Amsterdam verhängt Notverordnung nach Ausschreitungen
| letzte Änderung 11.11.2024 10:54 | von Redaktion
AMSTERDAM · Nach einer Reihe von gewalttätigen Vorfällen in der Nacht zum Freitag hat die Stadt Amsterdam eine Notverordnung erlassen. Die Entscheidung folgt auf heftige Auseinandersetzungen im Anschluss an das Fußballspiel zwischen Ajax Amsterdam und dem israelischen Verein Maccabi Tel Aviv, bei denen mehrere Personen verletzt und zahlreiche Festnahmen vorgenommen wurden.
Die Amsterdamer Behörden haben umfassende Maßnahmen ergriffen, um die öffentliche Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen. Dazu gehören ein Demonstrationsverbot, ein Verbot von Gesichtsverhüllungen bei möglichen Störungen der öffentlichen Ordnung und die Ausweisung der gesamten Stadt als Sicherheitsrisikogebiet, was der Polizei erlaubt, präventive Kontrollen durchzuführen. Die Notverordnung gilt mindestens bis Donnerstagmorgen (14.11.) um 7 Uhr und ist im gesamten Gemeindegebiet gültig.
Anlässlich der unruhig verlaufenen Nacht mit diversen Gewaltvorfällen haben die Amsterdamer Behörden beschlossen, die folgenden Maßnahmen einzuführen:
• Notverordnung in Amsterdam
• Sicherheitsrisikogebiet in der ganzen Stadt. Das bedeutet, dass die Polizei jeden präventiv durchsuchen kann
• Außerdem gilt ein Demonstrationsverbot und zusätzlicher Polizeieinsatz. Auf jeden Fall dieses Wochenende und bis auf Weiteres
• Verbot von gesichtsverhüllender Kleidung, falls dies mit möglichen Störungen der öffentlichen Ordnung einhergeht
• Zusätzliche Aufmerksamkeit und Sicherheit für jüdische Einrichtungen und gefährdete Objekte
Die Gemeinde Amsterdam betont, dass diese Schritte notwendig sind, um weitere Eskalationen zu verhindern und die Sicherheit der Einwohner und Besucher zu gewährleisten. Zusätzlich wird verstärkt auf den Schutz jüdischer Einrichtungen und anderer gefährdeter Orte geachtet.
Die niederländischen Medien berichten ausführlich über die Ereignisse und die darauf folgenden Maßnahmen. Laut Berichten wurden in der Nacht der Ausschreitungen insgesamt 62 Personen festgenommen, und fünf israelische Fußballfans mussten mit Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden.
Die Polizei hat in den letzten Tagen zahlreiche Demonstranten festgenommen, die gegen das Demonstrationsverbot verstoßen haben. Trotz der Verbote versammelten sich am Wochenende immer wieder Menschen zu pro-palästinensischen Protesten auf dem Dam, was zu weiteren Spannungen und Polizeieinsätzen führte.
Die Notverordnung wurde auch juristisch angefochten, jedoch bestätigte ein Gericht in Amsterdam deren Rechtmäßigkeit und wies eine Klage gegen das Demonstrationsverbot ab.
Hinweise für deutsche Bürger in Amsterdam
Für deutsche Bewohner und Touristen in Amsterdam ist es wichtig, sich angesichts der aktuellen Situation umsichtig zu verhalten:
- Bleiben Sie informiert: Verfolgen Sie die lokalen Nachrichten und halten Sie sich über die neuesten Entwicklungen und Anweisungen der Behörden auf dem Laufenden.
- Meiden Sie Menschenansammlungen: Vermeiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen, da diese derzeit verboten sind und es zu unerwarteten Zwischenfällen kommen kann.
- Tragen Sie immer Ihren Ausweis bei sich: Aufgrund der präventiven Polizeikontrollen ist es wichtig, einen gültigen Lichtbildausweis mitzuführen.
- Keine Gesichtsverhüllung: Verzichten Sie auf das Tragen von gesichtsverhüllender Kleidung, insbesondere wenn dies zu Missverständnissen oder Problemen mit der Polizei führen könnte.
- Respektieren Sie Anweisungen der Behörden: Folgen Sie den Anweisungen von Polizei und Sicherheitskräften unverzüglich und kooperieren Sie bei eventuellen Kontrollen.
- Sicherheitsmaßnahmen beachten: Seien Sie in der Nähe von jüdischen Einrichtungen und anderen sensiblen Orten besonders aufmerksam, da hier verstärkte Sicherheitsvorkehrungen gelten.
Bleiben Sie vorsichtig und tragen Sie durch besonnenes Verhalten zur Sicherheit in der Stadt bei.
In Notfällen erreichen Sie die Polizei in den Niederlanden unter 112; für weniger dringende Anliegen wählen Sie 0900 8844.
Links
- Gemeente Amsterdam
- AT5 (Lokalsender)
- AD Regio Amsterdam
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