KLM-Streik am Boden droht erneut
| von Redaktion

AMSTERDAM · Der Konflikt um die Tarifverhandlungen zwischen KLM und dem Bodenpersonal spitzt sich erneut zu: Die Gewerkschaften CNV und FNV haben für Mittwoch, den 9. Juli 2025, eine achtstündige Arbeitsniederlegung angekündigt. Der Streik soll zwischen 14:00 Uhr und 22:00 Uhr stattfinden und betrifft unter anderem Sicherheitskräfte und Check-in-Mitarbeiter. Die Fluggesellschaft KLM prüft eine erneute gerichtliche Intervention, nachdem eine vorherige Streikmaßnahme per einstweiliger Verfügung untersagt wurde. Ob es wieder zu einem Eilverfahren kommt, hängt laut Medienberichten von den Ergebnissen der aktuell geplanten Gespräche zwischen KLM und den Gewerkschaften ab.
Die Gewerkschaften CNV und FNV machen Ernst: Kommende Woche Mittwoch soll das Bodenpersonal von KLM erneut streiken. Die Arbeitsniederlegung ist für den Zeitraum zwischen 14:00 Uhr und 22:00 Uhr angesetzt. Ziel der Maßnahme sei es laut CNV, den Druck auf die KLM-Geschäftsführung weiter zu erhöhen. Die Gewerkschaften fordern konkrete Vereinbarungen in den laufenden Tarifverhandlungen. Allgemeine Aussagen zur Lockerung der sogenannten „Nullinie“ – einer Gehaltsstagnation – seien nicht ausreichend, solange keine klaren Zusagen vorlägen. Bereits am heutigen Mittwochmorgen um 08:00 Uhr sei die Streikankündigung offiziell an die KLM übermittelt worden, so CNV. Die Maßnahme erfolgt mit ausreichendem Vorlauf, damit das Unternehmen gegebenenfalls Sicherheitsvorkehrungen treffen kann. Auch eine gerichtliche Auseinandersetzung steht im Raum: Wie NOS berichtet, erwägt KLM, den neuerlichen Streik erneut durch ein Eilverfahren stoppen zu lassen, so wie es bereits bei der vorherigen geplanten 24-Stunden-Streikmaßnahme geschehen war.
KLM und Gewerkschaften uneins
Bereits am vergangenen Wochenende hatte das Gericht in Haarlem einen geplanten Tagesstreik untersagt. Begründet wurde dies mit der Urlaubszeit und den Sicherheitsrisiken im Nachgang des NATO-Gipfels. Die Gewerkschaften akzeptierten das Urteil, kündigten jedoch an, ihre Forderungen weiter mit Aktionen zu untermauern. Für die nun geplante Maßnahme sehen CNV und FNV laut NOS keinen sicherheitsrelevanten Hinderungsgrund mehr. Die Fluggesellschaft hingegen zeigt sich enttäuscht: Noch am Freitag hatte KLM nach eigenen Angaben signalisiert, die Nullinie aufzuheben und ein neues Gehaltsangebot vorzulegen. Eine konkrete Zahl nannte das Unternehmen allerdings nicht. Die Gewerkschaften sehen darin keine ausreichende Handlungsbereitschaft und sprechen von zu vagen Zusagen.
Beginn der Sommerferien verschärft die Lage
Wie unter anderem NU.nl meldet, beginnt diese Woche in Teilen der Niederlande die Sommerferienzeit. Damit einher geht ein erhöhter Andrang auf dem Flughafen Schiphol. Sollte es zu einem Streik kommen, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf den Ferienverkehr haben. KLM hofft dennoch, durch direkte Gespräche mit den Gewerkschaften eine Eskalation zu vermeiden. Eine Sprecherin betonte laut AD, dass derzeit keine endgültige Entscheidung über ein Eilverfahren gefallen sei. Man wolle zunächst in Dialog treten.
Forderungen bleiben bestehen
Neben einem besseren Gehaltsangebot fordern die Gewerkschaften laut AD auch Regelungen, die es Mitarbeitern mit physisch belastender Tätigkeit ermöglichen, früher in Rente zu gehen. Bisherige Aussagen von KLM seien aus Sicht der Gewerkschaften zu unkonkret. CNV-Vertreter Souleiman Amallah zeigt sich überzeugt, dass der geplante Streik diesmal rechtlich Bestand haben wird. Grundlage dafür seien unter anderem konkrete Passagierzahlen, die bei Schiphol und KLM eingefordert wurden, sowie Sicherheitsabsprachen.
Weitere Aktionen möglich
Wie AD weiter berichtet, schließen die Gewerkschaften weitere Maßnahmen nicht aus. FNV-Bereichsleiter John van Dorland erklärte, dass man bereit sei, jederzeit erneut zu verhandeln. Solange die Geschäftsführung jedoch nicht auf die zentralen Forderungen eingehe, würden die Streiks fortgesetzt. Auch der kommende Ausstand sei nur ein Schritt von mehreren.
Ungewisse Entwicklung
Ob KLM erneut den Weg vor Gericht wählt, bleibt vorerst offen. Klar ist jedoch, dass die Fronten zwischen Management und Bodenpersonal weiter verhärtet sind. Eine kurzfristige Einigung scheint nach derzeitigem Stand nicht in Sicht. In der Zwischenzeit müssen sich Reisende am 9. Juli auf Einschränkungen einstellen – ob mit oder ohne gerichtliches Verbot.
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