UTRECHT · Nach über einem Jahrhundert im Einzelhandel meldet die niederländische Kette Blokker Insolvenz an und sorgt damit für erhebliche Unruhe im Einzelhandel. Die Kette, die einst als Haushalts- und Alltagswarenlieferant nicht aus den Einkaufsstraßen wegzudenken war, wird nun vorerst unter Insolvenzverwaltern fortgeführt.

Blokker steht nach Jahren finanzieller Belastungen vor einem Schicksalsschlag: Der Einzelhändler, bekannt für sein breites Sortiment an Haushaltswaren, Spielzeug und Deko-Artikeln, hat in der modernen Konsumlandschaft zunehmend den Anschluss verloren. Über Jahre machten ihm die Konkurrenz durch E-Commerce-Riesen wie Bol.com und Coolblue sowie durch Discountketten wie Action schwer zu schaffen. Auch die Pandemie stellte die Kette vor zusätzliche Herausforderungen. Trotz verschiedener Bemühungen, das Geschäft durch eine verstärkte digitale Ausrichtung neu zu beleben, konnten die anhaltenden Umsatzrückgänge nicht gestoppt werden.

Obwohl Blokkers rund 400 Filialen in den Niederlanden zunächst geöffnet bleiben, sind Online-Bestellungen und Rücksendungen ab sofort nicht mehr möglich. Der Verkauf von Blokker-Gutscheinen endet am 24. November 2024. Die rund 3.500 Mitarbeiter stehen nun vor einer ungewissen Zukunft, während die Insolvenzverwalter alle Optionen abwägen – von einem Verkauf einzelner Filialen bis hin zu einer möglichen Neuausrichtung des Unternehmens.

Experten befürchten, dass der Verlust von Blokker eine spürbare Lücke in vielen niederländischen Einkaufsstraßen hinterlassen könnte, insbesondere in kleineren Städten, wo Blokker häufig als zentrale Anlaufstelle für Alltagsartikel diente. Nun liegt es an den Insolvenzverwaltern, das Beste aus der traditionsreichen, aber angeschlagenen Marke herauszuholen.