Mehr Millionäre in den Niederlanden
| von Redaktion
DEN HAAG · Neue amtliche Zahlen weisen einen weiteren Anstieg der Millionärshaushalte aus und zeigen starke regionale Unterschiede sowie eine veränderte Struktur der Vermögen. Anfang 2024 verfügten in den Niederlanden deutlich mehr Haushalte über mindestens eine Million Euro Nettovermögen. Besonders auffällig ist die Konzentration in klassischen Wohlstandsgemeinden sowie der wachsende Anteil von Vermögen, der aus Unternehmensbeteiligungen stammt. Gleichzeitig bleibt die Einordnung eindeutig. Der Wert der selbst genutzten Immobilie und eine mögliche Hypothek fließen in die Berechnung ein. Die Daten zeigen eine breite Basis mit Vermögen zwischen einer und zwei Millionen Euro und nur einen kleinen Anteil mit deutlich höheren Werten. Die Alterung der Gesellschaft spiegelt sich in den Einkommensquellen wider. Neben Erwerbsarbeit und Selbstständigkeit spielt die Rente eine große Rolle. Die Entwicklung setzt einen langjährigen Trend fort und verdeutlicht regionale Gefälle.
Die aktuellen Bestandsdaten für den Stichtag 1. Januar 2024 verzeichnen 452 000 Millionärshaushalte. Das entspricht 5,5 Prozent aller Haushalte und einem Plus von 17 000 innerhalb eines Jahres, was den langfristigen Aufwärtstrend bestätigt, wie das CBS meldet. Die Verteilung der Vermögen bleibt klar. Zwei Drittel der Millionärshaushalte liegen zwischen einer und zwei Millionen Euro. Ein Viertel zwischen zwei und fünf Millionen Euro. Nur drei Prozent erreichen mehr als zehn Millionen Euro. Das mediane Vermögen der Millionärshaushalte beträgt 1,6 Millionen Euro. Nicht Millionärshaushalte kommen im Median auf 110 000 Euro. Die Berechnung umfasst den Immobilienwert und die Hypothek. Damit erklärt sich, dass Preisbewegungen am Wohnungsmarkt Einfluss auf die Anzahl der Millionärshaushalte haben, wie De Telegraaf zusammenfasst. Regional stechen die Provinzen Noord Holland und Utrecht heraus. Dort ist jeweils rund sieben Prozent der Haushalte millionenschwer. Spitzenreiter bei den Gemeinden sind Bloemendaal und Laren, wo etwa jeder dritte Haushalt als Millionär gilt. Weitere hohe Anteile finden sich in Blaricum, Heemstede und Wassenaar. Am unteren Ende liegen die Provinzen Groningen, Flevoland und Limburg. Besonders geringe Anteile weisen Brunssum, Heerlen und Kerkrade auf. Auch Nissewaard und Den Helder zählen zu den Kommunen mit niedrigeren Quoten, wie RTL Nieuws und NU.nl berichten. In der Zusammensetzung des Vermögens dominiert bei Millionären Unternehmensvermögen inklusive maßgeblicher Beteiligungen. Der Eigenheimanteil fällt im Vergleich zu Nicht Millionärshaushalten deutlich geringer aus. Bei der Einkommensquelle zeigt sich der demografische Effekt. Rund 40 Prozent der Millionärshaushalte beziehen ihr Haupteinkommen aus einer Rente. Unter den Erwerbstätigen ist die Selbstständigkeit weiter verbreitet als bei Nicht Millionären, nimmt jedoch langfristig ab.
Definition und Trend im Überblick
Die amtliche Abgrenzung bezieht sich auf das Nettovermögen eines Haushalts. Einbezogen werden Finanzmittel, Wertpapiere, Unternehmenswerte, Immobilien und Beteiligungen sowie die Verbindlichkeiten. Entscheidend ist der Saldo aus Vermögenswerten und Schulden. Der Stichtag 1. Januar 2024 zeigt eine erneute Ausweitung der Millionärsquote. Der Zuwachs um 17 000 Haushalte bestätigt die Serie steigender Werte seit mehreren Jahren. Das Verhältnis von 5,5 Prozent bedeutet, dass etwa jeder achtzehnte Haushalt in die Kategorie fällt, wie das CBS festhält. Der Median von 1,6 Millionen Euro beschreibt die Mitte der Verteilung innerhalb der Millionärsgruppe. Die Spannbreite darüber hinaus bleibt schmal. Der überwiegende Teil bewegt sich bis fünf Millionen Euro. Nur ein sehr kleiner Teil überschreitet die Marke von zehn Millionen Euro. Damit liegt der Schwerpunkt der beobachteten Entwicklung in der Breite der gehobenen Vermögen, nicht in einer extremen Konzentration an der Spitze, wie die Berichte von RTL Nieuws und NU.nl die Spannweite illustrieren. Für die Einordnung wichtig bleibt, dass die Berücksichtigung der selbst genutzten Immobilie die Zahl der Millionärshaushalte beeinflusst. Steigende Immobilienpreise erhöhen bei unverändertem Schuldenstand die Netto Vermögensposition. Umgekehrt wirken fallende Preise dämpfend. Das erklärt, weshalb regionale Immobilienmärkte in den Zahlen sichtbar werden. Die befestigte Datenbasis ermöglicht eine sachliche Bewertung ohne zusätzliche Annahmen. Die Entwicklung setzt eine bereits vor Jahren begonnene Tendenz fort.
Regionale Schwerpunkte und Gemeinden mit Höchstwerten
Die räumliche Verteilung zeigt deutliche Cluster. In Noord Holland und Utrecht liegt der Anteil der Millionärshaushalte bei rund sieben Prozent. Das fällt über dem Landesdurchschnitt aus und konzentriert sich speziell in Gemeinden mit traditionell hohen Immobilienwerten und einem ausgeprägten Unternehmensumfeld. Bloemendaal und Laren führen die Liste an. Dort ist etwa ein Drittel der Haushalte millionenschwer, wie das CBS berichtet. Überdurchschnittliche Anteile finden sich zudem in Blaricum, Heemstede und Wassenaar. Diese Schwerpunkte spiegeln die langjährige Struktur der Vermögenslage in wohlhabenden Wohnorten. Auf der Gegenseite weisen die Provinzen Groningen, Flevoland und Limburg niedrigere Quoten auf. Unter den Gemeinden werden Brunssum, Heerlen und Kerkrade ausdrücklich als Orte mit besonders niedrigen Anteilen genannt. Auch Nissewaard in Zuid Holland und Den Helder in Noord Holland gehören in diese Kategorie. Die regionale Streuung unterstreicht, dass Vermögensbildung nicht homogen verläuft, sondern von lokalen Rahmenbedingungen geprägt ist. Dazu zählen die Siedlungsstruktur, das Einkommensniveau und die Präsenz von Unternehmertum. Die amtliche Karte und die kommunalen Werte im CBS Datensatz verdeutlichen die Spannweite zwischen hohen zweistelligen Gemeindewerten und niedrigen einstelligen Anteilen. Die Einordnung der Medien dient der Orientierung über die räumlichen Muster. Eine weitergehende Bewertung bleibt den Zahlen vorbehalten.
Struktur der Vermögen und Rolle der Beteiligungen
Die Zusammensetzung der Vermögenswerte unterscheidet Millionärshaushalte deutlich von Nicht Millionärshaushalten. Bei Millionären machen Unternehmensvermögen und maßgebliche Beteiligungen einen großen Anteil aus. Der Eigenheimanteil liegt bei rund einem Viertel der Vermögenssumme. Bei Nicht Millionären dominiert die selbst genutzte Immobilie dagegen klar. Diese Gegenüberstellung stammt direkt aus der CBS Auswertung. Sie zeigt, dass größere Vermögen stärker vom Beteiligungsbesitz abhängen. Mit wachsender Vermögenshöhe steigt der Anteil an Unternehmen und anmerklichem Beteiligungsbesitz weiter an, während der Anteil des Eigenheims relativ abnimmt. Wertpapiere und weitere Vermögenspositionen ergänzen das Bild. Diese Struktur erklärt, weshalb Schwankungen an Unternehmens und Kapitalmärkten sowie Veränderungen im Beteiligungswert Millionärsvermögen stärker beeinflussen als reine Immobilienbewegungen. Für den Überblick relevant bleibt zudem der Median von 1,6 Millionen Euro. Er veranschaulicht, dass die Mehrheit innerhalb der Gruppe nahe an diesem Wert liegt. Die offizielle Statistik liefert damit nicht nur einen Bestand, sondern auch eine Strukturinformation, die die Unterschiede zwischen Vermögensklassen abbildet. Die reine Anzahl an Millionären erklärt die Wohlstandsverteilung nur teilweise. Erst die Zusammensetzung macht sichtbar, aus welchen Quellen die Vermögen stammen und wie sie sich mit der Höhe verändern.
Einkommensquellen und demografische Prägung
Die Einkommensseite der Millionärshaushalte weist eine markante Dreiteilung auf. Ein großer Teil bezieht sein Haupteinkommen aus der Rente. Das liegt bei rund 40 Prozent. Unter den verbleibenden erwerbstätigen Haushalten bildet die Selbstständigkeit die größte Gruppe. Ihr Anteil ist jedoch seit 2014 rückläufig, wie das CBS feststellt. Damals lag er deutlich höher. Heute arbeiten unter den erwerbstätigen Millionären noch gut die Hälfte selbstständig. RTL Nieuws und NU.nl stellen diesen Rückgang in Relation und verweisen auf die veränderte Rolle von Beschäftigung in abhängiger Arbeit. Die demografische Komponente erklärt einen Teil der Struktur. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Rente die Haupteinnahme bildet. Bei Nicht Millionärshaushalten liegt die Gewichtung der Einkommensquellen anders. Hier dominiert die Erwerbstätigkeit als Arbeitnehmer. Die statistische Gegenüberstellung verdeutlicht, dass Vermögenshöhe und Einkommensquelle miteinander korrespondieren. Für die Interpretation der Zahlen ist maßgeblich, dass die Einkommensart nicht die Vermögenshöhe bestimmt, sondern die Zusammensetzung des Vermögens Hinweise auf den Weg der Vermögensbildung gibt. Beteiligungen und Unternehmenswerte sind bei höheren Vermögen zentral. Damit verknüpft sich die Einkommensseite nur teilweise.
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