Freitag: Erneuter Bahnstreik legt Verkehr lahm
| letzte Änderung 16.06.2025 09:46 | von Redaktion

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GRONINGEN · Neuer Warnstreik im Tarifkonflikt: Am Freitag, dem 13. Juni 2025, droht dem Bahnverkehr in den Niederlanden erneut ein kompletter Stillstand. Die Eisenbahngewerkschaft VVMC hat zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen im Norden und Süden des Landes aufgerufen – betroffen sind zentrale Standorte wie Groningen, Maastricht, Eindhoven und Zwolle. Die NS hat bislang nicht ausgeschlossen, dass sie erneut den gesamten Zugbetrieb einstellt, wie es bereits bei den vorangegangenen Streiktagen am Dienstag und vergangenen Freitag der Fall war. Hintergrund sind festgefahrene Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag. Die Gewerkschaft fordert deutlich höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.
Zugausfälle in weiten Teilen des Landes erwartet: Der VVMC (Vakbond voor Machinisten en Conducteurs) hat in einem offiziellen Schreiben vom 11. Juni 2025 klargestellt, dass alle unter den NS-Tarifvertrag fallenden Mitarbeiter – inklusive Leiharbeiter – an Standorten in Groningen, Leeuwarden, Zwolle, Onnen, Eindhoven, Berkel-Enschot, Roosendaal und Maastricht zum Streik aufgerufen sind. Die Instandhaltung wird ab 06:30 Uhr für 24 Stunden bestreikt. Zusätzlich werden ab 04:00 Uhr auch alle übrigen Beschäftigten in Leeuwarden, Groningen, Zwolle, Lelystad, Eindhoven, Den Bosch, Heerlen, Maastricht, Breda, Roosendaal, Vlissingen, Sittard und Venlo ihre Arbeit niederlegen – inklusive des Personals im internationalen Dienst. Damit ist ein Großteil des Zugbetriebs im Norden und Süden betroffen, auch wenn es sich offiziell nicht um einen landesweiten Streik handelt.
Am Dienstag hatte die NS den gesamten Zugverkehr eingestellt, da in mehreren Regionen des Landes Streiks angekündigt waren. Zahlreiche Reisende mussten auf alternative Verkehrsmittel ausweichen, ihre Reise verschieben oder blieben im Homeoffice.
Die NS hat sich bislang nicht offiziell dazu geäußert, ob erneut sämtliche Züge ausfallen werden. Bei früheren Streiks war genau dies die Folge. Die vollständige Streichung des Fahrplans diente aus Sicht der Bahn der Sicherheit und Planungssicherheit für Reisende, da spontane Ausfälle sonst schwer kalkulierbar seien. Sollte auch am Freitag wieder landesweit kein Zug fahren, wäre dies der dritte komplette Bahnstreik binnen acht Tagen.
Update:
Am Freitag fahren keine NS-Züge in den Provinzen Groningen, Friesland, Drenthe, Overijssel, Flevoland und in einem Teil von Gelderland. In Süd-Niederlande verkehren keine Züge in den Provinzen Zeeland, Nordbrabant und Limburg. Der NS Reiseplaner wurde entsprechend aktualisiert.
Hintergrund des Tarifkonflikts
Im Zentrum des Konflikts stehen die Forderungen der VVMC nach höheren Löhnen und verbesserten Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaft verlangt eine Lohnerhöhung von 4 Prozent sowie zusätzlich 120 Euro monatlich. Die NS bietet bislang lediglich 2,55 Prozent – ein Angebot, das aus Sicht der Gewerkschaft keinerlei Verhandlungsbereitschaft erkennen lässt. Noch im Jahr 2022 hatte es im Rahmen der damaligen Tarifrunde eine Lohnerhöhung von über 9 Prozent gegeben. Die vergangene Vereinbarung, die im März dieses Jahres auslief, sah eine durchschnittliche Steigerung um 6,6 Prozent vor.
Ein zentrales Anliegen der VVMC bleibt zudem die Anpassung der Regelungen für sogenannte „zware beroepen“ – Berufe mit hoher körperlicher oder psychischer Belastung. Die Gewerkschaft verweist auf den zunehmenden Stress, unregelmäßige Dienste, Personalmangel und wachsende Aggressionen gegenüber Bahnpersonal. Trotz dieser Belastungen weigere sich die NS bisher, eine frühere Altersgrenze oder zusätzliche Ausgleichsregelungen anzuerkennen.
Gewerkschaft warnt vor „Untergrabung des Streiks“
In ihrem Schreiben an die NS vom 11. Juni macht die VVMC zudem deutlich, dass sie „besmet werk“ – also Tätigkeiten, die eigentlich von Streikenden erledigt würden – nicht von anderen Kräften übernehmen lassen will. Sollte dies dennoch geschehen, behält sich die Gewerkschaft rechtliche Schritte vor, inklusive der Einschaltung der niederländischen Arbeitsinspektion (Inspectie SZW). Dies unterstreicht den harten Kurs, den die Gewerkschaft in diesem Konflikt eingeschlagen hat.
Bahn und Gewerkschaft bewegen sich nicht aufeinander zu
Laut NOS und AD ist derzeit nicht absehbar, dass sich die beiden Konfliktparteien annähern. VVMC-Sprecher Wim Eilert betonte gegenüber AD, dass die NS keinerlei Bemühungen zeige, auf die Forderungen einzugehen. Auch die Ausweitung der Streiks auf zusätzliche Regionen sei eine direkte Reaktion auf das bisherige Verhalten der Bahn. Eine kurzfristige Lösung scheint somit nicht in Sicht – weitere Streiktage sind nicht ausgeschlossen.
Entschädigung für Reisende
Am Freitag, dem 13. Juni 2025, fahren in Nord- und Süd-Niederlande aufgrund eines regionalen Streiks keine Züge. Die Streikregelung der NS gilt für Fahrgäste, die an diesem Tag direkt von dem Streik betroffen sind, weil sie nicht reisen können.
Wenn Sie beispielsweise am 13. Juni 2025 mit der NS von Leeuwarden nach Meppel fahren wollten, dies aber nicht möglich ist, können Sie unter bestimmten Bedingungen einen Anspruch im Rahmen der Streikregelung geltend machen.
Ansprüche können ab dem 13. Juni eingereicht werden.
Updates
Donnerstag, 12.06.2025 · 22:15 Uhr
Bahnstreik am Freitag, 13. Juni: Massive Ausfälle bei der NS – was Reisende wissen müssen
In diesen Regionen fahren keine Züge
Am Freitag, den 13. Juni, fahren keine NS-Züge in weiten Teilen des Nordens und Südens der Niederlande. Betroffen sind:
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Norden: Groningen, Friesland, Drenthe, Overijssel, Flevoland, Teile von Gelderland
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Süden: Zeeland, Noord-Brabant, Limburg
Auch in anderen Landesteilen sind Beeinträchtigungen nicht ausgeschlossen. Die NS plant dort zwar den regulären Betrieb, schließt Verspätungen oder Zugausfälle jedoch nicht aus.
Tipp: Der NS-Reiseplaner wurde am Donnerstagabend aktualisiert. Prüfen Sie Ihre Verbindung kurz vor der Abfahrt in der App und aktivieren Sie Push-Nachrichten.
Samstag, 14. Juni
Die NS plant, am Samstag wieder nach regulärem Fahrplan zu fahren. Dennoch ist am Morgen mit Folgestörungen durch die Streiks zu rechnen.
Internationale Verbindungen: Was gilt am 13. Juni?
Allgemein
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Internationale Züge verkehren größtenteils wie geplant, außer EuroCity und Eurocity Direct.
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Reisende können internationale Züge nicht nutzen, um von/zu den bestreikten Regionen zu reisen, da dort keine NS-Zubringer verkehren.
EuroCity & Eurocity Direct
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EuroCity: Fährt eingeschränkt, u. a. kein Halt zwischen Rotterdam Centraal und Breda.
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Eurocity Direct: Fährt nicht über Lelystad Centrum und Almere Buiten, verkehrt aber planmäßig zwischen Almere Centrum und Brüssel-Süd.
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Tickets sind auch gültig für Fahrten am 12. oder 14. Juni, ohne Umbuchung notwendig.
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Für Reisen an anderen Tagen ist eine kostenfreie Umbuchung oder Stornierung möglich, über:
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NS International Kundenservice: ☎ +31 30 7515 222
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Online über das Mijn NSI-Konto (ohne Servicegebühr)
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ICE & Intercity Berlin
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Diese Züge fahren planmäßig.
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Wenn die Reise durch ausgefallene NS-Zubringer unmöglich ist:
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Ticket ist bis zum 13. Dezember 2025 flexibel gültig
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Bei Reisen bis 31. August ist eine Platzreservierung erforderlich (kostenfrei über Kundenservice)
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Kostenlos stornierbar, wenn Zubringer nicht fahren
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Eurostar
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Fährt nach Fahrplan.
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Reisende nach London müssen mindestens 30 Minuten vor Abfahrt einchecken.
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Bei Ausfall der NS-Zubringer:
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Nur das inländische Anschluss-Ticket kann kostenfrei storniert werden
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Das Eurostar-Ticket selbst ist davon ausgenommen, Umbuchung nur nach Tarifbedingungen
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Nightjet
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Fährt wie geplant.
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Falls die Anreise zur Station durch NS-Ausfälle verhindert wird:
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Ticket kostenlos umbuchbar oder stornierbar, über den Kundenservice
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ℹ️ NS International Klantenservice
📞 +31 30 7515222 (Ortstarif)
🌐 nsinternational.com
Reisende sollten vor Abfahrt unbedingt die aktuelle Reiseplanung prüfen, da sich kurzfristige Änderungen ergeben können.
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