Grippewelle erreicht Rekordniveau
| von Redaktion

UTRECHT • Die Grippewelle in den Niederlanden hat ein Ausmaß erreicht, das seit Jahren nicht mehr verzeichnet wurde. In den letzten zwei Wochen hat sich die Zahl der Grippefälle mehr als verdoppelt, wie das Rijksinstituut voor Volksgezondheid en Milieu (RIVM) und das Forschungsinstitut Nivel berichten. Aktuell melden sich 118 von 100.000 Einwohnern mit grippeähnlichen Symptomen bei Hausärzten, im Vergleich zu 76 in der Vorwoche und 58 in der Woche davor. Dies ist das erste Mal seit Beginn der systematischen Erfassung im Jahr 2020, dass dieser Wert die Marke von 100 übersteigt.
Die aktuelle Grippewelle in den Niederlanden breitet sich rasch aus. Seit Woche 3 dieses Jahres (13. bis 19. Januar) liegt die Anzahl der gemeldeten Grippefälle kontinuierlich über dem Schwellenwert von 53 pro 100.000 Einwohnern, der zur Definition einer Grippeepidemie dient. Die Zahl der Arztbesuche mit grippeähnlichen Beschwerden ist in der fünften Kalenderwoche sprunghaft angestiegen. Besonders betroffen sind Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren, bei denen eine hohe Inzidenz verzeichnet wird.
Ursache und Ausbreitung
Die aktuellen Daten des RIVM zeigen, dass in 69 % der getesteten Proben von Patienten mit grippeähnlichen Symptomen Influenzaviren nachgewiesen wurden. Dabei dominieren die Subtypen A(H1N1)pdm09 und A(H3N2), während das Influenza-B-Virus (Victoria-Linie) in geringerem Maße vorkommt. Laut Nivel wurden in der letzten Woche 85 Proben von Hausärzten entnommen, von denen 59 positiv auf Grippeviren getestet wurden. Dies bestätigt, dass der Großteil der grippeähnlichen Beschwerden tatsächlich auf das Influenza-Virus zurückzuführen ist.
Die Verbreitung des Virus führt nicht nur zu einem Anstieg der Arztbesuche, sondern auch zu Problemen in verschiedenen Sektoren. Schulen und Pflegeeinrichtungen berichten von hohen Krankheitsausfällen. Die niederländische Vereinigung für klinische Geriatrie warnt vor einer Überlastung der Krankenhäuser, insbesondere auf Stationen für ältere Patienten, die aufgrund von Vorerkrankungen anfälliger für Komplikationen sind.
Vergleich mit Vorjahren
Im Vergleich zur Grippesaison 2023/2024 ist die aktuelle Welle intensiver. Damals dauerte die Epidemie neun Wochen von Mitte Januar bis Mitte März, mit insgesamt rund 215.000 Arztbesuchen aufgrund von Grippebeschwerden. Der derzeitige Anstieg deutet darauf hin, dass die Grippewelle in diesem Jahr noch länger andauern oder mehr Menschen betreffen könnte. Das RIVM betont jedoch, dass noch unklar ist, ob der Höhepunkt der Epidemie bereits erreicht ist.
Empfehlungen für die Bevölkerung
Das RIVM empfiehlt Personen mit grippeähnlichen Symptomen, sich auszuruhen, ausreichend zu trinken und engen Kontakt mit gefährdeten Gruppen wie älteren Menschen und Menschen mit chronischen Erkrankungen zu vermeiden. Menschen mit schweren Symptomen oder Risikofaktoren sollten ärztlichen Rat einholen. Der Grippeimpfstoff 2024/2025 steht seit Oktober zur Verfügung und bietet Schutz, insbesondere für Risikogruppen.
Die Gesundheitsbehörden überwachen die Situation weiterhin genau. Wöchentliche Updates des RIVM und Nivel liefern aktuelle Daten zur Verbreitung der Grippe. Es wird erwartet, dass die Fallzahlen in den kommenden Wochen weiter steigen könnten, bevor die Epidemie ihren Höhepunkt erreicht.
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