Information

einfach auf den Punkt gebracht

Stammzellspenden erreichen Rekord, Sorge um Spenderbasis

| von Redaktion

Symbolfoto | Image by Ahmad Ardity from Pixabay

LEIDEN · Im Jahr 2024 spendeten 285 Niederländer Stammzellen, um Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Leukämie zu helfen – ein neuer Höchststand. Zählt man die Spenden deutscher Donoren hinzu, liegt die Gesamtzahl erstmals bei 323. Doch trotz der erfreulichen Entwicklung wächst das Register potenzieller Spender nicht mehr wie erhofft. Experten warnen vor einer möglichen Stagnation oder gar einem Rückgang, was langfristig die Überlebenschancen vieler Patienten gefährden könnte. Die Stiftung Matchis betont die Dringlichkeit, das Register weiter zu verjüngen und zu erweitern.

Im vergangenen Jahr verzeichnete die niederländische Stiftung Matchis eine Fortsetzung des zehnjährigen Aufwärtstrends bei Stammzellspenden. Von den über 420.000 registrierten potenziellen Spendern in den Niederlanden kam es in 285 Fällen zu einer erfolgreichen Spende. Ergänzend wurden durch die Zusammenarbeit mit Deutschland 38 weitere Spenden durchgeführt. Dennoch bleibt die Sorge bestehen, dass die Anzahl neuer Registrierungen nicht mehr ausreicht, um die steigende Zahl von Austritten durch Erreichen der Altersgrenze von 55 Jahren auszugleichen.

Gründe für den Anstieg der Spenden

Die Erfolge der letzten Jahre sind insbesondere auf die Verjüngung des Registers zurückzuführen. Junge Spender bieten eine höhere Heilungschance, weshalb ihre Rekrutierung im Fokus steht. Zudem erleichtert ein digitalisiertes Anmeldeverfahren den Zugang: Interessenten können sich online registrieren, erhalten Testkits für eine DNA-Analyse und werden bei Übereinstimmung kontaktiert. Die Technik zur Stammzellentnahme hat sich ebenfalls weiterentwickelt, sodass 75 % der Spenden inzwischen per Blutentnahme erfolgen – ein weniger invasiver Prozess als die traditionelle Knochenmarkentnahme.

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Verlangsamte Wachstumsrate

Trotz der Fortschritte bereitet die Wachstumsdynamik des Spenderregisters Sorgen. Laut Matchis wurden im vergangenen Jahr weniger als 10.000 neue Spender registriert, während das Ziel bei 20.000 bis 30.000 liegt. Dies könnte langfristig dazu führen, dass weniger Patienten eine rettende Transplantation erhalten. „Wir müssen stärker in Aufklärung und Motivation investieren, um die Menschen für die lebensrettende Bedeutung einer Registrierung zu sensibilisieren“, betont Jaap Dijkman, Direktor von Matchis.

Der Weg zur Spende

Die Registrierung und der Prozess einer Stammzellspende erfordern mehr Engagement als andere Spendenformen. Vor der eigentlichen Spende muss der Körper des Spenders fünf Tage lang mit einem Medikament stimuliert werden, um Stammzellen zu mobilisieren. Die Entnahme selbst dauert mehrere Stunden, ist jedoch weitgehend komplikationsfrei.

Bedeutung des internationalen Netzwerks

Da die Chance, einen passenden Spender zu finden, bei 1:50.000 liegt, ist ein globaler Ansatz essenziell. Etwa zwei Drittel der Patienten finden keinen passenden Spender innerhalb der Familie und sind auf externe Register angewiesen. Hier spielen grenzüberschreitende Kooperationen wie die zwischen den Niederlanden und Deutschland eine entscheidende Rolle.

In eigener Sache

Bitte unterstütze uns

Unsere Aktivitäten und diese Webseite bieten wir kostenlos an. Wir tun dies gerne und freiwillig. Um unseren Service weiterhin anbieten zu können, schalten wir Werbung und nutzen Affiliate-Links. Deine Unterstützung, sei es durch Mitarbeit oder eine Spende in Höhe einer Tasse Kaffee über PayPal, ist uns sehr willkommen und hilft uns enorm.

Vielen Dank dafür!


Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 8 und 8?

Weitere Nachrichten