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Trinkwasser: Kochwarnung für Utrecht und Umgebung

| letzte Änderung 01.11.2025 09:38 | von Redaktion

Hinweis: Die Warnung, um Wasser abzukochen, wurden am 4. November durch Vitens aufgehoben. 
Trinkwasser erst 3 Minuteb kochen. | Quelle: HOLLAND.guide
Trinkwasser erst 3 Minuteb kochen. | Quelle: HOLLAND.guide

UTRECHT · Trinkwasser muss abgekocht werden: In mehreren Teilen der Region Utrecht ist das Leitungswasser verunreinigt. Das Wasserunternehmen Vitens hat am Samstagmorgen ein offizielles Kochadvies herausgegeben. Betroffen sind rund 125.000 Haushalte in Utrecht, Bilthoven, Bosch en Duin, De Bilt, Bunnik, Groenekan, Maarssen, Oud Zuilen, Tienhoven, Westbroek und Zeist. Das Wasser darf erst nach drei Minuten Abkochen getrunken oder zur Zubereitung von Speisen genutzt werden. Die Maßnahme gilt, nachdem in einer Trinkwasseranlage Enterokokken nachgewiesen wurden, Bakterien, die normalerweise im menschlichen Darm vorkommen. Laut Vitens sind insbesondere Personen mit geschwächtem Immunsystem gefährdet. Dazu zählen vor allem Schwangere, Kinder, ältere Menschen sowie Personen mit Vorerkrankungen oder anderen gesundheitlichen Einschränkungen. Wer leichte Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Übelkeit verspürt, müsse laut dem Versorger nicht sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Empfohlen wird in solchen Fällen, ausreichend zu trinken und die Entwicklung der Symptome zu beobachten. Das Unternehmen testet das Wasser laufend und erwartet frühestens bis Dienstag neue Ergebnisse.

Das Wasserunternehmen Vitens entdeckte die bakterielle Verunreinigung in der Nacht auf Samstag in einem Trinkwasserspeicher in Utrecht. Es handelt sich um Enterokokken, die in seltenen Fällen Magen- oder Darmerkrankungen verursachen können. Rund 125.000 Anschlüsse in der Region sind betroffen. Das Unternehmen weist darauf hin, dass das Wasser nach dreiminütigem Abkochen sicher ist und kein Flaschenwasser erforderlich ist. Dennoch kam es am Samstagmorgen in mehreren Supermärkten zu Hamsterkäufen. In einer Filiale der Albert Heijn in der Twijnstraat in Utrecht bildeten sich bereits vor Öffnung Schlangen. „Viertelstunde nach Öffnung hatten wir nur noch kleine Flaschen übrig“, erklärte eine Mitarbeiterin gegenüber dem ANP, schreiben NU.nl und RTV Utrecht. Die nächste Lieferung wird dort voraussichtlich erst Montag eintreffen.

» Alle Informationen seitens Vitens

Südlich von Bunnik und der A12 liegt das Wassergewinnungsgebiet Bunnik. Seit 1997 fördert Vitens dort jährlich 3,5 Millionen m³ Trinkwasser und versorgt damit rund 80.000 Einwohner in Houten und Umgebung. | Quelle: HOLLAND.guide
Südlich von Bunnik und der A12 liegt das Wassergewinnungsgebiet Bunnik. Seit 1997 fördert Vitens dort jährlich 3,5 Millionen m³ Trinkwasser und versorgt damit rund 80.000 Einwohner in Houten und Umgebung. | Quelle: HOLLAND.guide

Betroffene Haushalte

Das Kochgebot betrifft zahlreiche Stadtteile und Gemeinden in der Region Utrecht. Laut Vitens kann die Warnung jedoch je nach Ort und sogar Straße unterschiedlich ausfallen. Entscheidend ist, aus welchem Versorgungsgebiet das Wasser stammt. Deshalb sollte unbedingt der Postcodechecker auf der Webseite von Vitens genutzt werden, um die eigene Adresse genau zu prüfen.

Postleitzahlen im betroffenen Gebiet (unbedingt mit vollständiger Postleitzahl im Postcodechecker prüfen!!):

3511, 3512, 3513, 3514, 3515, 3521, 3522, 3523, 3524, 3525, 3526, 3527, 3528,
3531, 3532, 3533, 3534, 3541, 3542, 3551, 3552, 3553, 3554, 3555,
3561, 3562, 3563, 3564, 3565, 3566,
3571, 3572, 3573,
3581, 3582, 3583, 3584, 3585,
3602, 3611, 3612, 3615,
3704, 3721, 3722, 3723,
3731, 3732, 3735, 3737,
3981.

Wie RTV Utrecht berichtet, gilt das Kochgebot zum Beispiel in Teilen der Gemeinde Bunnik (3981) nur für einzelne Straßenzüge. Ein großer Teil des Ortes wird aus einem anderen Gebiet versorgt und ist nicht betroffen. Vitens betont, dass der Postcodecheck maßgeblich ist und die ursprüngliche Liste der vierstelligen Postleitzahlen nur eine erste Orientierung bietet.

Diese Postleitzahlen decken Teile der Städte und Orte Utrecht, Bilthoven, Bosch en Duin, De Bilt, Bunnik, Groenekan, Maarssen, Oud Zuilen, Tienhoven, Westbroek und Zeist ab. Bewohnerinnen und Bewohner dieser Gebiete sollten die Hinweise von Vitens strikt befolgen, bis das Unternehmen Entwarnung gibt.

» Postcodechecker auf der Vitens Informationsseite

Anweisungen für betroffene Haushalte

Vitens rät, das Leitungswasser drei Minuten abzukochen, bevor es zum Trinken, Zubereiten von Speisen oder zum Zähneputzen verwendet wird. Auch beim Waschen von Gemüse oder beim Zubereiten von Kaffee und Tee soll nur abgekochtes Wasser genutzt werden. Duschen und Händewaschen bleiben hingegen unbedenklich. Das Unternehmen betont, dass durch das Abkochen alle Keime zuverlässig abgetötet werden und das Wasser danach ohne Risiko konsumiert werden kann.

Besondere Vorsicht für gefährdete Gruppen

Das Kochgebot gilt für alle, doch bestimmte Gruppen sollten besonders achtsam sein. Dazu zählen Schwangere, Kinder, ältere Menschen und Personen mit einer geschwächten Abwehr oder bestehenden Vorerkrankungen. Wer leichte Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Übelkeit bemerkt, müsse laut Vitens nicht sofort einen Arzt aufsuchen, solle jedoch ausreichend trinken.

Laut Vitens darf geduscht werden, allgemein sollte aber Wasser gespart werden. | Quelle: HOLLAND.guide
Laut Vitens darf geduscht werden, allgemein sollte aber Wasser gespart werden. | Quelle: HOLLAND.guide

Kommunikation und Dauer der Warnung

Vitens informierte betroffene Kunden per SMS und E-Mail. Zusätzlich wurden Einrichtungen mit besonderem Versorgungsbedarf wie Krankenhäuser telefonisch kontaktiert. Eine Sprecherin von Vitens rief dazu auf, die Warnung auch in Nachbarschaftsgruppen oder über soziale Medien zu verbreiten, damit niemand uninformiert bleibt. Wie lange das Kochgebot bestehen bleibt, ist unklar. Für die Aufhebung sind laut Vitens zwei saubere Tests erforderlich. Spätestens am Dienstag, dem 4. November, soll eine neue Mitteilung erfolgen.

Hintergrund: Wie es zur Verunreinigung kam

Nach Angaben von Vitens werden jährlich rund 200.000 Proben getestet, um die Wasserqualität zu sichern. Eine bakterielle Kontamination entstehe in der Regel durch äußere Einflüsse wie Leitungsbrüche oder Wartungsarbeiten. Das Unternehmen betont, dass die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher oberste Priorität haben. Man arbeite intensiv daran, die Ursache zu beseitigen und das Trinkwasser so schnell wie möglich wieder uneingeschränkt nutzbar zu machen.

Verhaltensempfehlungen im Alltag

Vitens bittet die Bevölkerung, kein Flaschenwasser zu horten, um Vorräte für Menschen zu sichern, die keine Möglichkeit zum Abkochen haben. Der Versorger verteilt kein Trinkwasser, da das Leitungswasser weiterhin nutzbar bleibt, es muss lediglich vor Gebrauch abgekocht werden. Wer über einen Wasserenthärter verfügt, sollte sich beim jeweiligen Hersteller über die empfohlene Vorgehensweise informieren.

Das Leitungswasser in den betroffenen Gebieten darf derzeit nur nach dreiminütigem Abkochen genutzt werden, wenn es zum Trinken, Zubereiten von Speisen oder Getränken, etwa für Kaffee, Tee, Limonade oder zum Waschen von Gemüse, oder zum Zähneputzen verwendet wird.

Normales Duschen und Händewaschen mit Leitungswasser ist weiterhin unbedenklich. Auch Wasser, das direkt zum Kochen von Speisen genutzt wird, muss nicht vorher abgekocht werden.

Vitens arbeitet nach eigenen Angaben intensiv an einer Lösung und testet das Trinkwasser fortlaufend. Wie lange das Kochgebot bestehen bleibt, lässt sich derzeit nicht sagen. Spätestens am Dienstag, dem 4. November 2025, soll eine neue Mitteilung erfolgen. Nach Angaben des Unternehmens ist das Wasser nach dreiminütigem Abkochen vollständig sicher, da alle Bakterien abgetötet werden. Der Versorger betont außerdem, dass kein Flaschenwasser gekauft werden muss und ruft dazu auf, vorhandene Vorräte in den Geschäften für Menschen freizuhalten, die keine Möglichkeit haben, Wasser selbst abzukochen.

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