Information

einfach auf den Punkt gebracht

Tödliche Schüsse im Supermarkt Vlissingen

| letzte Änderung 25.06.2025 08:33 | von Redaktion

Politie | Foto: Holland.guide

VLISSINGEN · Zwei Schießereien innerhalb weniger Stunden erschüttern die Küstenstadt Vlissingen. In der Nacht wurde ein junger Mann am Bellamypark durch eine Kugel verletzt. Nur wenige Stunden später fielen erneut Schüsse, diesmal in einer Supermarktfiliale im Wohnviertel Papegaaienburg. Ein Mann kam dabei ums Leben. Die Polizei ermittelt mit Hochdruck in beiden Fällen. Ob es einen Zusammenhang gibt, ist noch unklar. Während der mutmaßliche Täter im Supermarkt inzwischen gefasst ist, läuft die Fahndung nach dem nächtlichen Schützen weiter.

Am Sonntagmittag eskalierte ein Streit in einer Jumbo-Filiale im Vlissinger Stadtteil Papegaaienburg. Laut Polizei kam es innerhalb des Geschäfts zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen, in deren Verlauf ein Schuss fiel. Das Opfer, ein Mann, wurde schwer verletzt und brach in der Nähe des Supermarkteingangs zusammen. Trotz sofortiger Reanimationsversuche durch die Rettungskräfte verstarb der Mann kurze Zeit später. Die Polizei sperrte den Bereich ab und begann mit der Spurensicherung. Mehrere Augenzeugen wurden befragt. Der Tatverdächtige flüchtete zunächst, konnte jedoch nach kurzer Zeit von den Einsatzkräften festgenommen werden. Noch ist unklar, was genau zu dem tödlichen Zwischenfall geführt hat.

Zweites Schussopfer in derselben Nacht

Nur wenige Stunden zuvor wurde ein weiterer Vorfall gemeldet: Gegen vier Uhr morgens wurde ein 22-jähriger Mann aus Vlissingen in der Nähe des Bellamyparks angeschossen. Der Tat ging offenbar eine persönliche Konfrontation voraus. Eine Gruppe junger Männer traf laut Polizei auf einen Unbekannten, der gezielt einen von ihnen ansprach. Kurz darauf fiel ein Schuss. Das Opfer blieb verletzt zurück und wurde zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Der Schütze flüchtete unerkannt. Die Ermittler bitten Anwohner mit Türkamera-Aufzeichnungen, ihre Aufnahmen bereitzustellen. Auch Zeugen werden weiterhin dringend gesucht.

Sicherheitslage in Vlissingen bleibt angespannt

Die beiden Vorfälle erinnern an eine Serie von Schusswaffendelikten im Frühjahr 2024. Damals war es ebenfalls zu mehreren gewalttätigen Zwischenfällen gekommen, was die Gemeinde veranlasste, Teile der Innenstadt bis zum 12. September 2025 als sogenanntes „Veiligheidsrisicogebied“ auszuweisen. In diesen Risikozonen darf die Polizei präventiv Personen durchsuchen. Das Wohngebiet Papegaaienburg, in dem der tödliche Vorfall im Supermarkt geschah, liegt allerdings außerhalb dieses Bereichs. Die Maßnahme gilt aktuell noch bis September.

Polizei bittet um Hinweise

Sowohl im Fall der nächtlichen Schießerei als auch beim tödlichen Zwischenfall im Supermarkt ruft die Polizei mögliche Zeugen auf, sich unter der Nummer 0900-8844 zu melden. Auch wenn bereits viele Personen vor Ort befragt wurden, schließen die Behörden nicht aus, dass sich weitere relevante Hinweise aus der Bevölkerung ergeben könnten. Offiziell ist derzeit noch unklar, ob zwischen den beiden Ereignissen eine Verbindung besteht.

Nachtrag, 25. Juni 2025:

Familiäre Hintergründe und Betroffenheit in Vlissingen

Nach dem tödlichen Schusswaffeneinsatz am Sonntag in einem Supermarkt im Vlissinger Stadtteil Papegaaienburg mehren sich die Hinweise auf ein familiäres Motiv. Wie Omroep Zeeland berichtet, erklärte Bürgermeister Bas van den Tillaar, dass es sich „wirklich um eine Angelegenheit im privaten Umfeld“ handele. Rund zwanzig Bürgerinnen und Bürger nahmen an einer eigens einberufenen Versammlung im Rathaus teil, um ihre Sorgen zu äußern. Neben dem Bürgermeister waren auch Bezirksbeamte und psychosoziale Betreuungsteams anwesend. Die Betroffenheit in der Gemeinde ist groß. Van den Tillaar zeigte Verständnis: „Man ist einfach beim Einkaufen und wird mit so etwas konfrontiert.“ Der Fall war bereits das fünfzehnte Schusswaffenereignis in Vlissingen seit Anfang 2024. Ob die präventiven Sicherheitsmaßnahmen, die bislang nur im Stadtzentrum gelten, künftig auch auf Papegaaienburg ausgeweitet werden, ist laut Van den Tillaar noch unklar. Die Familie des 44-jährigen Opfers kündigte zudem eine stille Gedenkveranstaltung für Freitag, den 27. Juni, an. Alle Teilnehmenden sollen in Weiß erscheinen.

In eigener Sache

Bitte unterstütze uns

Unsere Aktivitäten und diese Webseite bieten wir kostenlos an. Wir tun dies gerne und freiwillig. Um unseren Service weiterhin anbieten zu können, schalten wir Werbung und nutzen Affiliate-Links. Deine Unterstützung, sei es durch Mitarbeit oder eine Spende in Höhe einer Tasse Kaffee über PayPal, ist uns sehr willkommen und hilft uns enorm.

Vielen Dank dafür!


Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 8 und 4.

Weitere Nachrichten