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Inflation trifft niederländischen Detailhandel hart

| von Redaktion

Die Preise in den Niederlanden steigen weiter. | Foto: HOLLAND.guide

AMSTERDAM · Die Inflation in den Niederlanden lag im Februar 2025 bei 3,8 Prozent, wie das Centraal Bureau voor de Statistiek (CBS) in einer Schnellschätzung meldet. Besonders betroffen ist der Detailhandel, der sich zwar über steigende Umsätze freut, jedoch auch mit stark steigenden Preisen für Lebensmittel und Dienstleistungen zu kämpfen hat. Experten warnen vor einem zunehmenden Druck auf Verbraucherhaushalte und Kaufkraftverlust, da insbesondere der Anstieg der Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen das Budget vieler Menschen belastet.

Die Inflationsrate stieg im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozentpunkte und bestätigt damit den Aufwärtstrend der vergangenen Monate. Besonders deutlich zeigt sich die Teuerung im Bereich der Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren, die mit einem Anstieg von 7,5 Prozent die Hauptlast der Preissteigerungen tragen. Auch Dienstleistungen verteuerten sich um 4,6 Prozent, während die Preise für Energie und Kraftstoffe leicht zurückgingen (-1,9 Prozent).

Detailhandel: Umsatzplus trotz Inflation

Der niederländische Detailhandel erzielte im Januar 2025 ein Umsatzwachstum von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Food-Sektor konnte dabei besonders stark zulegen (+5,3 Prozent), während der Non-Food-Sektor um 2,9 Prozent wuchs. Die Inflation treibt jedoch nicht nur die Umsätze, sondern auch die Kosten der Händler nach oben.

Die steigenden Preise im Lebensmittelbereich beeinflussen insbesondere Supermärkte und spezialisierte Lebensmittelläden. Supermärkte konnten ihre Umsätze um 4,9 Prozent steigern, während Fachgeschäfte sogar einen Zuwachs von 8,0 Prozent verzeichneten. Diese Steigerungen sind jedoch primär inflationsgetrieben, was bedeutet, dass Verbraucher mehr Geld für dieselben Produkte ausgeben, ohne zwangsläufig mehr zu konsumieren.

Onlinehandel wächst weiterhin

Auch der Onlinehandel profitierte von der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und erzielte im Januar 2025 ein Umsatzplus von 5,1 Prozent. Besonders stark war das Wachstum bei Webshops (+7,9 Prozent), während Multichannel-Händler lediglich ein Plus von 1,0 Prozent verzeichnen konnten. Der Onlineverkauf von Lebensmitteln und Drogerieartikeln stieg um 6,7 Prozent, während der Bereich Kleidung und Modeartikel mit nur 0,5 Prozent Zuwachs deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb.

Inflation drückt Kaufkraft

Trotz steigender Umsätze bleibt die gesamtwirtschaftliche Lage angespannt. Die anhaltend hohe Inflation führt zu einem realen Kaufkraftverlust, insbesondere in Haushalten mit geringem Einkommen. Die steigenden Preise für Grundnahrungsmittel und Dienstleistungen belasten viele Haushalte erheblich, was sich auch in einem vorsichtigeren Kaufverhalten zeigt.

Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Inflation weiterentwickelt. Laut CBS werden die vollständigen Februar-Zahlen am 11. März veröffentlicht. Bis dahin bleibt abzuwarten, ob sich der Trend der Preissteigerungen fortsetzt oder eine Stabilisierung eintritt.

Vergleich mit Deutschland

In Deutschland fällt die Inflation im Februar 2025 mit 2,3 Prozent deutlich niedriger aus als in den Niederlanden. Laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist dies ein moderater Anstieg, der sich gegenüber dem Vormonat um lediglich 0,4 Prozent erhöhte. Die sogenannte Kerninflation, die Nahrungsmittel und Energiepreise ausklammert, liegt in Deutschland bei 2,6 Prozent und somit ebenfalls niedriger als in den Niederlanden.

Besonders auffällig ist der Unterschied in der Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln: Während die Lebensmittelpreise in den Niederlanden um 7,5 Prozent anstiegen, lag der Zuwachs in Deutschland lediglich bei 2,4 Prozent. Auch Dienstleistungen verteuerten sich in Deutschland mit 3,8 Prozent langsamer als in den Niederlanden (4,6 Prozent). Die Energiepreise hingegen sanken in beiden Ländern, in Deutschland mit -1,8 Prozent sogar noch etwas stärker als in den Niederlanden (-1,9 Prozent).

Die niedrigere Inflation in Deutschland dürfte auf stabilere wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie eine geringere Abhängigkeit von Importen im Lebensmittelbereich zurückzuführen sein. Experten erwarten, dass die deutsche Inflationsrate in den kommenden Monaten auf diesem moderaten Niveau bleibt, während die Preisentwicklung in den Niederlanden weiterhin volatil bleibt.

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