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Hochwasser an der niederländischen Küste

| von Redaktion

Fähre nach Texel (Archivbild) | Foto: HOLLAND.guide
Fähre nach Texel (Archivbild) | Foto: HOLLAND.guide

TEXEL · Starke Winde und hohe Wasserstände haben in der Nacht auf Sonntag zu Überschwemmungen an mehreren Orten entlang der niederländischen Küste geführt. Besonders betroffen waren die Inseln Texel, Vlieland, Ameland und Schiermonnikoog sowie die Stadt Vlaardingen in Zuid-Holland. Die durch Sturm „Amy“ verursachten Windböen drückten das Wasser an die Küsten und führten lokal zu überfluteten Kais, gesperrten Fährverbindungen und vollgelaufenen Fahrzeugen. Auf Texel stand die Hafenpromenade von Oudeschild vollständig unter Wasser, in Vlaardingen kämpften Anwohner mit Sandsäcken gegen eindringendes Wasser. Laut Hafenbehörden und Reedereien sinken die Pegel inzwischen wieder, auch der Fährverkehr normalisiert sich schrittweise.

In der Nacht auf Sonntag erreichten Wind und Wasser an der niederländischen Küste ihren Höhepunkt. Wie NH berichtet, wurde der Hafen von Oudeschild auf Texel vollständig überflutet. Nach Angaben von Hafenmeister Piet Daalder lag der höchste Wasserstand gegen 6.30 Uhr bei 2,43 Metern über dem Amsterdamer Pegel. Straßen, Parkplätze und Fahrradabstellanlagen standen unter Wasser, die ersten Überfahrten der Fähre zwischen Texel und Den Helder wurden gestrichen. Seit dem Morgen verkehren die Schiffe wieder planmäßig. Daalder erklärte, man habe vorsorglich Pumpen aktiviert, Schotten errichtet und zusätzliche Festmacherleinen ausgelegt. Gegen Mittag soll sich die Lage vollständig normalisieren.

Auch an der friesischen Waddenküste kam es zu Behinderungen. Laut Wagenborg Passagiersdiensten (WPD) waren die Verbindungen zwischen Lauwersoog und Schiermonnikoog sowie zwischen Holwerd und Ameland zeitweise unterbrochen. In Holwerd wurde der Damm gesperrt, nachdem Wasser über die Fahrbahn getreten war. Parkflächen und Radwege standen unter Wasser, Fahrzeuge wurden rechtzeitig verlegt. Die Schnellverbindung Lauwersoog–Schiermonnikoog bleibt laut WPD auch am Sonntagabend eingeschränkt, die letzte Abfahrt findet um 18.30 Uhr statt. Reisende der ausgefallenen Fahrten werden direkt von der Reederei informiert.

Überflutete Kais in Vlaardingen

Weiter südlich, in Vlaardingen bei Rotterdam, liefen in der Nacht ebenfalls mehrere Kais voll. Wie Rijnmond meldet, wurde der höchste Wasserstand gegen 2.45 Uhr erreicht. Die Gemeinde hatte bereits am Nachmittag ein Hochwasser-Alarm ausgelöst und die Uferbereiche vorsorglich gesperrt. Verkehrslotsen überwachten die Zufahrten. Trotz Sandsäcken, Brettern und Folien drang an vielen Stellen Wasser in Keller und Geschäfte ein. Rund ein Dutzend Fahrzeuge, die auf den Kais geparkt waren, wurden beschädigt. Ein Partyzentrum und mehrere Restaurants mussten in den frühen Morgenstunden Wasser abpumpen.

Einige Anwohner begutachteten laut Rijnmond in den frühen Morgenstunden die Schäden und setzten Wassersauger ein. Die Situation blieb jedoch beherrschbar, größere Schäden wurden nicht gemeldet. Die Gemeinde hält die Sperrungen an der Oosthavenkade und am Grote Visserijplein noch bis Sonntagabend aufrecht.

Wind, Gezeiten und volle Häfen

Wie NOS berichtet, hatte der Wind am Samstagabend stellenweise bis zu 9 Beaufort erreicht. In Verbindung mit der anhaltenden Nordwestströmung wurde das Wasser in die Küstengewässer gedrückt. Entlang der friesischen und niederländischen Nordseeküste stiegen die Pegel auf teils über 2,80 Meter über NAP, in Harlingen wurde eine Kade überflutet und mehrere Fahrräder ins Meer gespült.

Im Laufe des Sonntags beruhigte sich die Lage an den Küsten allmählich. Hafenbehörden meldeten sinkende Wasserstände, und der Fährbetrieb normalisierte sich weitgehend. Für viele Küstenorte bleibt der Tag dennoch in Erinnerung – als ein typischer Herbstbeginn mit Wind, Wellen und nassen Füßen.

Ruhigeres Herbstwetter in Sicht

Nach dem stürmischen Wochenende kehrt in den kommenden Tagen Ruhe ein. Laut Weeronline und KNMI nimmt der Wind im Verlauf des Sonntags ab, und am Nachmittag zeigt sich im Südwesten bereits die Sonne. Im Norden bleibt es zunächst noch windig, mit Böen bis zu 75 Kilometern pro Stunde. Die Temperaturen erreichen maximal 15 Grad.

Am Montag wird es nach Angaben von Weeronline grau und feucht, gelegentlich fällt leichte Regen. Die Temperaturen liegen zwischen 13 und 16 Grad. Auch Dienstag bleibt es vielerorts bewölkt, im Osten kann etwas Nieselregen auftreten, bevor sich am Nachmittag die Sonne häufiger zeigt. Mit 16 bis 18 Grad bleibt es für Oktober mild.

Das KNMI erwartet ab Dienstag meist trockenes und ruhiges Herbstwetter mit Tageshöchstwerten um 16 Grad und 5 bis 10 Grad in den Nächten. Zwischendurch kann Nebel entstehen. Insgesamt bleibt es in der neuen Woche überwiegend trocken, mit nur vereinzelten leichten Schauern und zeitweise sonnigen Abschnitten – ein spürbarer Übergang vom Sturmwochenende zum typischen niederländischen Herbst.

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