unverzichtbar sind. Erste Fortschritte wurden bereits erzielt: Auf dem Campus ist das WLAN teilweise wieder verfügbar. Trotzdem wird es Wochen dauern, bis alle Funktionen vollständig wiederhergestellt sind.
Die Hochschule hat zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, darunter eine 24/7-Überwachung des Netzwerks, um weitere Angriffe zu verhindern. Ein externes Gutachten soll klären, ob die Reaktionen auf die Cyberattacke den Sicherheitsprotokollen entsprochen haben.
Auswirkungen auf die Lehrpläne
Durch die Verschiebung wird die kommende Woche als „Einholwoche“ genutzt, um Studierenden und Lehrenden die Möglichkeit zu geben, versäumte Inhalte nachzuholen. Dies hat zur Folge, dass die Prüfungswochen und das folgende Quartal um eine Woche verschoben werden. Die Universität hat versichert, dass die Lehrpläne entsprechend angepasst werden, um langfristige Beeinträchtigungen zu vermeiden.
Patrick Groothuis, Vizepräsident der TU/e und Vorsitzender des Krisenteams, betonte, dass die Interessen der Studierenden im Mittelpunkt der Entscheidung standen. „Wir wissen, dass die Verschiebung für alle Beteiligten zusätzliche Arbeit bedeutet, aber sie bietet die beste Lösung, um Chancengleichheit für unsere Studierenden zu gewährleisten“, erklärte Groothuis.
Unterstützung für Betroffene
Die Hochschule hat ein Kommunikationsnetz eingerichtet, um Studierende und Mitarbeitende über den aktuellen Stand zu informieren. Fragen können direkt an eine eingerichtete WhatsApp-Nummer (+31641683406) gerichtet werden. Zusätzlich wird betroffenen Lehrkräften und Studierenden bei der Bewältigung der organisatorischen Herausforderungen geholfen.
Externe Untersuchung eingeleitet
Wie bei früheren Vorfällen in der Hochschullandschaft wird auch dieser Angriff extern untersucht. Ziel ist es, Schwachstellen zu identifizieren und künftige Angriffe effektiver abwehren zu können. Erste Ergebnisse werden in den kommenden Wochen erwartet.
Der Vorfall verdeutlicht einmal mehr die Abhängigkeit moderner Hochschulen von stabilen IT-Systemen. Die TU Eindhoven plant daher, in Zukunft noch stärker in Cybersicherheitsmaßnahmen zu investieren, um derartigen Angriffen vorzubeugen und Studierende sowie Mitarbeitende besser zu schützen.
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