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Protestaktion: Dutzende Albert-Heijn-Filialen lahmgelegt

| von Redaktion

Symbolbild | Foto: HOLLAND.guide
Symbolbild | Foto: HOLLAND.guide

AMSTERDAM · In der niederländischen Hauptstadt haben Unbekannte in der Nacht auf Montag die Eingangsschlösser von rund vierzig Albert-Heijn-Filialen verklebt. Die Aktion richtet sich gegen den Verkauf israelischer Produkte und führte dazu, dass zahlreiche Supermärkte verspätet öffneten. Nach Angaben der Polizei und der Supermarktkette Albert Heijn wurden die Mitarbeiter zunächst in umliegenden Filialen untergebracht, bevor die Geschäfte im Laufe des Vormittags wieder öffnen konnten. Die Demonstrierenden fordern ein Ende des Handels mit israelischen Waren, den sie als Unterstützung von Kriegsverbrechen bezeichnen. Albert Heijn will Anzeige erstatten und betont, dass man sich stets an nationale und internationale Gesetze halte.

Am Montagmorgen sorgte eine koordinierte Aktion in Amsterdam und Umgebung für Aufsehen: Nach Angaben von Het Parool und RTL Nieuws hatten Demonstranten in der Nacht die Schlösser von etwa vierzig Albert-Heijn-Filialen verklebt. Die Supermarktkette bestätigte den Vorfall und kündigte rechtliche Schritte an. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden vorübergehend in andere Filialen gebracht, während die betroffenen Standorte überprüft und wieder geöffnet wurden.

Die Protestierenden wollten mit der Aktion nach eigenen Angaben auf den Verkauf israelischer Produkte in den Supermärkten aufmerksam machen. Sie warfen dem Unternehmen vor, mit dem Handel zur Finanzierung von „Apartheid und Menschenrechtsverletzungen“ beizutragen. Auf Social-Media-Kanälen erklärten die Aktivisten, dass sie ihre Aktionen fortsetzen würden, bis Albert Heijn den Verkauf israelischer Waren einstelle. Bei einigen Filialen wurden zusätzlich Plakate und Schriftzüge an Fenstern angebracht, etwa mit der Botschaft „Apartheid ist schlecht, verkaufe keine israelischen Produkte“, wie CIDI auf X.com berichtete.

Nach Darstellung von Het Parool bestätigte die Polizei, dass es sich um eine groß angelegte Aktion handelte, die mehrere Stadtteile betraf. Die Ermittlungen zur Identität der Beteiligten dauern an. Unklar ist bislang, welche Gruppierung genau hinter den verklebten Schlössern steckt. In ihrer Online-Erklärung bezog sich die Gruppe auf andere pro-palästinensische Bewegungen wie „Palestine Action“, „BDS“ und das „Nederlands Komittee Palestine“.

Albert Heijn reagierte mit einer klaren Stellungnahme. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte laut NU.nl, man halte sich bei der Beschaffung und dem Verkauf von Waren „stets an nationale und internationale Gesetze und Vorschriften“. Der Konzern werde Strafanzeige stellen. An der Unternehmenspolitik solle sich durch die Aktion nichts ändern.

Wiederholte Zielscheibe von Aktivisten

Die Supermarktkette ist nicht zum ersten Mal Ziel solcher Proteste. Bereits 2021 waren laut Het Parool mehrere Amsterdamer Filialen Opfer einer ähnlichen Aktion geworden, als damals Umweltschützer der Gruppe „AH Must Go“ aus Protest gegen den Bau eines Distributionszentrums in der Lutkemeerpolder die Schlösser von 18 Filialen verklebten.

Die jüngste Aktion reiht sich ein in eine Serie pro-palästinensischer Proteste in den Niederlanden. Erst kürzlich waren bei einer ähnlichen Bewegung in Amsterdam Gebäude, darunter das Königspalais am Dam, mit anti-israelischen Parolen besprüht worden, wie RTL Nieuws berichtete. Die niederländische Polizei steht deshalb zunehmend unter Druck, ähnliche Vorfälle frühzeitig zu verhindern und die Sicherheit in städtischen Einkaufszentren zu gewährleisten.

Keine Änderung des Sortiments geplant

Trotz der Sachbeschädigungen und des öffentlichen Drucks beabsichtigt Albert Heijn nicht, sein Sortiment zu ändern. Das Unternehmen verweist darauf, dass der Verkauf internationaler Produkte ausschließlich auf rechtlich zulässigen Grundlagen erfolge. Nach einer kurzen Unterbrechung waren am Montagmittag alle Filialen wieder geöffnet.

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