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Stromausfall legt Schiphol-Verbindungen lahm

| von Redaktion

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Züge stehen still. | Foto: Holland.guide

SCHIPHOL · Massive Zugausfälle nach Kabelbrand: Eine schwere Störung im Zugverkehr zwischen Schiphol, Amsterdam und Utrecht sorgt seit dem frühen Dienstagmorgen für erhebliche Probleme im Bahnverkehr der Niederlande. Grund ist ein Brand in Kabeln nahe des Flughafens Schiphol, der laut ProRail eine erhebliche Stromstörung verursachte. Die Reparaturarbeiten werden voraussichtlich bis mindestens 18:00 Uhr andauern. Die niederländische Bahn NS rät betroffenen Fahrgästen zur Nutzung der Amsterdamer Metro. Auch durch die parallele NAVO-Top in Den Haag kommt es in der Randstad zu zusätzlichen Verkehrsbehinderungen.

Seit etwa 03:45 Uhr am Dienstagmorgen ist der Bahnverkehr zwischen Schiphol Airport und den Städten Amsterdam und Utrecht weitgehend zum Erliegen gekommen. Nach Angaben der niederländischen Bahn NS und des Infrastrukturverwalters ProRail wurde die Störung durch einen Brand in Stromkabeln entlang der Schienen verursacht. Die dabei entstandenen Schäden seien erheblich. Besonders betroffen sind die Streckenabschnitte zwischen Schiphol und Amsterdam Zuid, Duivendrecht sowie Utrecht Centraal. Auch auf der Strecke zwischen Hoofddorp und Amsterdam Sloterdijk verkehren keine Züge. NS teilte mit, dass die Reparatur der rund 30 beschädigten Kabel noch mehrere Stunden in Anspruch nehmen werde und der Zugverkehr auf diesen Verbindungen frühestens ab 18:00 Uhr wieder aufgenommen werden könne. Zwischenzeitlich rät NS zur Nutzung der Amsterdamer U-Bahn, insbesondere zwischen Sloterdijk, Lelylaan, Zuid und Duivendrecht. Ersatzbusse stehen aufgrund der erwarteten hohen Fahrgastzahlen nicht zur Verfügung.

Hintergrund der Störung

Die Ursache des Kabelbrands ist bislang ungeklärt. Wie NOS berichtet, untersucht ProRail aktuell den Vorfall, hält jedoch einen Sabotageakt derzeit für unwahrscheinlich. Laut einer Sprecherin kämen Kabelbrände gelegentlich vor. Dennoch erinnert der Vorfall an frühere Störungen rund um internationale Sicherheitsgipfel, bei denen auch gezielte Angriffe nicht ausgeschlossen werden konnten. Beim NATO-Gipfel in Vilnius beispielsweise wurden Verbindungen mutmaßlich durch russische Aktivitäten gestört. Das niederländische Justiz- und Sicherheitsministerium wollte sich laut AD nicht zur aktuellen Situation äußern und verwies auf die laufenden Untersuchungen durch ProRail.

Auswirkungen auf den Reiseverkehr

Wie NS berichtet, ist der Flughafen Schiphol derzeit aus dem Süden über Rotterdam, Den Haag und Leiden erreichbar. Diese Strecken waren zwar ebenfalls betroffen, konnten jedoch ab etwa 08:15 Uhr wieder in Betrieb genommen werden, allerdings mit eingeschränktem Intercity-Verkehr und etwa 15 Minuten zusätzlicher Fahrzeit. Die Hauptverbindungen aus Amsterdam und Utrecht bleiben dagegen vollständig unterbrochen. Die Einschränkungen gelten voraussichtlich bis zum Abend, wobei auch danach noch mit Verzögerungen zu rechnen ist, da die Wiederaufnahme des regulären Betriebs stets mit logistischen Herausforderungen verbunden ist.

Situation in der Randstad

Die Auswirkungen der Störung treffen auf eine ohnehin angespannte Verkehrslage: Wegen des NATO-Gipfels in Den Haag sind zahlreiche Straßen in der Randstad gesperrt. Rijkswaterstaat rief Pendler deshalb bereits im Vorfeld dazu auf, möglichst von zu Hause aus zu arbeiten. Überraschend blieb der erwartete Verkehrskollaps bisher aus. Am Dienstagmorgen war das Verkehrsaufkommen auf Straßen und in Bahnhöfen deutlich geringer als gewöhnlich. Üblicherweise kommt es am Dienstag zu den höchsten Staubelastungen der Woche mit bis zu 300 Kilometern Stau. Am Morgen gegen 09:00 Uhr lag dieser Wert jedoch bei unter 100 Kilometern.

Alternativen und Fahrgastinformationen

Fahrgäste, die heute zwischen Schiphol, Amsterdam und Utrecht reisen möchten, sollten unbedingt die Reiseplaner von NS oder NS-Apps mit Echtzeitdaten konsultieren. Die NS informiert auf ihrer Website fortlaufend über den Stand der Reparaturarbeiten. Eine vollständige Rückkehr zum Normalbetrieb wird jedoch voraussichtlich nicht vor Mittwochmorgen möglich sein. Besonders internationale Reisende, die über Schiphol fliegen, sollten mehr Zeit für ihre Anreise einplanen oder alternative Routen über Den Haag oder Rotterdam in Betracht ziehen. Tipp: Die Metro zwischen Schiphol und Amsterdam ist eine gute Alternative.

Updates

Dienstag, 24.06.2025 · 17:10 Uhr

Schäden größer als gedacht: Zugverkehr bleibt bis 23:00 Uhr unterbrochen

Wie ProRail am Nachmittag mitteilte, wurde das Ausmaß der Schäden inzwischen präzise erfasst: Insgesamt sind 25 Kabel auf einer Länge von 30 Metern vollständig ausgebrannt, darunter auch eine zentrale 3-kV-Stromleitung für den Zugbetrieb sowie Steuerungskabel für die Signalanlagen. Derzeit arbeiten 15 Spezialisten gleichzeitig an der Reparatur. Das ist etwa viermal so viel Personal wie bei vergleichbaren Einsätzen. Alle beschädigten Kabel müssen einzeln ersetzt und geprüft werden, um auch unsichtbare Folgeschäden auszuschließen. Laut ProRail bleibt der Zugverkehr zwischen Schiphol und Amsterdam/Utrecht bis mindestens 23:00 Uhr unterbrochen. Fahrgäste werden gebeten, die NS-Reiseplaner regelmäßig zu prüfen, da sich die Prognosen noch ändern können. Die niederländische Polizei geht unterdessen verstärkt von einem möglichen Sabotageakt aus und hat ihr forensisches Team abgeschlossen. Die betroffene Strecke wurde zur Reparatur freigegeben

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