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Polizei: Silvester wird immer gefährlicher

| von Redaktion

DEN HAAG · Gewalt und Respektlosigkeit eskalieren: Die niederländische Polizei zieht nach einer turbulenten Silvesternacht eine ernüchternde Bilanz. Mit über 200 Festnahmen, zahlreichen Angriffen auf Einsatzkräfte und teils schwerwiegenden Vorfällen zeigt sich erneut, wie explosiv die Jahreswende verlaufen kann. Polizeichef Janny Knol kritisiert das rücksichtslose Verhalten vieler und fordert die Gesellschaft zu mehr Zusammenhalt auf. „Das Ausmaß der Gewalt und Respektlosigkeit ist inakzeptabel“, so Knol. Die Polizei sieht sich zunehmend gefordert, die Sicherheit an diesem besonderen Abend zu gewährleisten.

Die Polizei hatte in der Silvesternacht alle Hände voll zu tun: Angriffe mit illegalem Feuerwerk, Brandstiftungen und schwere Sachbeschädigungen waren in vielen Städten an der Tagesordnung. In Amsterdam musste die Polizei auf dem überfüllten Stationsplein Warnschüsse abgeben, um Angriffe auf Beamte zu verhindern. In Rotterdam kam ein 14-jähriger Junge durch die Explosion eines Feuerwerkskörpers ums Leben. Diese tragischen Ereignisse verdeutlichen die Dringlichkeit schärferer Maßnahmen gegen illegales Feuerwerk und Gewalt.

Massive Angriffe auf Einsatzkräfte

In mehreren Städten wurden Polizeibeamte und andere Helfer gezielt attackiert. In Haarlem und Zaandam mussten Spezialkräfte der mobilen Einheit (ME) eingesetzt werden, um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen. Besonders kritisch war die Situation in Veen, wo ein Polizeifahrzeug in Flammen aufging. Polizeichef Knol bezeichnete die Angriffe als „absolut nicht hinnehmbar“. Auch Feuerwehrleute wurden bei ihren Einsätzen behindert und angegriffen, was die ohnehin belastende Arbeit zusätzlich erschwerte.

Mehr als 200 Festnahmen

Die Polizei nahm landesweit über 200 Personen fest, darunter viele wegen schwerer Sachbeschädigung, Gewalt und öffentlicher Trunkenheit. „Die Zahl der Festnahmen zeigt nur einen Teil des Problems“, so ein Sprecher der Polizei. Viele Täter konnten unerkannt entkommen, während Beamte vor Ort um ihre Sicherheit kämpfen mussten.

Schwere Verletzungen und Sachschäden

Die Polizei warnt schon seit Jahren vor den Gefahren von illegalem Feuerwerk, doch die Vorfälle nehmen weiter zu. Neben dem Todesfall in Rotterdam gab es in Städten wie Groningen und Tiel mehrere Schwerverletzte. Polizeichef Knol sieht hier dringenden Handlungsbedarf: „Wir haben es mit Explosivstoffen zu tun, die eine immense Zerstörungskraft haben.“

Vandalismus und Brände

Die Schäden durch mutwillige Zerstörung sind enorm. In Maarssen wurde ein Polizeibüro mit Feuerwerk attackiert, während in Heemskerk eine Explosion die Türen einer Feuerwehrstation zerstörte. Trotz eines großflächigen Verbots von Feuerwerk in einigen Gemeinden schreckten viele nicht davor zurück, illegale Knallkörper einzusetzen.

Koordinationsprobleme durch Systemstörung

Eine Störung im landesweiten Kommunikationssystem C2000 beeinträchtigte die Arbeit der Polizei erheblich. Zwar konnte ein Backup genutzt werden, doch die zusätzlichen Herausforderungen sorgten für Verzögerungen. „Gerade in so einer Nacht ist jede Einschränkung kritisch“, erklärte Marieke Nell, Leiterin der zentralen Leitstellen. Die Ursache der Störung wird noch untersucht.

Forderungen der Polizei

Die Polizei appelliert an die Gesellschaft, die eskalierende Gewalt an Silvester ernst zu nehmen. Polizeichef Knol fordert ein konsequenteres Vorgehen gegen illegales Feuerwerk und ein gesellschaftliches Umdenken: „Silvester sollte ein Fest sein, kein Kriegsschauplatz.“ Trotz aller Herausforderungen bedankt sich die Polizei bei den vielen Helfern, die unter hohem Risiko ihren Dienst geleistet haben.

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