A12 bei Arnhem wegen Sinkhole teils gesperrt
| von Redaktion
ARNHEM · Große Verkehrsprobleme und kilometerlange Staus – Wegen eines Erdfalls (sogenanntes Sinkhole) in der Mittelböschung der A12 bei Arnhem ist die Hauptfahrbahn in Richtung Deutschland seit Donnerstagmorgen vollständig gesperrt. Das Loch wurde in der Nacht auf Donnerstag während Bauarbeiten entdeckt und liegt in der Nähe des Brückenkopfes der IJsselbrücken. Nach Angaben von Rijkswaterstaat handelt es sich um eine etwa zwei Meter tiefe und einen Quadratmeter große Vertiefung, die durch ausgespülten Sand entstanden ist. Seitdem kommt es in der Region Arnhem zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Nach Einschätzung der Behörde werden die Reparaturarbeiten voraussichtlich noch bis Sonntag andauern. Autofahrer müssen großräumig ausweichen und mit teils mehr als einer Stunde Verzögerung rechnen. Der Verkehr wird derzeit über die Parallelfahrbahn und Umleitungen bei Velperbroek geführt.
Der Zwischenfall auf der A12 bei Arnhem sorgt seit Donnerstag für außergewöhnlich starke Verkehrsbelastung im Osten der Niederlande. Rijkswaterstaat teilte mit, dass das Loch unter der Schnellstraße durchläuft und sich nahe der Fundamente der IJsselbrücken befindet. Dort hatte sich in einer sogenannten Landstütze bereits eine Hohlstelle gebildet. Durch anhaltende Regenfälle sei Sand ausgespült und in diese Kammer gespült worden, wodurch sich schließlich das Zinkloch bildete. Aus Sicherheitsgründen blieb der Hauptstrang der Fahrbahn geschlossen. Die Straße wird derzeit bis zur Betonsohle freigelegt, anschließend soll eine neue Wand eingebaut werden, um erneutes Wegspülen zu verhindern. Erst danach kann die Stelle verfüllt und die Fahrbahn neu asphaltiert werden. Rijkswaterstaat betont, dass diese Maßnahmen notwendig seien, um die Stabilität des Brückenbauwerks dauerhaft zu gewährleisten.
Verkehr rund um Arnhem und Nijmegen kollabiert
Die Auswirkungen auf den Verkehr erheblich. Zwischen dem Knotenpunkt Velperbroek und den IJsselbrücken wurde die Hauptfahrbahn vollständig gesperrt. Das führte am Freitagabend zu einer zusätzlichen Fahrzeit von bis zu 50 Minuten auf der A12. Auch in Arnhem selbst staute sich der Verkehr, weil viele Autofahrer versuchten, über Nebenstraßen auszuweichen. Omroep Gelderland spricht von einem regelrechten Verkehrschaos: Schon ab dem frühen Nachmittag bildeten sich kilometerlange Staus auf der A12 und der A325. Besonders betroffen war der Abschnitt zwischen Elst und Nijmegen, wo die Wartezeit bis zu 80 Minuten betrug.
Unfall verschärfte die Lage zusätzlich
Zur angespannten Situation kam am Freitagnachmittag ein weiterer Zwischenfall hinzu. Auf der Waalbrug bei Nijmegen kam es zu einem Verkehrsunfall zwischen zwei Autos, von denen eines auf die Seite kippte. Die Brücke musste vorübergehend in beide Richtungen gesperrt werden. Polizei, Rettungsdienst und die Verkehrsunfallanalyse (VOA) waren im Einsatz. Über den Zustand der beteiligten Fahrer machte Omroep Gelderland keine Angaben. Der Unfall führte zu einem Verkehrsinfarkt zwischen Nijmegen und Arnhem mit nahezu stehenden Fahrzeugkolonnen auf mehreren Zufahrtsstraßen.
Dauer der Sperrung und empfohlene Umleitungen
Nach Einschätzung von Rijkswaterstaat werden die Arbeiten voraussichtlich bis Sonntag abgeschlossen sein. Bis dahin bleibt die Hauptspur in Richtung Deutschland gesperrt. Der Verkehr wird großräumig umgeleitet: Reisende Richtung Deutschland sollen laut der Behörde über die A50, A73 und A77 ausweichen. Richtung Utrecht steht derzeit nur eine Spur zur Verfügung. Autofahrer müssen weiterhin mit erheblichen Verzögerungen rechnen. Besonders in den Abendstunden kommt es immer wieder zu Stillstand zwischen Wageningen und der deutschen Grenze, auf insgesamt rund 16 Kilometern Länge.
Hintergrund: Was ist ein Erdfall (Sinkhole)?
Bei einem Erdfall, auch „Sinkhole“ genannt, handelt es sich um den Einsturz einer unterirdischen Hohlstelle. Solche Vertiefungen entstehen, wenn Wasser Sand oder Gestein aus dem Untergrund auswäscht und die darüberliegende Schicht nachgibt. Auf der A12 bei Arnhem wurde in der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 2025 während Bauarbeiten ein solches Sinkhole entdeckt. Es liegt in der Mittelböschung zwischen dem Knotenpunkt Velperbroek und den IJsselbrücken und misst etwa einen Meter im Durchmesser sowie mindestens zwei Meter in der Tiefe.
Nach Angaben von Rijkswaterstaat befindet sich die Vertiefung nahe dem Übergang zwischen dem aufgeschütteten Damm und dem betonierten Brückenkopf der IJsselbrücken. Im sogenannten Landhaupt hatte sich eine abgeschlossene Hohlstelle gebildet, in die Regenwasser mit Sand eingespült wurde. Da diese Kammer verschlossen war, blieb das Problem zunächst unbemerkt. Durch die Materialverlagerung entstand schließlich der Einsturztrichter unter der Fahrbahn.
Aussicht auf Entspannung erst nach dem Wochenende
Um eine dauerhafte Lösung zu schaffen, wird derzeit das Erdreich bis zur Fundamentsohle des Brückenkopfes abgetragen. Anschließend soll eine neue Wand errichtet werden, um ein erneutes Ausspülen zu verhindern. Erst danach wird das Loch verfüllt und die A12 neu asphaltiert. Rijkswaterstaat rechnet damit, die Arbeiten bis Sonntag, den 26. Oktober 2025, abzuschließen. Während dieser Zeit bleibt die Hauptspur Richtung Deutschland gesperrt, der Verkehr wird über die Parallelfahrbahn bei Velperbroek umgeleitet.
Die Region Arnhem steht also weiter unter Verkehrsdruck. Auch am Samstagmorgen rechnet Rijkswaterstaat noch mit langen Staus. Erst nach Abschluss der Sicherungsarbeiten am Brückenkopf soll der Verkehr wieder normal fließen. Bis dahin bleibt die A12 ein Engpass auf dem Weg nach Deutschland.
Weitere Informationen
Nutzen Sie die unten stehenden Links, um mehr Informationen zu bekommen.
Verkehr
- Rijkswaterstaat: https://www.rijkswaterstaat.nl/
- Rijkswaterstaat Verkehrsinformationen: https://rwsverkeersinfo.nl/
- ANWB Verkehrsinformationen: https://www.anwb.nl/verkeer
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