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Neues Jahr, neue Regeln: Was 2025 bringt

| letzte Änderung 21.12.2024 20:46 | von Redaktion

2025 bringt wieder Änderungen

DEN HAAG · Ab 1. Januar 2025 ändern sich in den Niederlanden zahlreiche Gesetze und Regelungen, die Bürger, Unternehmen und Institutionen betreffen. Ob steigende Mindestlöhne, neue steuerliche Vorgaben oder Anpassungen im Gesundheitssystem – die Änderungen haben weitreichende Auswirkungen. Auch sozialpolitische Neuerungen und Anpassungen im Mietrecht prägen das kommende Jahr. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Anpassungen und was dies für Sie bedeutet.

Die niederländische Regierung passt zum Jahreswechsel viele Gesetze und Regelungen an. Ein zentraler Punkt ist die Erhöhung des Mindestlohns, der auf 14,06 Euro brutto pro Stunde für Personen ab 21 Jahren steigt. Damit einhergehend erhöhen sich auch verschiedene Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld und Altersrente. Doch nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Unternehmen und Mieter stehen vor wichtigen Neuerungen, die ihren Alltag betreffen werden.

Erhöhung von Mindestlohn und Sozialleistungen

Zum Jahresbeginn steigt das gesetzliche Mindestlohnniveau um 2,75 %, was nicht nur Arbeitnehmern zugutekommt, sondern auch die Höhe von Sozialleistungen beeinflusst. Leistungen wie Arbeitslosengeld (WW), Sozialhilfe (Participatiewet) und die Altersrente (AOW) werden entsprechend indexiert. Auch die maximal erlaubte Transitionsentschädigung bei Kündigungen wird auf 98.000 Euro angehoben.

> Rijksoverheid: Bedragen minimumloon 2025
> Sociale Verzekeringsbank: Bedragen AOW

Neue Regelungen im Mietrecht

Für Mieter bringt 2025 zahlreiche Änderungen mit sich: Die maximale Mietpreiserhöhung für Sozialwohnungen liegt bei 5,8 %, während sie für frei finanzierte Wohnungen auf 4,1 % begrenzt ist. Bei neuen Mietverträgen müssen Vermieter künftig eine detaillierte Punktetabelle zur Wohnungsbewertung vorlegen. Zudem wird die maximale Mietsteigerung für mittlere Mietwohnungen auf 7,7 % festgelegt.

> Rijksoverheid: Hoeveel huur betaal ik maximaal voor mijn woning?

Strengere Kontrolle bei Scheinselbstständigkeit

Ab Januar 2025 wird die niederländische Steuerbehörde (Belastingdienst) strenger gegen Scheinselbstständigkeit vorgehen. Unternehmen, die Mitarbeiter als Freelancer beschäftigen, obwohl diese faktisch in einem Angestelltenverhältnis stehen, müssen mit Nachzahlungen und Strafen rechnen. Diese Maßnahme soll den Arbeitsmarkt fairer gestalten und Missbrauch verhindern.

> Rijksoverheid: ZZP ja of nee

Steuerliche Änderungen und EU-weite Regelungen

  • Mehrwertsteuer auf agrarische Produkte: Der Steuersatz für bestimmte agrarische Güter wie Getreide und Viehfutter wird von 9 % auf 21 % erhöht.

  • EU-Kleinunternehmerregelung: Kleine Unternehmer können sich für Steuererleichterungen in mehreren EU-Ländern qualifizieren.

  • Servicekosten bei Vermietungen: Neue Vorschriften legen fest, ob Servicekosten separat oder mit der Miete besteuert werden.

> Belastingdienst: Wijzigingen in de btw vanaf 1 januari 2025
> KVK: Wetswijzigingen 1e kwartaal 2025

Kosten für Reisepässe und Ausweise steigen

Die Preise für amtliche niederländische Reisedokumente steigen 2025. Ein Reisepass kostet für Erwachsene bis zu 86,85 Euro und für Minderjährige 65,70 Euro. Für einen Personalausweis zahlen Erwachsene maximal 78,50 Euro, während Kinder bis 17 Jahre 42,35 Euro zahlen.

Sozial- und Familienrecht

  • Neue Zuschussregelungen: Eltern und Kinder, die zusammenleben, sind ab 2025 keine "Toeslagpartner" mehr. Dies kann die Höhe von Wohngeld und Kinderbetreuungsgeld beeinflussen.

  • Erhöhung der Alimentationszahlungen: Partner- und Kinderalimentationen steigen verpflichtend um 6,5 %. Mehr Informationen unter LBIO zur Verfügung.

> Belastingdienst: Toeslagpartner voor de toeslagen

Anpassungen im Gesundheitssystem

  • Nationales Impfprogramm: Impfungen wie die BMR (Mumps, Masern, Röteln) werden früher verabreicht, um Kinder besser zu schützen.

  • Höhere Eigenbeteiligung für bestimmte Leistungen: Die Eigenbeteiligung für bestimmte medizinische Leistungen wie Hörgeräte oder Geburtshilfe steigt. Der Eigenanteil für Medikamente bleibt bei 250 Euro.

  • Wmo-Beitrag erhöht: Der monatliche Beitrag für Wmo-Hilfen steigt von 20,60 Euro auf 21,00 Euro.

Wohnen und Umwelt

  • Neue NHG-Grenzen: Die Nationale Hypothekengarantie steigt auf 450.000 Euro, für energieeffiziente Investitionen auf bis zu 477.000 Euro.

  • Förderung für kleine Eigenheime: Eigentümer kleiner Häuser erhalten mehr Fördermittel für energetische Sanierungen, z. B. für Glasisolierung.

  • Strengere Umweltauflagen für Landwirte: Neue Vorschriften zur Reduzierung von Stickstoff und Phosphat betreffen landwirtschaftliche Betriebe.

Mobilität und Verkehr

  • Höhere Bußgelder für Verkehrsverstöße: Ab Februar 2025 steigen die Bußgelder für Verkehrssünder.

  • Neue Vorschriften für Busse: Ab 2025 müssen alle neuen Busse mit 100 % erneuerbarer Energie betrieben werden.

  • Neue Regeln für schwere nachhaltige Fahrzeuge: Ab 1. Juli 2025 können Fahrer von elektrischen Nutzfahrzeugen mit einem Gesamtgewicht von bis zu 4250 Kilogramm diese mit einem normalen B-Führerschein fahren, ohne einen speziellen Lkw-Führerschein (z.B. C1) zu benötigen. Voraussetzung ist jedoch eine Verkehrssicherheitskurs, der Theorie- und Praxisunterricht umfasst. Gleichzeitig wird eine Tachografenbefreiung für solche Fahrzeuge eingeführt, die in einem Umkreis von 100 Kilometern eingesetzt werden. Arbeitszeiten müssen jedoch digital und nicht manipulierbar registriert werden.

Bildung und Studium

  • Entgegenkommen für Leenstelsel-Studenten: Ehemalige Studenten, die unter dem Darlehenssystem studierten, erhalten eine Entschädigung, sofern sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

  • Höhere Studienzuschüsse: Die Basisbeihilfe (basisbeurs) für nicht-zu-Hause-wohnenden Studierende (uitwonend) steigt auf 338,68 Euro, die Zusatzbeihilfe (aanvullende beurs) auf bis zu 451,97 Euro.

Ausblick auf die kommenden Jahre

Die niederländische Regierung plant weitere strukturelle Reformen für 2028, darunter die Anpassung des Steuerrechts und die Einführung langfristiger Lösungen für bestehende soziale Probleme wie die "Einverdiener-Problematik". 2025 markiert jedoch den Startschuss für eine Vielzahl von Maßnahmen, die den Alltag der Bürger prägen werden.

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