Handy am Steuer: 135 Fahrer erwischt
| letzte Änderung 30.05.2025 09:55 | von Redaktion

MIDDELBURG / BERGEN OP ZOOM / RUCPHEN · Großkontrolle auf der A58: Bei einer gezielten Verkehrsaktion gegen Ablenkung am Steuer hat die niederländische Polizei in Zeeland und West-Brabant insgesamt 135 Autofahrer beim verbotenen Benutzen elektronischer Geräte während der Fahrt ertappt. Die Aktion erfolgte am 28. Mai mithilfe eines umgebauten Reisebusses und hochauflösender MONO-Kameras. Ziel der Maßnahme war die Erhöhung der Verkehrssicherheit, insbesondere auf der vielbefahrenen Ost-West-Achse im Süden des Landes.
Die Polizeiaktion mit dem Namen „Ogen op de weg“ (Augen auf die Straße) war Teil der MONO-Kampagne zur Vermeidung von Ablenkung im Straßenverkehr. Von 9:30 bis 15:30 Uhr fuhr ein als Beobachtungsfahrzeug eingesetzter Reisebus auf der Autobahn A58 zwischen Middelburg und Etten-Leur, Kreuz Kruiningen und St. Willebrord. Aus erhöhter Position konnten die Einsatzkräfte Fahrer identifizieren, die ihr Handy oder ein anderes elektronisches Gerät während der Fahrt in der Hand hielten. Bei einem Verstoß wurde eine zivile Polizeistreife informiert, die den betroffenen Wagen stoppte und direkt vor Ort ein Bußgeld verhängte. Insgesamt wurden auf diesem Wege 64 Autofahrer zur Rechenschaft gezogen. Ergänzend war an den Viadukten bei Kloetinge (A58) und Hoek (N62) die sogenannte MONOcam im Einsatz, ein fest installiertes Kamerasystem zur automatisierten Erkennung abgelenkter Fahrer – hier kamen weitere 71 Verstöße hinzu.
Innovative Kontrolle mit Reisebus und Kamera
Die Kombination aus mobiler Beobachtung und stationärer Technik erwies sich als besonders effektiv. Das MONO-Kamerasystem liefert Echtzeitbilder an die Einsatzleitung, auf denen deutlich erkennbar ist, ob Fahrer durch ein Smartphone oder andere Tätigkeiten abgelenkt sind. Die Aktion reiht sich in eine Serie von Maßnahmen ein, mit denen die Polizei Zeeland-West-Brabant die Verkehrssicherheit erhöhen möchte. Bereits im Vorjahr hatte eine vergleichbare Kontrolle mit knapp 300 Verstößen für Aufsehen gesorgt – ein regionaler Negativrekord, wie unter anderem NOS berichtet.
Bußgelder und weitere Verstöße
Wer in den Niederlanden während der Fahrt ein elektronisches Gerät in der Hand hält – etwa ein Handy oder Navigationsgerät – riskiert ein Bußgeld von derzeit 430 Euro. Dieses gilt sowohl für das Telefonieren als auch für das Schreiben von Nachrichten oder das Bedienen von Apps während der Fahrt. Neben den 135 Handyverstößen verzeichnete die Polizei bei der aktuellen Kontrolle auch 18 weitere Ordnungswidrigkeiten, darunter fünf Fälle von Geschwindigkeitsüberschreitungen, Fahren ohne Sicherheitsgurt, rechts überholen, Missachten der Fahrbahnmarkierung sowie das unnötige Befahren der linken Spur.
Fluchtversuch mit Unfallfolge
Einer der ertappten Fahrer weigerte sich, dem Anhaltezeichen Folge zu leisten. Trotz klarer Aufforderung fuhr der Mann weiter, rammte an einer Ampel auf der Marconilaan ein anderes Fahrzeug und kam schließlich auf der Plantaanstraat gegen einen Baum zum Stehen. Der Fahrer flüchtete anschließend zu Fuß. Ob es sich um eine Verfolgung mit Personenschaden handelte, wurde nicht bekanntgegeben.
Bewusstseinsbildung statt Strafverfolgung
Laut Polizei steht bei derartigen Kontrollen nicht nur das Ahnden von Verstößen im Vordergrund. Vielmehr sollen die Gespräche mit den ertappten Fahrern zur Sensibilisierung beitragen. Ziel sei es, ein Bewusstsein für die Gefahr von Ablenkung zu schaffen – insbesondere durch Smartphones. „Die Menschen sollen ihr Handy erst wieder benutzen, wenn sie ihr Ziel erreicht haben“, betont die Polizei in der offiziellen Mitteilung zur Aktion.
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