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Sturm Benjamin (Joshua): Code Oranje für Küstenregionen

| letzte Änderung 24.10.2025 12:15 | von Redaktion

Hinweis der Redaktion: neue Informationen unten im Artikel
Wetterwarnung vom 23.10.2025 um 6:06 Uhr | Quelle: knmi.nl
Wetterwarnung vom 23.10.2025 um 6:06 Uhr | Quelle: knmi.nl

ROTTERDAM · Ab Donnerstagabend gilt in den Niederlanden eine Unwetterwarnung der Stufe Code Oranje. Das Königliche Niederländische Meteorologische Institut (KNMI) warnt vor Sturm Benjamin, der vom Südwesten her aufzieht und sehr schwere Windstöße von bis zu 120 Kilometern pro Stunde mit sich bringt. Vor allem die westlichen Küstenprovinzen müssen mit erheblichem Sturm- und Verkehrsschaden rechnen. Für den Rest des Landes gilt Code Gelb. Laut KNMI beginnt der Sturm gegen 18 Uhr in Zeeland, erreicht gegen 20 Uhr Zuid-Holland und später in der Nacht Noord-Holland und die Waddeneilanden. Experten raten, nicht zu unterschätzen, dass es zunächst ruhig sein kann, bevor die Windgeschwindigkeiten binnen Minuten stark zunehmen. Auch Rijkswaterstaat bereitet vorsorgliche Maßnahmen vor, etwa an der Hollandsche IJsselkering. Am Freitag lässt der Wind nur langsam nach.

Der niederländische Wetterdienst KNMI hat am Mittwoch vor gefährlichem Wetter durch Sturm Benjamin gewarnt. Die Unwetterwarnung Code Oranje tritt am Donnerstagabend in Kraft und betrifft zunächst Zeeland, später Zuid-Holland, Noord-Holland und die Waddeneilanden. In den übrigen Landesteilen gilt Code Gelb. Laut KNMI können die Windstöße an der Küste 100 bis 120 Kilometer pro Stunde erreichen, im Landesinneren bis zu 80 Kilometer pro Stunde. Die Böen kommen aus westlicher bis nordwestlicher Richtung. Neben Schäden durch umstürzende Bäume und herabfallende Gegenstände wird mit erheblichen Verkehrsbehinderungen gerechnet. Das Wetterinstitut ruft die Bevölkerung dazu auf, Gartenmöbel und Mülltonnen zu sichern, Fahrzeuge nicht unter Bäumen zu parken und unnötige Fahrten zu vermeiden.

Die ersten Auswirkungen der Sturmfront werden am Donnerstagabend im Südwesten spürbar sein. In der Nacht auf Freitag breitet sich das Sturmfeld über das ganze Land aus. Es soll zunächst in einigen Regionen nahezu windstill bleiben, bevor die Windgeschwindigkeit abrupt zunimmt. Die Kernzone des Tiefdruckgebiets zieht direkt über die Niederlande, wodurch es südlich davon zu heftigen Böen kommt. Das kann innerhalb weniger Minuten den Unterschied zwischen Windstärke 2 und Windstärke 9 bedeuten.

Küstenregionen besonders betroffen

Wie KNMI mitteilt, sind in den westlichen Küstengebieten sehr schwere Windstöße zwischen 100 und 120 Kilometern pro Stunde möglich. Besonders gefährdet sind die Provinzen Zeeland, Zuid-Holland und Noord-Holland. Rijkswaterstaat kündigte an, geplante Arbeiten an der A58 zwischen De Stok und Zoomland zu verschieben. Zudem wird geprüft, ob die Hollandsche IJsselkering geschlossen werden muss. Für Freitag wird weiterhin unbeständiges Wetter mit Regen und Wind erwartet, insbesondere im Norden und Nordwesten.

Auswirkungen auf Verkehr und Infrastruktur

Der Wetterdienst warnt, dass Sturm Benjamin für erhebliche Beeinträchtigungen im Straßen- und Luftverkehr sorgen könnte. Leere Lkw, Fahrzeuge mit Anhängern sowie Fahrräder und Motorräder sind besonders gefährdet. Auch Bahnreisende müssen mit Verspätungen rechnen. Die Nederlandse Spoorwegen (NS) prüft, ob die Fahrpläne angepasst werden müssen. Zudem können Dämme und Brücken zeitweise geschlossen werden.

Verhaltensempfehlungen von KNMI

Das KNMI rät, während der Sturmphase auf unnötige Fahrten zu verzichten und besonders in Küstennähe und auf Brücken vorsichtig zu sein. Spaziergänge, Wassersport oder andere Outdoor-Aktivitäten sollen vermieden werden. Bürgerinnen und Bürger werden aufgefordert, aktuelle Wetterwarnungen in der KNMI-App zu verfolgen. Auch die Feuerwehr empfiehlt, lose Gegenstände zu sichern und Fenster sowie Türen geschlossen zu halten.

Dauer und Entwicklung

Sturm Benjamin wird voraussichtlich in der Nacht zu Freitag seinen Höhepunkt erreichen. Am Freitag bleibt es in weiten Teilen des Landes windig, mit Spitzen im Norden und Nordwesten. Die Temperaturen liegen um 11 Grad, begleitet von kräftigen Regenfällen. Nach Einschätzung des KNMI nimmt die Windstärke im Verlauf des Freitags allmählich ab, zuletzt im Waddengebiet.

Wetterbericht KNMI

KNMI, 23. Oktober 2025, 21:04 UHR LT

Code Oranje wegen Beeinträchtigungen durch Sturm Benjamin In den westlichen Küstengebieten und im Wattengebiet können sehr schwere Windböen auftreten. Dafür gilt Code Oranje. Anderswo besteht die Möglichkeit schwerer Windböen. Dafür wurde Code Gelb ausgegeben. Durch den Wind können Bäume umstürzen, und es besteht die Möglichkeit von materiellen Schäden sowie Behinderungen für den Straßenverkehr und den öffentlichen Verkehr. Von Süden her lässt der Wind langsam nach. Was kann ich erwarten und was kann ich tun? Mehr Details Die Windböen kommen aus westlicher bis nordwestlicher Richtung. In den westlichen Küstengebieten und im Wattengebiet sind sehr schwere Windböen von 100–120 km/h möglich. Anderswo werden schwere Windböen von 80–90 km/h erwartet und weiter im Landesinneren etwa 80 km/h.

Namensgebung von Stürmen: Unterschiedliche Systeme in Europa

Seit 2019 vergibt der Königliche Niederländische Meteorologische Dienst (KNMI) Namen für Stürme, wenn diese mit einer Wetterwarnung der Stufe „Code Oranje“ oder „Code Rood“ für Windböen verbunden sind. Ziel ist es, die Wahrnehmung von Wettergefahren zu erhöhen und die Kommunikation über bevorstehende Unwetter zu vereinfachen. Untersuchungen zeigen, dass benannte Stürme mehr Aufmerksamkeit erzeugen und dazu beitragen, dass die Bevölkerung rechtzeitig Schutzmaßnahmen ergreift. In Ausnahmefällen kann auch ein Sturm mit „Code Geel“ benannt werden.

Die Vergabe der Namen erfolgt nach internationalen Absprachen. Das KNMI arbeitet dabei innerhalb der sogenannten „Westgruppe“ des europäischen Wetterdienstnetzwerks EUMETNET eng mit dem britischen Met Office und dem irischen Met Éireann zusammen. Jede Saison erhält eine vorbereitete Liste mit alphabetisch sortierten Namen, die gemeinsam verwendet wird. Sobald ein Sturm von einem der drei Länder benannt wurde, übernehmen die anderen Partner denselben Namen für ihre Warnmeldungen.

Unterschiedliche Namen in Deutschland und den Niederlanden

Der aktuelle Sturm zeigt erneut, dass die Benennung von Unwettern in Europa nicht einheitlich geregelt ist. Während das KNMI den aufziehenden Herbststurm Benjamin nennt, trägt er in Deutschland den Namen Sturmtief Joshua. Ursache für die unterschiedlichen Bezeichnungen ist, dass Deutschland ein eigenständiges System zur Namensvergabe nutzt, das vom Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin organisiert wird. Dort können Privatpersonen oder Unternehmen die Patenschaft für Hoch- und Tiefdruckgebiete erwerben und den Namen selbst bestimmen. Da Deutschland keiner der EUMETNET-Namensgruppen angehört, entstehen regelmäßig Abweichungen bei der Bezeichnung derselben Wetterlage.

Einheitliche Kommunikation als Ziel

Die unterschiedlichen Namenssysteme können besonders in Grenzregionen wie dem Niederrhein oder Limburg für Verwirrung sorgen, wenn Warnungen in zwei Ländern unterschiedliche Sturmbezeichnungen tragen. Das KNMI und seine Partner aus der Westgruppe verfolgen deshalb das Ziel, durch gemeinsame Namenslisten und abgestimmte Kommunikation die grenzüberschreitende Verständlichkeit zu verbessern. Dennoch bleiben Unterschiede bestehen, solange einzelne Länder – wie Deutschland oder Frankreich – eigene Namenssysteme pflegen.

Klimatische Entwicklungen

Trotz der zunehmenden Wahrnehmung extremer Wetterereignisse zeigt sich laut KNMI bisher keine langfristige Zunahme der Zahl schwerer Stürme in den Niederlanden. Allerdings warnen Klimamodelle vor einem höheren Risiko durch Sturmfluten infolge des steigenden Meeresspiegels. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit wird sich nach aktueller Forschung in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich nicht wesentlich verändern, die Folgen einzelner Stürme jedoch stärker zu spüren sein – insbesondere in Küstenregionen.

Stürme wie Benjamin beziehungsweise Joshua verdeutlichen, wie wichtig eine klare und international abgestimmte Wetterkommunikation ist, um Bevölkerung, Behörden und Einsatzkräfte rechtzeitig vor den möglichen Auswirkungen schwerer Unwetter zu warnen.

Weitere Informationen

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Wettervorhersagen
Verkehr

 

Updates

23.10.2025, 07:25 Uhr

Sturm kommt früher

Sturm Benjamin erreicht das Land früher als zunächst erwartet. Die Warnung Code Oranje wurde entsprechend vorverlegt: In Zeeland gilt sie ab 14 Uhr, in Zuid-Holland ab 15 Uhr, in Noord-Holland und im IJsselmeergebiet ab 18 Uhr, auf den Waddeneilanden ab 20 Uhr. Im Laufe des Freitagvormittags zieht der Sturm wieder ab. Das KNMI rät, die aktuellen Wetterberichte auf seiner Website oder in der KNMI-App zu verfolgen.

23.10.2025, 13:30 Uhr

Erste Schäden

Sturm Benjamin erreicht die Niederlande mit voller Wucht und sorgt bereits für erste Schäden und Einschränkungen. Es gilt seit dem Mittag Code Oranje für die westlichen Küstenprovinzen – ab 14 Uhr in Zeeland, 15 Uhr in Zuid-Holland, 18 Uhr in Noord-Holland und im IJsselmeergebiet, 20 Uhr auf den Waddeneilanden. Im übrigen Land bleibt Code Gelb aktiv.

In Tilburg wurde am Vormittag die erste Sturmschadensmeldung registriert: Ein Baum fiel auf einen Autoanhänger, außerdem stürzte eine Mauer ein. Verletzt wurde niemand. Der Wind wird am Nachmittag weiter zunehmen, mit Böen bis 120 km/h an der Küste und bis zu 90 km/h im Landesinneren.

Der Bahnverkehr ist ebenfalls betroffen. Die NS fährt ab 15 Uhr zwischen Roosendaal und Vlissingen mit weniger Zügen. ProRail hält Einsatzteams bereit, um bei Störungen schnell eingreifen zu können. Wenn der Wind zu stark wird, können Bauarbeiten und Güterterminals vorübergehend stillgelegt werden.

Auch der Flugverkehr leidet unter den Bedingungen: KLM hat laut NOS bereits 84 Flüge gestrichen, vor allem am Flughafen Schiphol, wo am Abend weitere Annullierungen und Verspätungen erwartet werden. Am Flughafen Rotterdam sind bisher nur wenige Verbindungen betroffen.

Rijkswaterstaat rechnet mit einem sehr schwierigen Abendverkerh, insbesondere auf Brücken und Autobahnen. Der ANWB rät, die Geschwindigkeit zu reduzieren, Abstand zu halten und keine Fahrten mit Anhänger oder Wohnwagen zu unternehmen.

In Frankreich wurden laut Météo-France bereits Windgeschwindigkeiten von bis zu 161 km/h gemessen, und das Unwetter zieht nun über Belgien Richtung Zeeland. Die britische Met Office meldet, dass der Sturm das Vereinigte Königreich hinter sich gelassen hat und sich weiter nach Dänemark verlagert.

Auch der Fährverkehr ist beeinträchtigt: Die DFDS-Minicruise zwischen IJmuiden und Newcastle wurde gestrichen, die Princess Seaways legt bereits um 15:00 Uhr statt um 17:30 Uhr ab. Zudem wurden Fußballspiele in Rotterdam und Alkmaar vorgezogen: Feyenoord spielt bereits um 16:30 Uhr, AZ Alkmaar um 18:45 Uhr.

Meteorologe Marco Verhoef weist NOS darauf hin, dass es unmittelbar vor dem Durchzug der Sturmfront kurzzeitig windstill sein kann, bevor sich innerhalb weniger Minuten Windstärke 9 entwickelt. „Das kann das Gefühl vermitteln, es sei vorbei – doch dann wird es plötzlich heftig.“

23.10.2025, 13:50 Uhr

Fußball

Der starke Wind durch Sturm Benjamin hat nun auch direkte Auswirkungen auf den europäischen Fußball. Das Europa-League-Spiel Feyenoord Rotterdam gegen Panathinaikos wurde erneut verschoben und beginnt heute Abend um 21:00 Uhr in De Kuip, diesmal mit Publikum.

Ursprünglich sollte die Partie bereits um 18:45 Uhr stattfinden, war dann wegen der Unwetterwarnung des KNMI (Code Oranje) auf 16:30 Uhr vorverlegt worden. Da der Sturm jedoch früher als erwartet auf die niederländische Küste trifft, hielten die UEFA, die lokalen Behörden und beide Vereine die frühe Anstoßzeit für nicht sicher. Viele Fans, die bereits auf dem Weg ins Stadion waren, reagierten verärgert über die späte Entscheidung.

Das Spiel des AZ Alkmaar gegen Slovan Bratislava in der Conference League bleibt nach aktuellem Stand bei 18:45 Uhr, wie die Behörden bestätigten.

Der Sturm sorgt weiterhin für erhebliche Beeinträchtigungen im Verkehr und öffentlichen Leben. Besonders in Zeeland und Zuid-Holland gelten seit dem Nachmittag schwere Unwetterwarnungen, mit Böen bis 120 km/h und Gefahren durch umstürzende Bäume sowie herumfliegende Gegenstände.

Tipp: Gut auf der Webseite des Vereins informieren!

23.10.2025, 13:55 Uhr

Fähren zu den Nordseeinseln

Die Folgen von Sturm Benjamin treffen zunehmend auch den Fährverkehr. Mehrere Reedereien haben für Donnerstagabend und Freitag Änderungen und Ausfälle angekündigt.

Die Reederei TESO warnt, dass Überfahrten zwischen Texel und Den Helder am Donnerstagabend (23. Oktober) sowie am Freitagmorgen (24. Oktober) witterungsbedingt ausfallen können. Reisende sollen ihre Planung anpassen und die aktuellen Abfahrtszeiten auf der TESO-Website prüfen.

Auch Wagenborg Passagiersdiensten (WPD) meldet Einschränkungen: Aufgrund von hohen Wasserständen fallen am Freitag mehrere Verbindungen zwischen Ameland und Holwert sowie Lauwersoog und Schiermonnikoog aus. Teilweise wurden Abfahrten vorverlegt oder gestrichen. WPD informiert betroffene Passagiere direkt, Qbuzz passt das Anschlussbusnetz entsprechend an.

Die Reederei Doeksen hat ihre Fahrpläne für Freitag, 24. Oktober, zwischen Harlingen, Terschelling und Vlieland umfangreich geändert. Mehrere Schnell- und Fährverbindungen wurden gestrichen oder verschoben, da starker Wind und hoher Wasserstand das Anlegen an den Häfen erschweren. Besonders auf Vlieland wird Wasser auf den Kaianlagen erwartet.

Alle Fährgesellschaften bitten um Verständnis und raten Reisenden, sich vor Fahrtantritt über aktuelle Änderungen auf den jeweiligen Webseiten zu informieren.

23.10.2025, 20:20 Uhr

Code Oranje gilt entlang der gesamten Küste. Sturm Benjamin zieht weiter zu den Nordseeinseln

Flugverkehr Schiphol meldet Dutzende Annullierungen. Mit Verspätungen ist weiter zu rechnen.
Sturmflut Rijkswaterstaat schließt die Hollandsche IJsselkering gegen 23:45 Uhr wegen hoher Wasserstände.
Bahn HSL zwischen Amsterdam Zuid und Breda war zeitweise gesperrt. Der Verkehr läuft wieder an. Regionale Anpassungen bestehen fort.
Straßenverkehr Abendspitze stärker als üblich. Laut Rijkswaterstaat keine großen Zwischenfälle. Markerwaarddijk eingeschränkt für Lkw und Fahrzeuge mit Anhänger.
Schäden und Vorfälle Erste Meldungen aus mehreren Städten. In Eindhoven löste sich ein Fenster in einem Hotel. In Den Haag fiel ein Baum auf die Oberleitung einer Trambahn. In Yerseke überflutete Hafenwasser Teile eines Parkplatzes.
Wetterlage Küste mit sehr schweren Böen bis 120 km pro Stunde. Im Binnenland verbreitet 80 bis 90 km pro Stunde. In den Waddengebieten anhaltend sehr schwere Böen in der Nacht.

23.10.2025, 21:00 Uhr

Offiziell von einem Sturm die Rede

An der Wetterstation Houtribdijk (dem Deich zwischen Enkhuizen und Lelystad, der das IJsselmeer vom Markermeer trennt) wurde offiziell ein Sturm gemessen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde das Wort „Sturm“ zwar verwendet, um das unruhige Wetter zu beschreiben, doch ab jetzt gilt auch meteorologisch, dass tatsächlich ein Sturm vorliegt.

Von einem offiziellen Sturm spricht man erst, wenn an einer der KNMI-Wetterstationen mindestens eine Stunde lang Windstärke 9 gemessen wird. Dabei muss dieser Zeitraum zwischen zwei vollen Stunden liegen, also zum Beispiel von 19:00 Uhr bis 20:00 Uhr.

23.10.2025, 22:10 Uhr

In Nord-Nord-Holland viele Einsätze

Die Sicherheitsregion Noord-Holland Noord meldet seit dem Abend zahlreiche Einsätze aufgrund von Sturmschäden durch Benjamin. Laut NH Nieuws ist die Lage „sehr beschäftigt“, genaue Zahlen liegen jedoch noch nicht vor. Es geht um umgestürzte Bäume, beschädigte Fassaden und Dächer.

Andere Regionen berichten von einer ruhigeren Situation: In Amsterdam-Amstelland gab es gegen 20:00 Uhr lediglich eine Schadensmeldung, in der Region Haaglanden etwa zwanzig Fälle, vor allem abgebrochene Äste und lose Dachziegel. Die Sicherheitsregion Rijnmond spricht von „etwas mehr Arbeit als gewöhnlich“, jedoch ohne kritische Vorfälle.

Laut KNMI wurde in Noord-Holland bislang keine offizielle Sturmstärke erreicht, auch wenn örtlich kräftige Windböen verzeichnet wurden, in Den Helder bis zu 83 km/h. Auf dem Houtribdijk zwischen Enkhuizen und Lelystad wurde hingegen eine offizielle Sturmstunde mit Windstärke 9 gemessen. In der Nacht kann es weiterhin zu sehr schweren Windböen bis 120 km/h kommen, insbesondere entlang der Nordseeküste und auf den Waddeneilanden.

24.10.2025, 12:10 Uhr

Schäden, Versicherung und Schadensregulierung

Nach dem Durchzug von Sturm Benjamin zeigt sich das Ausmaß der Schäden in den Niederlanden überschaubar. Laut NOS wurden zwar vielerorts umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und überflutete Kaianlagen gemeldet, doch größere Zwischenfälle oder Verletzte blieben aus. Besonders betroffen waren Zeeland, Zuid-Holland und Noord-Holland, wo Windböen von teils über 100 Kilometern pro Stunde registriert wurden. Auch die Hollandsche IJsselkering wurde vorsorglich geschlossen, während am IJsselmeer und auf den Waddeneilanden noch bis zum frühen Freitagmorgen Code Geel galt.

Wie AD berichtet, ist die Regulierung von Sturmschäden oft komplizierter, als viele Betroffene annehmen. Laut Versicherungsexperte Michel Ypma von Independer wird ein Schaden nur dann als Sturmereignis anerkannt, wenn mindestens Windstärke 7 erreicht wurde. Liegt die Windgeschwindigkeit darunter, besteht in der Regel kein Anspruch auf Entschädigung.

Darüber hinaus gilt bei den meisten Versicherern ein Eigenrisiko zwischen 100 und 500 Euro. Schäden am Haus – etwa durch herabgefallene Dachziegel oder umgestürzte Zäune – sind über die Wohngebäudeversicherung abgesichert, während Gartenmöbel oder Trampoline nur ersetzt werden, wenn sie ausreichend gesichert waren.

Für Fahrzeuge kommt eine Entschädigung nur infrage, wenn eine Teil- oder Vollkaskoversicherung (WA-casco / allrisk) besteht. Wer lediglich eine Haftpflichtversicherung hat, kann höchstens den Verursacher – etwa den Nachbarn bei einem herabgefallenen Dachziegel – über dessen Haftpflicht in Anspruch nehmen.

Mieter müssen Sturmschäden an der Immobilie nicht selbst tragen, da diese durch die Gebäudeversicherung des Vermieters abgedeckt sind. Für eigene beschädigte Gegenstände greift die Hausratversicherung. Allerdings kann mangelnde Instandhaltung dazu führen, dass Versicherungen die Zahlung ganz oder teilweise verweigern.

Ypma rät, Schäden umgehend zu melden und vor Reparaturen den Versicherer oder einen Gutachter zu kontaktieren – außer bei Gefahr im Verzug.

Nicht versichert sind laut AD in der Regel:

  • Schäden bei Windstärken unter 7
  • Schäden durch Regen bei geöffneten Fenstern oder Türen
  • Schäden infolge von schlechtem Gebäudezustand
  • Überflutungsschäden außerhalb von Hochwasserschutzgebieten

Insgesamt bleibt die Bilanz von Sturm Benjamin glimpflich: Sachschäden ja, aber keine Verletzten und für Versicherte eventuell kein finanzieller Ausgleich.

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@boomeik auf x.com: "So prallt Benjamin auf die Oosterscheldekering und die Dünen von Walcheren. Beeindruckend, das mitzuerleben. Ich konnte mich gerade noch auf den Beinen halten."



Anmerkung der Redaktion:
23.10.2025, 07:10 Uhr: Wetterwarnung KNMI aktualisiert
23.10.2025, 07:24 Uhr: "Updates" hinzugefügt
23.10.2025, 20:35:24 Uhr: Youtube Videos hinzugefügt

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