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Sturmwarnung für die Niederlande: Code Orange wegen Louis

| letzte Änderung 22. Februar 2024 18:43 | Thomas Klimeck

Quelle: knmi.nl

Anmerkung der Redaktion: Um 17:54 Uhr hat das KNMI auch für Provinz Limburg Code Orange ausgesprochen.

NIEDERLANDE · AMSTERDAM. Die Niederlande stehen vor einer stürmischen Nacht: Wegen des heranziehenden Sturms Louis (Wencke in Deutschland) hat das Königliche Niederländische Meteorologische Institut (KNMI) für fast das gesamte Land Code Orange ausgegeben. Einzig in Limburg gilt lediglich Code Gelb. Für heute Abend werden im ganzen Land extrem starke Windböen erwartet, die an der Küste, über dem IJsselmeer und im Waddengebiet Geschwindigkeiten von mehr als 120 km/h erreichen können. Auch im Landesinneren sind Böen von über 100 km/h möglich. Die Behörden warnen vor möglichen Schäden und Gefahren durch umstürzende Bäume und umherfliegende Gegenstände.

Die Niederlande bereiten sich auf einen der heftigsten Stürme der Saison vor. Sturm Louis, der sich rasch nähert, hat das KNMI veranlasst, für den heutigen Abend in elf Provinzen Code Orange zu verhängen. Die Warnung betrifft fast das gesamte Land, mit Ausnahme von Limburg, wo weiterhin Code Gelb gilt.

Die Bürgerinnen und Bürger werden dringend dazu aufgerufen, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und unnötige Reisen zu vermeiden, insbesondere da der Sturm mit sehr starken Windböen und (Gewitter-)Schauern einhergeht. Besonders an der Küste, aber auch im Landesinneren, kann es zu erheblichen Beeinträchtigungen kommen. Laut Weeronline ist mit einer "sehr unruhigen" Feierabendverkehr zu rechnen, und das KNMI warnt vor erheblichen Risiken für die öffentliche Sicherheit.

Die Auswirkungen des Sturms werden voraussichtlich nicht nur auf umstürzende Bäume und herumfliegende Gegenstände beschränkt sein. Die Verkehrsbetriebe und die KLM haben bereits Anpassungen angekündigt, um auf die erwarteten Bedingungen zu reagieren. Letztere hat bereits 64 Flüge gestrichen, um die Sicherheit ihrer Passagiere und Besatzungen zu gewährleisten.

Sturm Louis ist nur der letzte in einer Reihe von Stürmen, die in dieser Saison die Niederlande heimgesucht haben. Experten betonen jedoch, dass die Häufung dieser Ereignisse wohl eher zufällig ist und nicht direkt auf den Klimawandel zurückgeführt werden kann. Dennoch bleibt die Situation ernst, und die Behörden sind in höchster Alarmbereitschaft, um auf eventuelle Notfälle schnell reagieren zu können.

Das KNMI und lokale Wetterdienste werden weiterhin Updates und Sicherheitshinweise veröffentlichen, während sich Sturm Louis seinen Weg durch das Land bahnt. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Niederlande sind angehalten, den Anweisungen der Behörden zu folgen und sich auf eine stürmische Nacht einzustellen.

KNMI, 22. Februar 2024, 17:54 UHR LT

Code Orange: Heute Abend möglicherweise sehr starke Windböen durch Sturm Louis Heute Abend können sehr starke Windböen auftreten. Zudem sind (Gewitter-)Schauer zu erwarten. Entlang der Küste, über dem IJsselmeer und über dem Wattenmeer können Windböen von mehr als 120 km/h auftreten. Über Land mehr als 100 km/h. Später am Abend wird der Wind von Westen her allmählich schwächer. Dadurch können Schäden und Gefahren durch umstürzende Bäume und umherfliegende Gegenstände entstehen.

Namensgebung für Stürme: Ein Instrument zur Sensibilisierung

Seit dem Jahr 2019 hat der Königliche Niederländische Meteorologische Dienst (KNMI) begonnen, Stürme, die mit einer Warnstufe von "Code Orange" oder "Code Rot" für starke bis extreme Windböen verbunden sind, namentlich zu benennen. Unter bestimmten Umständen wird auch einigen Stürmen mit "Code Gelb" ein Name verliehen. Dieses Vorgehen zielt darauf ab, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Gefahren von Unwettern zu schärfen und die Kommunikation über bevorstehende Stürme zu vereinfachen. Durch die Benennung von Stürmen wird die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erhöht, was wiederum die Bereitschaft, präventive Maßnahmen zu treffen und somit Schäden sowie Verletzungen zu verhindern, steigert.

Die Auswahl eines Namens für einen Sturm erfolgt auf der Grundlage der prognostizierten Intensität und der Wahrscheinlichkeit seines Auftretens. Diese Praxis wird in Übereinstimmung mit internationalen Richtlinien durchgeführt und in Kooperation mit anderen europäischen Ländern abgestimmt, insbesondere mit Großbritannien (Met Office) und Irland (Met Éireann) im Rahmen der Westgruppe von EUMETNET, einem Netzwerk europäischer nationaler Wetterdienste.

In Deutschland wird die Namensgebung für Stürme durch ein eigenständiges System gehandhabt, welches nicht an die kooperative Gruppe innerhalb von EUMETNET angebunden ist. Dies führt dazu, dass Tiefdruckgebiete und Stürme in unterschiedlichen Ländern verschiedene Namen erhalten können – ein aktuelles Beispiel hierfür ist Sturm Louis in den Niederlanden und Sturm Wencke in Deutschland.

Die Einführung von Namen für Stürme stellt nicht nur ein wirksames Mittel zur Sensibilisierung und Information der Bevölkerung dar, sondern erleichtert auch die internationale Kommunikation über Wetterereignisse. Obwohl die Häufigkeit von Stürmen in den Niederlanden konstant bleibt, unterstreicht die steigende Anzahl von Unwettern die Notwendigkeit, auf die variierenden Auswirkungen des Klimawandels vorbereitet zu sein. Klimamodelle lassen zwar keine signifikante Zunahme der Windgeschwindigkeiten erwarten, warnen jedoch vor einer erhöhten Gefahr von Sturmfluten infolge des ansteigenden Meeresspiegels, was die Bedeutung einer angepassten Vorsorge und Bewusstseinsbildung weiter hervorhebt.

Wann sollte man bei Sturm- und Wasserschäden die Feuerwehr rufen?

Akute Gefahr: 112

  • Wann? Bei unmittelbarer Gefahr für Leben von Menschen oder Tieren.
  • Beispiele: Einsturzgefahr, Unfähigkeit, sich selbst in Sicherheit zu bringen.
  • Aktion: Rufen Sie sofort die Notrufnummer 112 an.

Kein Notfall, aber Feuerwehr benötigt: 0900-0904

  • Wann? Wenn keine akute Gefahr besteht, aber dennoch Hilfe der Feuerwehr erforderlich ist.
  • Beispiele: Lose Dachziegel oder Fassadenplatten, ein Baum droht auf die öffentliche Straße zu fallen, Risiko für Kurzschluss oder Brand, lose liegende Gullydeckel auf der Straße.
  • Aktion: Wählen Sie die Nummer 0900-0904 für die niederländische Feuerwehr.

Keine akute Gefahr

  • Für öffentliche Schäden: Melden Sie Schäden an öffentlichen Räumen oder Infrastrukturen Ihrer Gemeinde.
    • Beispiel: Umgefallener Baum am Straßenrand.
  • Für private Schäden: Ergreifen Sie selbst Maßnahmen oder kontaktieren Sie ein Fachunternehmen.
    • Beispiele: Umgefallener Baum im eigenen Garten, verstopfte Kanalisation im Haus, überschwemmte Bereiche.
    • Aktion: Eventuelle Schäden können über Ihre Versicherung geltend gemacht werden.

Wasserschäden

  • Bei nicht akuten Wasserschäden: Melden Sie dies bei Ihrer Gemeinde.
    • Beispiel: Verstopfte Kanalisation oder Drainage in der Straße.
  • Für private Schäden: Ergreifen Sie selbst Maßnahmen oder kontaktieren Sie ein Fachunternehmen.
    • Beispiele: Verstopfte Kanalisation im Haus, überschwemmte Bereiche.
    • Aktion: Schäden können eventuell über die Versicherung abgewickelt werden.
  • Akute Gefahr: Bei der Unmöglichkeit, sich selbst in Sicherheit zu bringen, rufen Sie 112 an.
Situation Aktion Telefonnummer
Akute Gefahr für Menschen oder Tiere Notrufnummer anrufen 112
Kein Notfall, aber Feuerwehr benötigt (z.B. losgelöste Dachziegel, Baum droht zu fallen) Feuerwehrnummer für nicht akute Fälle anrufen 0900-0904
Schaden an öffentlichen Räumen (z.B. umgefallener Baum am Straßenrand) Meldung bei der Gemeinde Webseite der Gemeinde
Private Schäden ohne akute Gefahr (z.B. Baum im eigenen Garten, verstopfte Kanalisation) Eigenständige Maßnahmen ergreifen oder Fachunternehmen kontaktieren -
Wasserschäden ohne akute Gefahr (z.B. verstopfte Drainage in der Straße) Meldung bei der Gemeinde Webseite der Gemeinde
Risiko für Kurzschluss oder Brand, lose liegende Gullydeckel Feuerwehrnummer für nicht akute Fälle anrufen 0900-0904

Weitere Informationen

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