16 Millionen Euro Schäden: Feuerwerk im Visier
| von Redaktion

DEN HAAG · In den Niederlanden hat die vergangene Silvesternacht Sachschäden von geschätzten 16 Millionen Euro verursacht, wie aus einer ersten Analyse des Data Analytics Centre des Verbands der Versicherer hervorgeht. Besonders auffällig war der Anstieg der Schäden an Fahrzeugen, während die Schäden an Wohngebäuden in Gemeinden mit einem Feuerwerksverbot rückläufig waren. Die Daten zeigen zudem, dass in Gemeinden ohne Verbot das Schadensniveau unverändert blieb. Gleichzeitig verzeichnete die Stiftung Salvage eine Zunahme von Einsätzen bei Brandfällen. Diese Entwicklungen rücken die Effektivität der bisherigen Feuerwerksregulierungen ins Zentrum der Debatte.
Die Einführung von Feuerwerksverboten in 19 Gemeinden sowie die Einrichtung von rund 100 feuerwerkfreien Zonen haben die Gesamtschadensbilanz nur bedingt beeinflusst. Während Schäden an Gebäuden in verbotsfreien Zonen gleichbleibend hoch blieben, meldeten verbotsbehaftete Gemeinden geringere Schadensfälle. Dennoch blieb die Zahl der gemeldeten Autounfälle, insbesondere durch Brand- und Explosionsschäden, in beiden Zonen hoch.
Steigende Schadenssummen und ihre Ursachen
Laut den vorläufigen Berechnungen belief sich die versicherte Schadenssumme auf 16 Millionen Euro, was eine Zunahme gegenüber den Vorjahren darstellt. Im Vergleich zur pandemiebedingten Silvesternacht 2020/2021, in der ein umfassendes Feuerwerksverbot galt, ist die Schadenssumme fast dreimal so hoch. Diese Unterschiede verdeutlichen den starken Einfluss von Feuerwerksverboten auf das Schadensaufkommen.
Die Stiftung Salvage wurde während der Silvesternacht insgesamt 112-mal gerufen, wobei mehr als die Hälfte der Einsätze mit Feuerwerksvorfällen in Verbindung stand. Besonders alarmierend ist die Zunahme von Bränden in urbanen Gebieten, wie Amsterdam, Rotterdam und Utrecht, wo Feuerwerksverbote nur geringe Auswirkungen auf die Unfallzahlen hatten. Die Sicherheitsregionen dieser Städte waren gemeinsam für ein Viertel der verletzungsbedingten Notaufnahmen verantwortlich.
Regulierungen und ihre Grenzen
Die derzeitigen Maßnahmen, wie lokale Verbote und feuerwerkfreie Zonen, zeigen laut Sicherheitsexperten gemischte Ergebnisse. „Für eine nachhaltige Schadensreduktion ist ein europaweites Verbot notwendig“, betont Martijntje Bakker, Direktorin von VeiligheidNL. Sie verweist auf die signifikante Schadensreduzierung während der Corona-Jahre, als auch in den Nachbarländern ein Feuerwerksverbot galt.
Neben Sachschäden bleibt das Risiko für Personenverletzungen laut VeiligheidNL ein zentraler Kritikpunkt. Über 1.100 Menschen suchten in der Silvesternacht medizinische Hilfe, darunter viele Kinder unter 16 Jahren. Die Mehrheit der Verletzungen ging auf unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk oder illegale Böller zurück.
Die Analyse der aktuellen Silvesterschäden verdeutlicht die Notwendigkeit, die Regulierungsstrategie zu überdenken. Zwar zeigen lokale Verbote erste Erfolge, doch reichen diese nicht aus, um das Problem grundlegend zu lösen. Ein nationaler oder gar europäischer Ansatz könnte sowohl die Schadenssummen als auch die Zahl der Verletzungen nachhaltig senken.
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