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Großbrand auf Frachtschiff in Amsterdam

| letzte Änderung 17.05.2025 00:10 | von Redaktion

Brandweer | Foto: Holland.guide
Neue Informationen in Form eines Liveblogs unten im Artikel

AMSTERDAM · Eine massive Rauchentwicklung und ein stundenlanger Feuerwehreinsatz halten Amsterdam in Atem. Im Westelijk Havengebied, genauer an der Vlothavenweg, ist am späten Nachmittag des 15. Mai 2025 ein Brand auf einem Frachtschiff der Amsterdam Scrap Terminal ausgebrochen. Das Schiff war mit Schrottmetall beladen, als gegen 17:00 Uhr das Feuer ausbrach. Eine riesige Rauchsäule zog über Teile der Stadt, was zur Aussendung eines offiziellen NL-Alerts führte. Die Feuerwehr rät, Fenster und Türen geschlossen zu halten und mechanische Lüftungen abzuschalten. Der Brand ist nur schwer zu erreichen, weshalb ein langwieriger Löscheinsatz notwendig ist.

Das Feuer auf dem Frachtschiff, das an der Vlothavenweg beim Recyclingunternehmen Amsterdam Scrap Terminal lag, sorgte am Donnerstag für einen großangelegten Einsatz der Feuerwehr. Das Schiff war mit verschiedenen Arten von Metallschrott beladen, die unter anderem aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland stammen und nach Angaben des Unternehmens für den Export nach Türkei vorgesehen sind. Laut der Feuerwehr handelt es sich um einen komplexen Brandherd in einem der Laderäume des Schiffs. Um die Flammen unter Kontrolle zu bringen, wurden große Mengen Schrott mit Kränen aus dem betroffenen Bereich entnommen und an Land gelöscht. Parallel dazu wird von Löschbooten und über Drehleitern Wasser auf die verbleibende Ladung gespritzt. Auch eine Spezialeinheit mit einem Wassertransportsystem, das bis zu 4000 Liter pro Minute liefern kann, ist im Einsatz. Die Feuerwehr erwartet, noch viele Stunden mit dem Einsatz beschäftigt zu sein.

Verhaltensempfehlung der Behörden:
• Halten Sie sich von der Rauchwolke fern, schließen Sie Fenster und Türen und schalten Sie mechanische Lüftungssysteme aus.
• Wer reisen muss, kann sich kurzzeitig und zügig durch das betroffene Gebiet bewegen – längerer Aufenthalt im Freien sollte vermieden werden.
• Bei Kontakt mit Rußpartikeln: Waschen Sie die betroffenen Stellen mit warmem Wasser und Seife.
• Essen Sie keine Produkte aus Gärten oder Beeten, auf die sich Rußniederschlag gelegt hat.

Brandursache bislang unklar

Die genaue Ursache für den Ausbruch des Feuers ist derzeit noch nicht bekannt. Die Feuerwehr wurde gegen 17:00 Uhr alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt war das Frachtschiff im Ladebetrieb, es befanden sich jedoch keine Personen in unmittelbarer Gefahr. Eine Sprecherin der Feuerwehr teilte mit, dass alle anwesenden Mitarbeiter des Recyclingbetriebs rechtzeitig in Sicherheit gebracht wurden. Es kam zu keiner Verletzung. Dennoch stellt die Situation durch die große Rauchentwicklung eine potenzielle Gesundheitsgefahr für Anwohner dar.

Schiffsdaten: Frachter „TRADE“

Bei dem betroffenen Schiff handelt es sich um die „TRADE“, einen Bulk Carrier (Massengutfrachter), der 2011 gebaut wurde und unter der Flagge der Marshallinseln fährt. Das Schiff ist rund 190 Meter lang und 32 Meter breit. Es hat eine aktuelle Tiefgangstiefe von 5,9 Metern und liegt seit dem 9. Mai 2025 im Hafen von Amsterdam. Der Frachter transportiert in der Regel lose Schüttgüter wie Schrottmetall, das am Terminal der Amsterdam Scrap Terminal gelöscht bzw. verladen wurde.

Großaufgebot der Feuerwehr

Der Brand führte zur Alarmierung zahlreicher Einsatzkräfte, darunter auch Einheiten aus Zaandam, Duivendrecht und Aalsmeer. Zusätzlich wurde das Tauchteam der Feuerwehr zur Sicherheit vor Ort gebracht. Eine bedeutende Unterstützung liefert das sogenannte Wassertransportsystem WTS-1000, das über eine mobile Einheit große Mengen Löschwasser aus dem IJ zuführen kann, meldet AT5. Unterstützend wurden auch Kräfte des Hafenunternehmens Port of Amsterdam sowie ein Polizeihubschrauber eingesetzt, der mit Wärmebildkameras half, den Brandherd zu lokalisieren.

Screenshot erweiterte Gefahrenzone ab 23:45 Uhr: Die Markierung (rotes X) wurde von DACHIST ergänzt und zeigt die Position des betroffenen Schiffs. | © NL Alert / Leaflet

Gesundheitsrisiken durch Rauchentwicklung

Schon kurz nach Brandausbruch meldeten zahlreiche Bewohner im Westen Amsterdams eine starke Rauch- und Geruchsbelästigung. Besonders aus Stadtteilen wie Bos en Lommer und der Umgebung des Amstelstation gingen Beschwerden über stechenden Geruch und Atembeschwerden ein. Um 19:39 Uhr wurde ein offizieller NL-Alert verschickt. Die Feuerwehr rät eindringlich, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Lüftungssysteme auszuschalten und sich nicht in den Rauchschwaden aufzuhalten. „Rauch ist per Definition schädlich“, zitiert AT5 einen Feuerwehrsprecher.

NL-Alert: 15. Mai 2025 um 19:39 Uhr
Brand met veel rook in Amsterdam, Vlothavenweg. Blijf uit de rook! Sluit ramen en deuren. Zet ventilatie uit. Meer informatie op https://www.brandweer.nl/nieuws/grote-brand-vrachtschip-aan-vlothavenweg/ |||
Dutch Public Warning System. Fire with a lot of smoke in Amsterdam, Vlothavenweg. Stay out of the smoke! Close windows and doors. Switch ventilation systems off. For more info, see https://www.brandweer.nl/nieuws/grote-brand-vrachtschip-aan-vlothavenweg/ |||
Niederländisches öffentliches Warnsystem. Brand mit viel Rauch in Amsterdam, Vlothavenweg. Bleiben Sie außerhalb des Rauchs! Schließen Sie Fenster und Türen. Schalten Sie die Belüftungssysteme aus. Weitere Informationen unter https://www.brandweer.nl/nieuws/grote-brand-vrachtschip-aan-vlothavenweg/

Komplizierte Löscharbeiten

Das Feuer konnte bislang nicht vollständig gelöscht werden, weil es sich in schwer zugänglichen Bereichen innerhalb der Schiffsladung befindet. Um gezielt gegen die Glutnester vorzugehen, wird die Ladung schrittweise mit Greifarmen entnommen. Ein Teil wird an Land gelöscht, ein anderer direkt auf dem Schiff bekämpft. Die Arbeiten erfordern Präzision und Geduld, da der Schrottbrand sehr hartnäckig ist. Die Feuerwehr rechnet damit, noch bis weit in die Nacht mit dem Einsatz beschäftigt zu sein.

Öffentliche Warnsysteme greifen

Der Versand des NL-Alert zeigt, wie ernst die Behörden die Situation nehmen. Das Alarmsystem wird nur bei besonderen Gefahrenlagen aktiviert. Die betroffene Zone des Alarms war auf den Westen Amsterdams begrenzt, da sich der Rauch in diese Richtung ausbreitete. Die Bevölkerung wurde über die Plattform der Feuerwehr auf dem Laufenden gehalten.

Obwohl der Brand große Aufmerksamkeit erregte und erhebliche Auswirkungen auf die Umgebung hatte, blieb das Schlimmste aus: keine Verletzten, keine Evakuierungen. Die professionelle Koordination der Einsatzkräfte verhinderte eine Eskalation. Dennoch bleibt der Vorfall ein mahnendes Beispiel für die Risiken, die von beladenen Frachtschiffen im Hafen ausgehen können – insbesondere bei hitzeempfindlicher Ladung wie Metallschrott.

Verschiedene niederländische Medien

AT5 @AT5 auf X.com

"Die Situation gegen 20:15 Uhr – laut denjenigen, die die Videos gemacht haben, wird die Rauchwolke weiterhin größer."  (AT5 @AT5)


AT5 @AT5 auf X.com

"So sehen die Löscharbeiten aus."  (AT5 @AT5 auf X.com)


Updates

Mittwoch, 15.05.2025 · 20:20 Uhr

Zusammenfassung: Großbrand auf Schiff an der Vlothavenweg in Amsterdam Westpoort. Starke Rauchentwicklung, meiden Sie den Rauch.

Bei einem Großbrand an Bord eines Schiffs entsteht viel Rauch. Der Rauch ist in Amsterdam sichtbar. Aufgrund der Rauchentwicklung wurde ein NL-Alert verschickt. In Teilen von Amsterdam wurde Geruchsbelästigung gemeldet. Wenn Sie unter dem Rauch leiden, schließen Sie Türen und Fenster und schalten Sie die mechanische Belüftung aus.

  • 20:09 Uhr: Aus der Region Rotterdam-Rijnmond ist eine Spezialeinheit zur Schiffsbrandbekämpfung auf dem Weg, um die Einheiten vor Ort zu unterstützen.
  • 19:39 Uhr: Aufgrund mehrerer Meldungen aus Amsterdam-West mit Beschwerden über Rauch- und Geruchsbelästigung wurde entschieden, ein NL-Alert zu versenden. Personen, die unter Rauch oder Gestank leiden, wird geraten, Fenster und Türen zu schließen und die mechanische Belüftung auszuschalten.
  • 17:23 Uhr: Die Einstufung wird auf „Großbrand“ hochgestuft. Dabei kommen mehrere Einheiten der Feuerwehr zum Einsatz, unter anderem mit drei Löschfahrzeugen, einer Drehleiter und unterstützenden Land- und Wasserfahrzeugen zur Wasserförderung.
  • 17:02 Uhr: Bei der Feuerwehr geht eine Meldung über einen Brand an Bord eines Frachtschiffes ein, das Schrott transportiert und an der Vlothavenweg im Hafen von Amsterdam liegt.

Aufgrund des schwer zugänglichen Brandherds rechnet die Feuerwehr mit einem langen Einsatz.

20:31 Uhr

Gebiet NL Alert erweitert

Es wurde um 20:31 Uhr ein weitere NL Alert versendet. Das Warngebiet reicht nun bis zum See "Nieuwe Meer" (zwischen Badhoevedorp und Buitenveldert).

21:45 Uhr

Dritter NL-Alert

Gegen 21:30 Uhr wurde ein dritter NL-Alert gesendet.

Mittwoch, 15.05.2025 · 21:53 Uhr

Störungen brandweer.nl

Die Webseite der niederländischen Feuerwehr ist teilweise überlastet.

21:58 Uhr

GRIP 1

Die Behörden haben die Einsatzlage von Großbrand auf GRIP1 erhöht. Das bedeutet, dass mehrere Organisationen – wie Feuerwehr, Polizei, Gesundheitsdienst und Hafenbehörde – jetzt enger zusammenarbeiten. Der Brand auf dem Schiff ist kompliziert und wird voraussichtlich noch lange dauern, meldet die Feuerwehr. Deshalb koordinieren die Einsatzkräfte ihre Maßnahmen ab jetzt zentral, um die Situation gemeinsam besser in den Griff zu bekommen.

23:12 Uhr

Rauch- und Geruchsbelästigung

Es gehen viele Meldungen von besorgten Menschen aus dem Gebiet ein, das von Rauch- und Geruchsbelästigung betroffen ist. Der Rat bleibt bestehen: Fenster und Türen geschlossen halten und mechanische Belüftung ausschalten – das gilt weiterhin für alle betroffenen Bereiche.

Donnerstag, 16.05.2025 · 06:30 Uhr

Guten Morgen – Nachtupdate zur Schiffskatastrophe in Amsterdam

In der Nacht hat sich die Lage rund um den Brand auf dem Frachtschiff TRADE an dem Vlothavenweg in Amsterdam weiter zugespitzt. Die Einsatzkräfte sind weiterhin im Dauereinsatz, und die Löscharbeiten gestalten sich zunehmend schwieriger.

Um 06:00 Uhr wurde die Einsatzstufe auf GRIP2 erhöht – das bedeutet, dass die Einsatzleitung nun auf regionaler Ebene koordiniert wird. Grund dafür ist die anhaltende Komplexität der Lage: Das Feuer im Schiff ist noch immer nicht gelöscht. Es brach in Laderaum 4 aus und hat inzwischen auf Laderaum 3 übergegriffen. Die Feuerwehr hatte versucht, das brennende Schrottmaterial zu entladen und an Land zu löschen. Doch durch die enorme Hitze wurden die Luken von Laderaum 3 beschädigt und sind zugefallen – das macht die Brandbekämpfung dort aktuell unmöglich. Nun wird mit Hochdruck an einem neuen Lösungsansatz gearbeitet. Die Einsatzkräfte rechnen mit einem deutlich längeren Verlauf der Löscharbeiten.

Bereits um 23:50 Uhr wurde ein vierter NL-Alert verschickt, da sich der Rauch weiter nach Süden ausgebreitet hat und dort zu starker Geruchsbelästigung führte. Mobile Messteams der Feuerwehr waren im gesamten betroffenen Gebiet unterwegs. Zwar wurden keine gesundheitsschädlichen Stoffe gemessen, dennoch gilt: Rauch ist grundsätzlich ungesund, und es wird weiterhin dringend geraten, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie mechanische Lüftungssysteme auszuschalten. Das Warngebiet schließt nun auch Amstelveen, Aalsmeer, Uithoorn und das Zentrum von Amsterdam ein.

Es wurde zudem Rußniederschlag in einigen Gebieten festgestellt, über die die Rauchwolke gezogen war. Die feinen Brandrückstände lagerten sich auf Autos, Fensterrahmen, Gartenmöbeln und anderen Oberflächen ab. Diese lassen sich mit warmem Wasser und Seife reinigen. Wer eine Gemüse- oder Kräuterernte im Garten hat, sollte keine Pflanzen mit sichtbarem Rußbelag verzehren.

Die Lage bleibt angespannt – wir halten Sie weiter auf dem Laufenden.

Screenshot zusätzliche Gefahrenzone ab 7:07 Uhr: Die Markierung (rotes X) wurde von DACHIST ergänzt und zeigt die Position des betroffenen Schiffs. | © NL Alert / Leaflet
07:10 Uhr

Neues NL-Alert für Amsterdamer Stadtzentrum: Erweiterung der Gefahrenzone durch Winddrehung

Kurz nach 7 Uhr wurde ein neues NL-Alert für das Stadtzentrum von Amsterdam herausgegeben. Grund ist eine veränderte Windrichtung im Vergleich zum Vorabend, wodurch sich der Rauch und Geruch des anhaltenden Schiffsbrands nun in ein neues Gebiet ausbreiten. Die Behörden rufen erneut dazu auf, bei Rauch- oder Geruchsbelästigung Fenster und Türen geschlossen zu halten und mechanische Lüftungssysteme auszuschalten. Die Warnung ergänzt das bereits gestern veröffentlichte Verhaltensempfehlung und bleibt bis auf Weiteres gültig.

07:45 Uhr

AT5: Feuerwehr hält Fahrradfahrt durch Rauchgebiet für vertretbar

Wie der Amsterdamer Lokalsender AT5 berichtet, äußern viele Bürger*innen Bedenken, ob der Schul- oder Arbeitsweg mit dem Fahrrad durch das von Rauch betroffene Gebiet noch sicher sei. Die Feuerwehr zeigt Verständnis für diese Sorgen, hält das Durchqueren der Rauchzonen jedoch für vertretbar. „Rauch ist grundsätzlich nie gut für die Gesundheit, aber Radfahren ist in diesem Fall möglich“, so ein Feuerwehrsprecher gegenüber AT5.

Die Feuerwehr empfiehlt jedoch, zügig durchzufahren und nicht im Freien zu verweilen. Zudem solle man beim Radfahren möglichst normal weiteratmen. Wer unterwegs mit Rußablagerungen in Kontakt kommt, etwa durch Niederschlag auf Kleidung oder Haut, sollte sich laut Empfehlung zu Hause gründlich mit Seife waschen.

07:52 Uhr

Stadt Amsterdam veröffentlicht offiziellen Liveblog zur Schiffsbrandlage

Die Stadtverwaltung Amsterdam hat am Freitagmorgen um 7:31 Uhr einen offiziellen Liveblog zur Großbrandlage im Westelijk Havengebied gestartet. Wie dort berichtet wird, brennt seit Donnerstagnachmittag ein Frachtschiff an der Vlothavenweg. Die Feuerwehr ist mit Großaufgebot vor Ort und erhält Unterstützung aus der gesamten Region. Wegen der Komplexität der Lage wurde auf GRIP 2 hochgestuft.

Eine dichte Rauchwolke ist weiterhin in mehreren Stadtteilen sichtbar, und die Löscharbeiten werden voraussichtlich noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Die oberste Priorität des Krisenstabs liegt derzeit auf der Unterstützung der Einsatzkräfte und der Minimierung von Risiken für die Bevölkerung.

Mehrere NL-Alerts wurden bereits verschickt. Die Stadt warnt ausdrücklich: „Bleiben Sie aus der Rauchzone!“ Wer von Rauch oder Geruch belästigt wird, soll Fenster und Türen schließen und mechanische Lüftungssysteme abschalten.

Aktuelle Informationen sind ab sofort auf amsterdam.nl/nieuws abrufbar. Weitere Updates erfolgen auch über x.com/AmsterdamNL sowie den Liveblog der Feuerwehr.

08:00 Uhr

Verhaltensempfehlung der Behörden:
• Halten Sie sich von der Rauchwolke fern, schließen Sie Fenster und Türen und schalten Sie mechanische Lüftungssysteme aus.
• Wer reisen muss, kann sich kurzzeitig und zügig durch das betroffene Gebiet bewegen – längerer Aufenthalt im Freien sollte vermieden werden.
• Bei Kontakt mit Rußpartikeln: Waschen Sie die betroffenen Stellen mit warmem Wasser und Seife.
• Essen Sie keine Produkte aus Gärten oder Beeten, auf die sich Rußniederschlag gelegt hat.

08:11 Uhr

Löscharbeiten auf Frachtschiff weiterhin schwierig – neue Taktik notwendig

Der Großbrand auf dem Frachtschiff im Westelijk Havengebied von Amsterdam ist weiterhin nicht gelöscht. Nach Angaben der Feuerwehr brennt es immer noch in den Laderäumen 3 und 4. Ursprünglich war das Feuer in Laderaum 4 ausgebrochen und ist im Verlauf auf Laderaum 3 übergesprungen.

Die erste Taktik der Einsatzkräfte bestand darin, das brennende Schrottmaterial mithilfe von Kränen aus den betroffenen Laderäumen zu entnehmen und an Land zu löschen. Dieses Vorgehen scheiterte jedoch bei Laderaum 3, da durch die enorme Hitze die Ladeluken instabil wurden und kollabierten. Das darin befindliche Schrottgut ist somit nicht mehr zugänglich.

Aktuell arbeitet die Feuerwehr an einem neuen Plan zur Brandbekämpfung, doch die Prognose ist klar: Die Löscharbeiten werden voraussichtlich noch längere Zeit in Anspruch nehmen.

08:11 Uhr

Warum brennt es so lange? – Metallbrände schwer zu löschen

Ein Grund, warum sich der Brand auf dem Frachtschiff an der Vlothavenweg so lange hält, liegt im Material selbst: Es handelt sich um einen sogenannten Metallbrand – in diesem Fall brennendes Schrottmetall. Solche Brände sind besonders schwierig zu löschen, weil Metalle beim Erhitzen oft glühen, Funken schlagen oder sogar unter Sauerstoffausschluss weiterbrennen können.

Metallbrände entwickeln hohe Temperaturen und reagieren manchmal mit Wasser – was gefährlich sein kann. Deshalb reicht einfaches Löschwasser oft nicht aus, um das Feuer vollständig zu ersticken. Stattdessen müssen brennende Metallteile gezielt aus dem Schiff entfernt und separat abgelöscht werden.

„Viele denken bei einem Brand an Holz oder Kunststoff – aber glühender Metallschrott kann stunden- oder tagelang weiterbrennen, wenn man nicht gezielt an die Glutnester herankommt.“, erklärt Thomas Klimeck, Chefredakteur von DACHIST, Chemiker und Experte für Gefahrstoffe. Die Taktik der Feuerwehr ist es daher, das betroffene Material aus den betroffenen Laderäumen zu bergen - was durch die Hitze und beschädigte Schiffsluken aktuell extrem erschwert wird. Klar ist: Dieser Einsatz wird die Feuerwehr noch viele Stunden, wenn nicht Tage, beschäftigen.

12:15 Uhr

Löscharbeiten dauern an – Rauch weiter deutlich sichtbar

Die Feuerwehr und das Hafenunternehmen Port of Amsterdam sind auch am späten Vormittag weiterhin intensiv mit der Brandbekämpfung auf dem Frachtschiff an der Vlothavenweg beschäftigt. Noch immer wird Schrott aus dem Laderaum entfernt, um die Glutnester zu erreichen und gezielt löschen zu können. Die Löschmaßnahmen erfolgen sowohl von der Kaimauer als auch vom Wasser aus.

Der Brand ist trotz massiven Einsatzes noch nicht vollständig unter Kontrolle, die Rauchentwicklung bleibt sichtbar – das offizielle Hinweis: Bleiben Sie aus der Rauchwolke, schließen Sie Fenster und Türen, und schalten Sie mechanische Lüftungssysteme ab gilt weiterhin unverändert.

Die Gemeinde Amsterdam hat inzwischen eine Liste mit häufig gestellten Fragen (FAQ) rund um die Schiffsbrandlage veröffentlicht. Diese umfasst unter anderem Hinweise zur Reinigung von Rußablagerungen, Verhalten im Freien sowie Maßnahmen für Betroffene in der Umgebung. Die vollständige Liste ist auf der Website der Stadt Amsterdam verfügbar: amsterdam.nl/nieuws

Weitere Entwicklungen des Tages:

  • 🔥 Einschätzung der Feuerwehr: Ein Sprecher der Feuerwehr rechnet aktuell damit, dass die Löscharbeiten bis Freitagmorgen gegen 08:00 Uhr andauern könnten. Sollte der Brand bis dahin nicht gelöscht sein, wird ein neues Einsatzkonzept entwickelt.

  • Komplexität bleibt hoch: Besonders problematisch bleibt der eingestürzte Lukendeckel von Laderaum 3. Dadurch ist das brennende Schrottmaterial schwer zugänglich, was den Einsatz weiter erschwert und verlängert. Ein endgültiger Abschluss der Arbeiten ist derzeit nicht absehbar.

  • 🏫 Auswirkungen auf Schulen: Mehrere Grundschulen im Amsterdamer Westen reagieren auf die starke Rauchbelastung. Fenster und Türen bleiben geschlossen, die Kinder verbringen den Unterricht vorerst im Gebäude. An Pausen im Freien ist vorläufig nicht zu denken.

  • 🏊 Brediusbad geschlossen: Das nur etwa einen Kilometer entfernte Freibad an der Spaarndammerdijk bleibt wegen der Rauchentwicklung bis auf Weiteres geschlossen.

  • 🌫️ Rauch aus der Luft sichtbar: Auf Luftbildern ist die massive Rauchwolke deutlich zu erkennen. Die Sicherheitsregion betont erneut: Es wurden keine erhöhten Konzentrationen giftiger Stoffe gemessen – dennoch ist Rauch grundsätzlich gesundheitsschädlich.

21:15 Uhr

Brand gelöscht – Rauchentwicklung beendet

Gute Nachrichten aus dem Westelijk Havengebied: Die Feuerwehr hat den Brand auf dem Frachtschiff an der Vlothavenweg vollständig gelöscht. Aktuell steigt keine Rauchwolke mehr auf. Laut offiziellen Angaben können Fenster und Türen wieder geöffnet und mechanische Lüftungssysteme wieder eingeschaltet werden.

Sollten sich Rußpartikel auf Fahrzeugen, Fenstern oder Gartenmöbeln abgelagert haben, lassen sich diese mit warmem Wasser und etwas Seife entfernen. Produkte aus dem eigenen Garten, auf denen sichtbar Ruß liegt, sollten nicht gegessen werden – insbesondere nicht aus dem Gemüsegarten.

Die Einsatzkräfte beginnen nun mit dem Rückbau ihrer Maßnahmen. Die Stadt Amsterdam stellt weiterhin eine Liste mit häufig gestellten Fragen und Verhaltenstipps bereit, die online eingesehen werden kann:
👉 Website der Gemeinde Amsterdam

Dies ist das letzte Update.

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