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80 Jahre danach: Antisemitismus bleibt eine Bedrohung

| von Redaktion

Auschwitz - Das Gleis in den Tod | © KJ Klimeck

AMSTERDAM · Im Wertheimpark in Amsterdam fand am Sonntag, den 26. Januar 2025, die jährliche Nationale Holocaust-Gedenkveranstaltung statt. Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz kamen Überlebende, Politiker und Bürger zusammen, um den Millionen Opfern des Holocaust zu gedenken. Die Veranstaltung unterstrich die Notwendigkeit, weiterhin gegen Antisemitismus und Hass vorzugehen, während prominente Redner wie Premierminister Dick Schoof und Bürgermeisterin Femke Halsema aktuelle Herausforderungen und historische Lehren hervorhoben.

Am Morgen begann die Gedenkfeier mit einem stillen Marsch vom Rathaus zum Spiegelmonument „Nie wieder Auschwitz“ (Nooit Meer Auschwitz). Die feierliche Kranzniederlegung und eindrucksvolle Reden unterstrichen die zentrale Botschaft: die Erinnerung wachzuhalten und künftige Generationen für Toleranz und Respekt zu sensibilisieren.

Der stille Marsch und die Eröffnung Hunderte Teilnehmer begannen den Tag mit einer stillen Prozession, die von hochrangigen Vertretern der Regierung, Holocaust-Überlebenden und Organisationen begleitet wurde. Der Weg führte durch die historische Amsterdamer Innenstadt und endete im Wertheimpark, wo das von Jan Wolkers entworfene Denkmal, bestehend aus zerbrochenen Spiegeln, die "beschädigte“ Reflexion des Himmels symbolisiert – ein eindrucksvolles Mahnmal gegen die Grausamkeit des Holocaust.

Reden, die aufrütteln Premierminister

Dick Schoof betonte in seiner Rede die immer noch existierende Bedrohung durch Antisemitismus: „Es ist bitter, dass 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz Antisemitismus sichtbarer und spürbarer geworden ist“, wie NOS berichtet. Er verwies auf aktuelle Ereignisse wie den Anstieg antisemitischer Äußerungen in sozialen Medien und warnte vor der Gefahr, die Hass für den gesellschaftlichen Zusammenhalt darstellt. Schoof forderte dazu auf, den Dialog zu suchen und Brücken zwischen den Kulturen zu bauen.

Bürgermeisterin Femke Halsema griff den jüdischen Begriff „Tikun Olam“ – die Welt zu verbessern – auf und erinnerte an die vielen jüdischen Amsterdamer, die trotz der Grausamkeiten einen wesentlichen Beitrag zur Wiederherstellung des kulturellen Lebens in der Stadt geleistet haben. Ihre Worte mahnten, die Sicherheit und Sichtbarkeit jüdischen Lebens weiterhin zu gewährleisten. Laut De Telegraaf hob sie hervor, dass neue Risse in unserer Gesellschaft entstanden sind, die durch Antisemitismus und Intoleranz verschärft werden.

Ein Blick in die Geschichte und die Gegenwart

Während der Veranstaltung erzählte Lalla Weiss, eine Vertreterin der Sinti- und Roma-Gemeinschaft, von der oft vergessenen systematischen Verfolgung ihrer Gemeinschaft. Auch Holocaust-Überlebende wie Karel Beesemer teilten bewegende Geschichten über den Verlust ihrer Familien und die Wichtigkeit, die Erinnerung wachzuhalten. Die Bedeutung des Holocaust-Namenmonuments wurde dabei hervorgehoben: „Wenn ein Name verschwindet, verschwindet ein Mensch“, zitierte NOS Beesemer.

Zeitlose Botschaft des Spiegelmonuments

Das Spiegelmonument „Nie wieder Auschwitz“ bildete den zentralen Punkt der Zeremonie. Seine symbolische Darstellung einer zerbrochenen Welt – die zerbrochenen Glasplatten reflektieren die Himmel der Vergangenheit und Gegenwart – erinnerte eindringlich daran, dass der Holocaust nicht nur eine historische Tragödie ist, sondern auch eine Mahnung für die Zukunft. Wie De Telegraaf berichtet, stellte der Künstler Jan Wolkers die Frage, wie solche Grausamkeiten unter einem unberührten blauen Himmel geschehen konnten.

Abschluss der Zeremonie

Mit der musikalischen Begleitung durch Künstler wie Herman van Veen und einem Gebet von Rabbiner Menno ten Brink wurde die Zeremonie abgerundet. Eine Schweigeminute und die Kranzniederlegungen verliehen dem Tag einen würdevollen Abschluss. Der Vorsitzende des niederländischen Auschwitz-Komitees, Jacques Grishaver, Vorsitzender des niederländischen Auschwitz-Komitees, dankte den Anwesenden und betonte die Bedeutung der Erinnerung, um Intoleranz und Hass zu verhindern. Laut NOS wies er auf die Gefahr hin, dass selbst kleine Funken von Intoleranz zu einem verheerenden Feuer werden können.“

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