Mann mit Verdacht auf hochansteckende Tropenkrankheit sorgt für Alarm in Heemskerk
| von Redaktion

HEEMSKERK · In einer Hausarztpraxis in Heemskerk kam es am Donnerstagabend zu einem großangelegten Einsatz von Polizei und Rettungskräften, nachdem sich ein 37-jähriger Mann mit Verdacht auf eine hochansteckende Tropenkrankheit gemeldet hatte. Die Praxis wurde umgehend unter Quarantäne gestellt, die Umgebung weiträumig abgesperrt. Der Mann, der zuvor in einem tropischen Land gewesen sein soll, wurde von einem Spezialteam in Schutzanzügen ins Krankenhaus gebracht. Fünf Personen, die mit ihm in Kontakt standen, befinden sich vorsorglich in Isolation. Noch ist unklar, um welche Krankheit es sich handelt, doch die Gesundheitsbehörden haben alle Maßnahmen zur Eindämmung eingeleitet.
Update (14. März 2025, 9:00 Uhr):
Der 37-jährige Mann, der sich am Donnerstagabend mit schweren Krankheitssymptomen in einer Hausarztpraxis in Heemskerk meldete, leidet nicht an einer hochinfektiösen tropischen Krankheit. Wie das LUMC nach einer Untersuchung bestätigte, handelt es sich um Malaria, die nicht von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Der Mann hatte sich zuvor in Westafrika aufgehalten. Die Sicherheitsregion Kennemerland lobte das schnelle und vorsichtige Handeln des Arztes, der umgehend die Behörden informierte. Die am Abend verhängten Schutzmaßnahmen wurden mittlerweile aufgehoben.
Der Vorfall ereignete sich in einer Hausarztpraxis im Steenhouwerskwartier, einem Gesundheitszentrum in Heemskerk. Gegen 19:00 Uhr betrat ein sichtbar kranker Mann die Praxis und klagte über allgemeines Unwohlsein. Der behandelnde Arzt reagierte sofort und setzte alle notwendigen Maßnahmen in Gang. Da der Mann vor Kurzem aus einem tropischen Land zurückgekehrt war und Symptome einer potenziell hochinfektiösen Krankheit zeigte, wurde die Praxis umgehend abgeriegelt.
Großalarm und sofortige Quarantänemaßnahmen
Noch während der Untersuchung durch den Hausarzt wurde der Alarm ausgelöst. Die Polizei sperrte das Gebiet weiträumig ab, und die Rettungskräfte riefen den Notfallstatus "GRIP 1" aus, der für Ereignisse mit möglicher öffentlicher Gefährdung gilt. Um 20:15 Uhr traf ein spezielles Hazardous Area Response Team (HART) der Ambulance Amsterdam ein, das für Einsätze mit gefährlichen Infektionskrankheiten ausgerüstet ist, meldet das AD. Die Einsatzkräfte arbeiteten in Vollschutzanzügen, um eine Ansteckung zu verhindern.
Unklare Diagnose, aber ernste Befürchtungen
Die Gesundheitsbehörden bestätigten, dass es sich um eine schwere Erkrankung handeln könnte, aber noch nicht feststeht, welche Krankheit vorliegt. In ersten Berichten wurde spekuliert, dass es sich um Lassafieber handeln könnte, eine in Westafrika verbreitete Virusinfektion, die durch Nagetiere übertragen wird. Diese Information ist jedoch nicht bestätigt. Auch andere tropische Infektionskrankheiten stehen im Raum.
Laut der Sicherheitsregion Kennemerland befindet sich der Mann in einem ernsten Zustand. Die fünf Personen, die mit ihm in Kontakt waren – darunter zwei Sanitäter und drei Mitarbeiter der Praxis – wurden in einem separaten Raum isoliert. "Sie zeigen bislang keine Symptome, doch Vorsicht ist geboten", sagte ein Sprecher der Behörde gegenüber NH Nieuws. Erste Testergebnisse sollen in den kommenden Stunden erwartet werden.
Reaktionen in der Bevölkerung
Die Nachricht von der Absperrung verbreitete sich schnell in Heemskerk, und zahlreiche Schaulustige versammelten sich vor der Praxis. Laut NOS gab es keine Panik, aber viele Menschen standen ruhig auf der Straße. Die Polizei sicherte die Umgebung mit Absperrbändern, und Rettungskräfte in Schutzkleidung brachten den Mann in eine Spezialambulanz. Die Behörden versuchten, die Lage zu beruhigen.
Abschottung und Desinfektion
Nach der Evakuierung des Patienten wurde die Praxis einer umfassenden Desinfektion unterzogen. Die betroffenen Räume wurden hermetisch abgeriegelt, und Spezialteams begannen mit der Dekontamination. Die unter Quarantäne gestellten Personen dürfen die Praxis nicht verlassen, bis feststeht, ob eine Infektion vorliegt. Sie sollen medizinisch überwacht und auf Symptome hin beobachtet werden.
Einige der betroffenen Personen wollten sich offenbar der Isolation entziehen. Eine Frau, die sich in der Praxis aufgehalten hatte, soll sich geweigert haben, in Quarantäne zu gehen. "Ich gehe nicht in Quarantäne. No way.", wird sie im De Telegraaf zitiert. Die Sicherheitskräfte mussten daraufhin einschreiten, um die Einhaltung der Maßnahmen zu gewährleisten.
Ermittlungen zu Herkunft und Ansteckungsrisiko
Parallel zu den medizinischen Untersuchungen haben die Behörden ein umfassendes Kontakt- und Infektionsketten-Tracking eingeleitet. Ziel ist es, herauszufinden, wo sich der Patient infiziert haben könnte und ob weitere Personen in Gefahr sind.
Das RIVM (Rijksinstituut voor Volksgezondheid en Milieu), das niederländische Institut für Volksgesundheit, ist in die Ermittlungen eingebunden. Sollte sich der Verdacht auf eine hochansteckende Krankheit bestätigen, könnte dies zu weiteren Maßnahmen führen.
Hohe Alarmbereitschaft, aber keine Panik
Die Geschehnisse in Heemskerk zeigen, wie schnell sich eine potenzielle Gesundheitskrise entwickeln kann. Die Behörden reagieren mit maximaler Vorsicht, um eine Ansteckung zu verhindern. Bis zur Klärung des Falls bleibt die Lage angespannt, aber unter Kontrolle. Weitere Informationen werden erwartet, sobald erste Testergebnisse vorliegen.
In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob sich der Verdacht bestätigt oder ob es sich um eine weniger gefährliche Erkrankung handelt. Die betroffenen Personen müssen in der Zwischenzeit Geduld aufbringen – und die Anwohner von Heemskerk hoffen, dass sich die Lage bald entspannt.
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