Drei Männer nach verheerender Brandkatastrophe verhaftet
| von Redaktion

ARNHEM · Die niederländische Polizei hat drei Verdächtige im Zusammenhang mit der großflächigen Brandkatastrophe in der Arnheimer Innenstadt festgenommen. Die Männer, zwei aus Arnhem (30 und 57 Jahre alt) und ein 41-Jähriger ohne bekannte Adresse, stehen im Verdacht, das Feuer am frühen Donnerstagmorgen gelegt zu haben. Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus, nachdem Videoaufnahmen und Zeugenaussagen das Trio belasteten. Der Brand zerstörte zehn historische Gebäude und hinterließ erhebliche Schäden. Zahlreiche Bewohner und Unternehmer verloren ihre Existenzgrundlage. Die Verdächtigen befinden sich derzeit in Untersuchungshaft und haben nur Kontakt zu ihren Anwälten.
Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren, nachdem die Polizei Videoaufnahmen aus der Innenstadt auswertete. Diese zeigten drei Männer, die durch die Varkensstraat liefen, bevor einer von ihnen offenbar etwas in Richtung einer Mülltonne warf – nahe des Ladengeschäfts SoLow, in dem das Feuer ausbrach. Ob es sich dabei um eine absichtliche Brandlegung oder einen Unfall handelte, ist noch unklar. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft prüfen alle möglichen Szenarien, einschließlich vorsätzlicher Brandstiftung oder fahrlässiger Herbeiführung eines Feuers.
Die Katastrophe erschütterte die Stadt schwer. Arnhems Bürgermeister Ahmed Marcouch sprach von einem "herzzerreißenden Vorfall", der das historische Zentrum für immer verändern werde. Neben dem materiellen Verlust mussten viele Menschen ihre Wohnungen verlassen. Inzwischen wurden Spendenaktionen organisiert, um den Betroffenen zu helfen.
Ermittlungen: Verdächtige auf Video identifiziert
Die Festnahmen erfolgten am Samstagabend, nur drei Tage nach dem Brand. Laut Polizei waren die Ermittlungen aufgrund der zahlreichen Videoaufnahmen aus der Innenstadt von Anfang an vielversprechend. Die Aufnahmen zeigten verdächtige Bewegungen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Ausbruch des Feuers stehen könnten. Besonders brisant: Einer der Verdächtigen soll einen Gegenstand in eine Mülltonne geworfen haben, die sich in unmittelbarer Nähe des Brandherdes befand.
Das Forensik-Team konnte erst am Samstag mit der Untersuchung der Brandstelle beginnen, da die Ruinen als instabil galten. Der Polizei zufolge musste das Team sorgfältig vorgehen, um keine Beweise zu zerstören. "Dieses Ermittlungsverfahren kann nur einmal korrekt durchgeführt werden, weshalb wir uns die nötige Zeit nehmen", erklärte ein Sprecher der Ermittlungsbehörden gegenüber dem AD.
Auswirkungen der Brandkatastrophe auf Arnhem
Der Brand hinterließ massive Zerstörungen in der Arnheimer Innenstadt. Neben zehn vollkommen niedergebrannten historischen Gebäuden verloren fünf Bewohner ihre Wohnungen, und zehn Unternehmer stehen vor einer ungewissen Zukunft. Die Stadt reagierte schnell und richtete ein Notfallbüro für die Opfer ein. Bereits am Freitag begann der Abriss der stark zerstörten Gebäude, wobei Asbest freigesetzt wurde, das nun von Spezialisten entfernt wird.
Die Reaktion der Bevölkerung war beispiellos: Zahlreiche Spendenaktionen wurden gestartet. Eine Crowdfunding-Kampagne sammelte bereits über 34.000 Euro, während Initiativen wie das Café LOTS Coffee & Brunch dringend benötigte Waren für die Opfer bereitstellten. "Wir könnten eine neue Boutique eröffnen, so viele Kleiderspenden haben wir erhalten", zitiert NOS eine Helferin.
Weiterer Verlauf des Verfahrens
Die drei Verdächtigen befinden sich derzeit in Untersuchungshaft und dürfen nur mit ihren Anwälten sprechen. In den kommenden Tagen entscheidet ein Haftrichter, ob sie für weitere zwei Wochen in U-Haft bleiben. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft prüfen weiterhin, ob es sich um vorsätzliche Brandstiftung oder eine fahrlässige Tat handelt.
Die Ermittler wollen zusätzliche Beweise sammeln, darunter toxikologische Analysen und forensische Untersuchungen der Brandrückstände. Zudem werden weitere Zeugen befragt, um ein klares Bild der Geschehnisse in jener Nacht zu erhalten.
Wiederaufbau und Zukunftsperspektiven
Der Wiederaufbau des zerstörten Stadtviertels dürfte Jahre in Anspruch nehmen. Viele der niedergebrannten Gebäude waren mehr als 150 Jahre alt. Experten prüfen derzeit, ob eine Rekonstruktion nach historischen Vorbildern möglich ist.
Bis dahin stehen die Bewohner und Unternehmer vor großen Herausforderungen. Einige Geschäfte in der Nähe der Brandstelle bleiben vorerst geschlossen, während andere trotz der Zerstörung den Betrieb wieder aufnehmen konnten. "Viele Arnheimer verloren ihr Zuhause und ihre Besitztümer, und unsere Innenstadt wird für immer eine Narbe tragen", so Marcouch. Das Leben geht aber weiter.
Der Vorfall zeigt, wie fragil historische Stadtviertel sind und welche Auswirkungen ein einzelner Brand haben kann. Die Behörden mahnen zu erhöhter Wachsamkeit und kündigten an, die Brandschutzmaßnahmen in Arnhem zu überprüfen.
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