TU Eindhoven lahmgelegt: Cyberangriff legt Netzwerk lahm
| von Redaktion

EINDHOVEN · Ein Cyberangriff hat die Technische Universität Eindhoven (TU/e) am Abend des 11. Januar getroffen. In einer schnellen Reaktion wurde das gesamte interne Netzwerk offline genommen, wodurch Studierende und Mitarbeitende vorerst keinen Zugriff auf E-Mails, WLAN oder zentrale Plattformen wie Canvas haben. Der Vorfall fällt in die letzte Unterrichtswoche des Quartals, was die Vorbereitung auf bevorstehende Prüfungen massiv behindert. Die Universität hält die Maßnahme für notwendig, um größere Schäden zu verhindern.
Die TU Eindhoven informierte, dass der Angriff gegen 21 Uhr am Samstagabend entdeckt wurde. In der Nacht darauf entschied man sich, alle Server vom Netz zu trennen. Bis mindestens Dienstagmorgen bleiben die Systeme offline, während ein Team von IT-Experten die genaue Natur und das Ausmaß des Angriffs untersucht. Der Vizepräsident des Verwaltungsrats, Patrick Groothuis, betonte die Notwendigkeit dieser drastischen Schritte und appellierte an das Verständnis aller Betroffenen.
Verdächtige Aktivitäten und Sicherheitsmaßnahmen
Bereits vor dem Abschalten des Netzwerks wurden verdächtige Aktivitäten auf den Servern registriert. Noch gibt es keine Hinweise auf Datenverluste oder einen Erpressungsversuch, wie er bei der Universität Maastricht 2019 vorkam. Dort zahlte die Hochschule ein hohes Lösegeld in Kryptowährung, um den Betrieb wiederherzustellen. In Eindhoven sind jedoch die Ermittlungen noch im Gange, und die Polizei ist in die Untersuchungen eingebunden.
Die Universität warnt Mitarbeitende und Studierende vor einer Zunahme von Phishing-E-Mails, die die Unsicherheit ausnutzen könnten. Es wird dringend empfohlen, keine Links von unbekannten Absendern zu öffnen oder Login-Daten preiszugeben. Die TU/e betont, selbst keine verdächtigen E-Mails zu verschicken.
Auswirkungen auf den Universitätsbetrieb
Obwohl der Campus und die Gebäude weiterhin zugänglich sind, sind viele Dienste wie E-Mail, Teams und Zahlungssysteme in den Kantinen außer Betrieb. Besonders schwer wiegt der Vorfall für Studierende, die sich in der letzten Woche des Quartals auf Prüfungen vorbereiten. Dennoch zeigt sich die Universitätsleitung erleichtert, dass der Angriff nicht während einer intensiveren Lehrphase erfolgte. Die Mensen bleiben am Montag geschlossen, mit Ausnahme des Atlas-Gebäudes, wo alternative Zahlungslösungen organisiert wurden. Auch das interne Telefonsystem ist nicht funktionsfähig, während Notrufnummern weiterhin erreichbar sind.
Parallelen zu früheren Angriffen
Der Vorfall erinnert an den Angriff auf die Universität Maastricht Ende 2019, bei dem Kriminelle das Netzwerk mit Ransomware lahmlegten. Die TU Eindhoven erklärte, dass es bislang keine Hinweise auf eine ähnliche Art von Angriff gibt. Dennoch verdeutlicht der Vorfall die wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität im Hochschulbereich.
Die nächste offizielle Mitteilung der Universität wird am Montag um 16 Uhr erwartet. Bis dahin arbeiten IT-Experten rund um die Uhr an der Wiederherstellung des Systems und der Aufklärung des Angriffs. „Unsere oberste Priorität ist die Sicherheit und der Schutz der Daten unserer Studierenden und Mitarbeitenden“, heißt es in einer Stellungnahme.
Reaktionen und nächste Schritte
Studierende und Dozierende zeigen sich verständnisvoll, jedoch auch besorgt über die anhaltenden Einschränkungen. Der Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit robuster Cybersicherheitsmaßnahmen, insbesondere in akademischen Einrichtungen, die zunehmend von digitalen Plattformen abhängen. Ob die TU Eindhoven in der Lage sein wird, den Betrieb wie geplant am Dienstag wieder aufzunehmen, bleibt abzuwarten.
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