Inflation 2024 in den Niederlanden: Tabak und Wohnen treiben Preise
| von Redaktion

DEN HAAG · Die Inflation in den Niederlanden lag 2024 bei durchschnittlich 3,3 Prozent und damit etwas unter dem Vorjahreswert von 3,8 Prozent, wie das CBS (Centraal Bureau voor de Statistiek) bekanntgab. Haupttreiber waren die Preissteigerungen bei Wohnen und Tabak. Die Mieten stiegen um 3,7 Prozent, während Tabakprodukte aufgrund höherer Verbrauchssteuern im April 2024 um drastische 29 Prozent teurer wurden. Gleichzeitig trugen sinkende Preise für Möbel und Haushaltswaren zur Dämpfung der Inflation bei. Der Unterschied zwischen der nationalen und der europäisch harmonisierten Inflationsrate (HICP) zeigt die spezifischen Schwerpunkte in der niederländischen Berechnung.
Die Verbraucherpreise stiegen 2024 insgesamt moderater als in den Jahren zuvor. Insbesondere bei Lebensmitteln waren die Preisanstiege mit durchschnittlich 1,1 Prozent im Vergleich zu 2023 deutlich geringer. Ein Rückgang, der den Haushalt vieler Niederländer spürbar entlastet hat.
Tabak: Spitzenreiter der Preissteigerungen
Tabakprodukte gehörten 2024 zu den stärksten Preistreibern. Die Steuererhöhungen im April führten dazu, dass eine Schachtel Zigaretten durchschnittlich 7,81 Euro kostete, ein Anstieg von rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies wurde durch verzögerte Effekte bei der Lagerware und die sofortige Weitergabe der höheren Kosten an die Verbraucher verstärkt.
Die Wohnkosten in den Niederlanden, gemessen an Mieten und Nebenkosten, stiegen um 3,7 Prozent. Dieser Sektor trägt traditionell stark zur niederländischen Inflationsrate bei, da Wohnkosten für viele Haushalte einen erheblichen Anteil der Ausgaben ausmachen.
Die Lebensmittelinflation zeigte sich deutlich entspannter. Nach einem dramatischen Anstieg von 12,1 Prozent im Jahr 2023 lagen die Preissteigerungen 2024 bei moderaten 1,1 Prozent. Gründe dafür sind unter anderem stabilisierte Energiepreise und eine verbesserte Versorgungskette.
Erstaunlicherweise sanken die Preise für Möbel und Haushaltswaren um 3 Prozent. Diese Entwicklung war vor allem bei Polstermöbeln und Haushaltsartikeln spürbar. Ein Effekt, der die Gesamtinflation positiv beeinflusst hat.
Vergleich mit Europa
Im europäischen Vergleich liegt die Inflation der Niederlande mit 3,2 Prozent nach HICP über dem Durchschnitt der Eurozone von 2,4 Prozent. Besonders Länder wie Belgien und Estland meldeten höhere Raten, während Italien und Irland unter 1,5 Prozent blieben.
Das CBS implementierte Mitte 2023 eine neue Methode zur Berechnung der Energiepreise, um besser auf die Marktdynamik zu reagieren. Diese Änderung beeinflusst sowohl die Inflationsrate als auch die Indexierungen.
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